Nachdem wir uns langsam an das Buzz-Word „Augmented Reality“ gewöhnt haben dürften, ist es an der Zeit, ein neues Schlagwort einzuführen: „Augmented Anamorphosis„. Was sich dahinter verbirgt? Laut Wikipedia werden mit dem Begriff Anamorphose (griechisch für „Umformung“) Bilder bezeichnet, „die nur unter einem bestimmten Blickwinkel (…) erkennbar sind.“ Beispiele hierfür sind Kreidezeichnungen, die der eine oder andere Kölner von der Dom-Platte her kennt oder die, um einiges professioneller, von dem Künstler Edgar Müller bekannt sind.
Der Utrechter Student Sander ter Braak hat mit seiner Abschlussarbeit an der Hogeschool voor de Kunsten nun eine „augmented“-Version dieses Phänomens vorgestellt. Diese ist insofern „erweitert“, als bei ihr das dargestellte Bild nun nicht mehr nur unter einer bestimmten Perspektive und von einem bestimmten Winkel aus betrachtet werden kann. Was hat Braak nun aber genau gemacht? Er erstellte am Computer ein ein dreidimensionales Objekt – einen Würfel – und projizierte diesen in einen real existierenden Raum. Mittels einer speziellen Vorrichtung wurde nun zudem die Position eines sich im Raum befindenden Betrachters und desse relative Position zum Objekt registriert und den Computer übermittelt. Ein spezielles Programm wertete diese Daten in Echtzeit aus und nutzte sie dazu, das Objekt so darzustellen, dass es dem Betrachter immer in 3D erscheint. Und da dieses Phänomen in Form von bewegten Bildern viel beeindruckender wirkt, als in meinen zweidimensionalen Worten, folgt nun ein Video. In diesem präsentiert uns der Künstler die Simulation seines Projekts zuerst kurz am Computer und dann folgt der Real-Life-Einsatz:
Wirkt alles noch etwas holprig und „einfach“ in Bezug auf die Komplexität des projizierten Objekts. Dabei darf aber natürlich nicht vergessen werden, dass es sich hierbei um das Werk eines Studenten und nicht um das Konzept eines millionenschweren Konzerns handelt. Man braucht nicht viel Vorstellungskraft, um sich auszumalen, wie erfolgreich dieses Konzept in bestimmten Branchen sein wird, wenn es konsequent weiterentwickelt wird. Museen könnten beispielsweise Büsten von bekannten Personen in 3D anzeigen oder Dinosaurier in den Raum projizieren. Spielehersteller könnten Teile ihrer Games aus dem Monitor zoomen. Lehrer und Ausbilder wären imstande, ihren Schülern und Azubis durch solche Projektionen technisch komplex aufgebaute oder unhandliche Gegenstände (etwa Motoren oder das menschliche Herz) viel plastischer und leichter verständlich zu machen, als es ein Buch oder ein Film könnte. Die Richtung, in die ich denke, ist hoffentlich klar geworden.
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Allerdings sehe ich bei dem Projekt einen ganz großen Haken: Bisher funktioniert es nur so lange, wie sich nur eine Betrachter im Raum befindet. Ob das Konzept der „Augmented Anamorphosis“ mit entsprechenden Veränderungen (leistungsstärkerer PC, bessere Software) aber so erweiterbar ist, dass wir eines Tages Hologramme erhalten, wie wir sie aus Filmen wie Star Trek oder Avater her kennen, weiß ich nicht. Wäre aber cool.
Via: Moillusions
(Marek Hoffmann)