Als ich auf der CeBIT um die Stände zog und bei Sonim Halt machte, war ich überrascht, dass uns der kleine US-Handyhersteller kannte. Ich meine: Der EU-Vertriebler hat auf das Basic Thinking Logo in seiner Vertriebsmappe gezeigt und ich habe wie ein Honigkuchenpferd gegrinst. Sonim ist Spezialist für hammerharte Outdoor-Smartphones, das bislang jüngste Exemplar der Produktpalette ist das XP2, das wir kürzlich vorgestellt haben. Schon im Sommer soll ein weiteres Modell auf den Markt kommen. Als wir miteinander sprachen, kam immer wieder die Push-to-Talk-Funktion auf, ein Feature, das aus einem normalen Mobiltelefon praktisch ein Funkgerät macht. Gerade für die Zielgruppe, also Bauarbeiter, Bombenentschärfer und Extremsportler, kann so was überlebensnotwendig sein.
Wundersamerweise hat nun auch Motorola davon Wind bekommen und gerade das i1 vorgestellt, mit dem in ähnlichen Gewässern gefischt werden soll. Das Smartphone ist das erste Android-Gerät, das den iDEN-Standard unterstützt, der in den Staaten exklusiv von Nextel vertrieben wird. Der Standard erlaubt das sogannannte Push-to-Talk over Cellular, eine aufgebohrte VoIP-Funktion, mit der sich innerhalb einer Sekunde Gespräche über das Datennetz aufbauen lassen. Die Qualität solcher Telefonate ist nicht überragend, aber ausreichend. Laut Pressemitteilung hat Motorolas Partner in dieser Sache, Sprint, heute „Millionen“ von Nextel Direct Connect-Kunden unter Vertrag, darunter hauptsächlich Bauarbeiter und Taxifahrer. In den Vereinigten Staaten boomt iDEN seit langem, in Deutschland hatte T-Mobile im Jahr 2004 einen kurzen Test gewagt, dann das Projekt aufgrund fehlenden Interesses wieder eingestampft.
Das i1 bietet den Komfort, jederzeit den Namen des Anrufenden angezeigt zu bekommen, unabhängig davon, in welcher Anwendung man gerade steckt. Neben seinem Dasein als Walkie-Talkie handelt es sich aber auch um ein vollausgestattetes Smartphone: Es ist nach Militärstandard zertifiziert, besitzt eine 5-Megapixel-Kamera mit Blitz und Geo-Tagging und auf der Vorderseite ein 3,1-Zoll großes Touchscreen-Display. WLAN ist ebenfalls an Bord. Dank des Android-Betriebssystems können sich die Besitzer alle verfügbaren Apps aus dem Android Market ziehen. Darüber hinaus hat Motorola gemeinsam mit Sprint auch ein iDEN-Development Kit veröffentlicht, das es Entwicklern erlaubt, (und das klingt wirklich spannend) neue Anwendungen im Rahmen des Funkgerätmodus für das Handy zu programmieren.
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Das i1 soll im Sommer in den Sprint-Filialen (oder im Netz) angeboten werden. Über einen europäischen Marktstart wurde noch nichts gesagt.
(André Vatter)
„Dank des Android-Betribessystem können sich die Besitzer alle verfügbaren“
kleiner Typo 😉
@Dani: Und blitzeschnell korrigiert! 😀 Danke…
Aber diese Walkie-Talkie-Funktion läuft dann schon über das Datennetz und kostet somit Geld?
Ich denke schon.
Interessanter wäre mal eine Lösung mit der die Handys direkt miteinander kommunizieren.
z.B. mittels BT oder WLAN im AdHoc Modus.
oder eben über Funk – wie ein normales Walky Talky.
BT und Wlan machen nicht wirklich Sinn bei der kleinen Reichweite. 1-2Km weit sollte es dann schon reichen
na wenn der name nicht mal die aufmerksamkeit seitens dem angebissenen apfel erregt 🙂
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, Herr MaschinenMensch, gphonenews, Reinhard Eikelboom, Reinhard Eikelboom und anderen erwähnt. Reinhard Eikelboom sagte: Motorola i1: Erstes Android-Handy mit Walkie-Talkie-Funktion http://j.mp/9y8FUj […]
T-Mobile hat sich vor einigen Jahren schonmal an das Thema Push-to-talk gewagt – in Deutschland will das aber niemand haben.. Die Amis stehen drauf, bei uns wird das mit PTT nix mehr werden.
Schade, dass man von Motorola nichts mehr hört. Die sind in manchen Bereich einfach nur stark abgeschmirt…