Rumms. Da war sie zu, die Tür. Und davor stehen etwas irritierte Mozilla-Entwickler. Der Hausherr, in diesem Fall Microsoft, verweigert ihnen nämlich den Zugang. Und zwar zu seinen nativen Applikationen des Windows Phone 7-Betriebssystems. Damit bleibt den Jungs nichts anderes übrig, als ihre Arbeiten am Firefox-Browser hierfür bis auf Weiteres auf Eis zu legen. Ohne nämlich auf die vorinstallierten Anwendungen des neuen MS-Smartphone-OS zugreifen zu können, können sie ihren Explorer-Konkurrenten nicht anbieten.
Dabei waren die Entwickler des Open-Source-Browsers im Vorfeld eigentlich recht zuversichtlich. Auf dem Blog von Stuart Parmenter, seines Zeichens Chef-Entwickler des Mobile-Teams bei Mozilla, liest man Folgendes: „Wír haben eine ganze Weile an einer Firefox-Version für Windows Mobile gearbeitet. Daran geknüpft war die Erwatung, dass Microsoft seinen Anteil auf dem Smartphone-Markt verdoppeln würde und wir hofften, dass sie ein tolles neues Mobile-Betriebssystem herausbringen würden.“ Mit Freude hätte man dann auf die Ankündigungen zu Windows Phone 7 reagiert, trotz des Umstandes, dass es auf Windwos CE 6 basiert. Dies sei nämlich ein großer Sprung gewesen vom Kernel des letzten Betriebssystems Windows Mobile 6.5. Die Entwickler hätten sich aber reingehängt und auf das CE 6 so erfolgreich hingearbeitet, dass Firefox bereits gut darauf läuft und sie „sich mit einem ausgezeichnetem Browser für Windows Phone 7 in einer guten Ausgangsposition befinden“.
Nun ja, nun folgte aber wie gesagt die Absage aus Redmond. Microsoft wird – zumindest in absehbarer Zukunft – kein Native Development Kit rausbringen und somit keinen Firefox unter Windows Phone 7 ermöglichen. So ganz verzagen die Mozilla-Jungs darüber aber nicht. Wie Parmenter schreibt, können eine ganze Menge Ergebnisse aus der Entwicklungsarbeit für Microsoft für andere Plattformen genutzt werden. Und bis vielleicht doch eines Tages grünes Licht aus Redmond kommt, pushen sie ihr Produkt weiterhin für Android und Maemo.
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Wenn ich nun auch Microsofts Entscheidung nachvollziehen kann und andere Unternehmen ja ähnlich handeln, so stellt sich trotzdem die Frage, ob sie besonders klug ist. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass User eine immer stärkere Abneigung dagegen entwickeln, vorgesetzte Produkte benutzen zu müssen. Sie haben gerne die freie Wahl, was sich gerade in Bezug auf die Browser-Auswahl für ihre Smartphones in letzter Zeit immer stärker zeigt. Berücksichtigt man nun, dass Microsoft sich auf dem Mobile-Markt mit seinem neuen OS erst noch wird etablieren muss, wäre eine Entscheidung pro Firefox vielleicht sinnvoller gewesen. Dadurch wäre zumindest die Chance gewahrt geblieben, dass sich Fans des kleinen Fuchses nicht aus dem obigen Grund gegen ein Windows Series 7-Phone entscheiden. Möglicherweise hat Microsoft sich aber auch die Downloadzahlen der Explorer-Konkurrenz für PC seit Einführung des Ballot-Screen etwas genauer angeguckt und dann den Daumen für sein mobiles OS gesenkt.
In diesem Zusammenhang sei noch schnell darauf hingewiesen, dass die norwegische Konkurrenz heute offiziell bekanntgab, dass sie ihren Opera Mini Web Browser fürs iPhone nun beim Apple Store eingereicht hat. Bin ja mal gespannt, wie die Entscheidung hier ausfällt. So soll es aussehen:
(Marek Hoffmann)