Es überrascht mich, dass ich bis zum heutigen Tag noch nie etwas von der „Open Video Alliance“ (OVA) gehört habe. Dabei engagiert sich diese Vereinigung für ein Sache, die ich sehr spannend finde und über die ich neulich erst geschrieben hatte: Videos auf Wikipedia. In einem am gestrigen Mittwoch gelaunchten Projekt, das die Verantwortlichen selbst als „Massenkampagne“ bezeichnen, werden die User aller Herren Länder aufgefordert, ihre Videos für Wikipedia beizusteuern. Die Begründung ist die gleiche, die in meinem erwähnten Post schon durchschien: „Bewegte Bilder können Ideen auf eine Art kommunizieren, die Texten verwehrt bleibt.“ Und weiter: „Video wird die Wikipedia aufwerten und sie zu einer noch besseren, erzieherischen Quelle machen.“
Und um dieses Ziel zu erreichen, strengen sich die Verantwortlichen ordentlich an. So bieten sie Interessierten vielerlei Hilfestellungen an, um deren Filmchen auf Wikipedia zu veröffentlichen. Beispielsweise wird in einem Video-Tutorial aufgezeigt, wie man ein Video auf Wikipedia veröffentlichen kann. Und mit einer kostenfreien App für Windows und Mac können zudem alle User kinderleicht ihre Videos in das Format Theora konvertieren, das auf Wikipedia Standard ist. Wer das Projekt unterstützen möchte, findet auf der oben verlinkten Seite noch weitere Informationen. Soweit, so gut. Allerdings lässt die Allianz, wenn ich das richtig überblicke, zwei Fragen unbeantwortet, die für das Projekt essenziell sind.
Zum einen die, wie sich Wikipedia einer möglichen Flut an hochgeladenen Videos leisten soll? Selbst mit der 2-Millionen-Spende des Suchgiganten Google, über die sich die Online-Enzyklopädie Mitte Februar freuen durfte, dürfte das schwierig werden. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ist die Wikipedia eine Non-Profit-Organisation, die ihr Geld mühsam über Spenden eingesammeln muss. Mit diesem Geld ist es aber kaum möglich, Server zu unterhalten und den Traffic zu bezahlen, der durch ein erhöhtes Video-Aufkommen auf der Plattform zur Folge hätte.
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Zum anderen darf zumindest hinterfragt werden, ob sich wirklich jeder Wikipedia-User (mehr) Videos wünscht. Für die Mitglieder der Open Video Alliance, zu denen übrigens Unternehmen Mozilla oder der Video-Player-Anbieter Miro gehören, stellt sich diese Frage offenbar nicht. „Wir denken, dass ist der nächste Schritt in Wikipedias Evolution“, ist es auf der Homepage der OVA zu lesen. Und die in dem nachfolgen Video interviewten Personen scheinen der gleichen Meinung zu sein:
Ich bin davon nicht mehr ganz so uneingeschränkt überzeugt, obwohl ich mich selbst zu denjenigen zähle, die mehr Videos auf Wikipedia aus den oben zitierten Gründen befürworten würde. Allerdings gab es in meinem Artikel zum Thema auch kritische Stimmen in den Kommentaren, die ich nicht erwartet hätte und die die Wikipedia-Betreiber auch nicht überhören sollten. Denn diese stehen augenscheinlich hinter diesem Projekt, wie man am Ende der Videoonwikipedia-Seite lesen kann.
Nun also die Frage an euch: Möchtet ihr mehr Videos auf Wikipedia haben, weil Bilder mehr sagen als Tausend Worte und viele Botschaften einfach besser oder überhaupt erst in Bewegtbildern vermittelt werden können. Oder verkommt die Online-Enzyklopädie dann zu einer Video-Plattform und verliert ihre ursprüngliche Bedeutung? Und wenn ein Mittelweg beschritten werden sollte, wie könnte dieser aussehen? Stimmt bitte ab oder postet euren Kommentar hierzu.
(Marek Hoffmann)
Ich würde mich über mehr Videos in Wikipedia freuen. Aber auch über mehr Bilder. Vorallem dem deutsche Wikipedia fehlt es an Bildern in den Artikeln.
Videos sind eine riesige Zeitverschwendung, ich persönlich ärgere mich immer wenn Videos Informationen die auf einer DIN A4 Seite zusammengefasst werden könnten, aber dann 10 Minuten Videos auf Youtube verbrauchen.
Etwas anderes ist es, wenn es um Visualisierung von einzelnen Abläufen und/oder künstlerische Angelegenheiten geht. Da aber Wikipedia wohl kaum Spielfilme anbieten wird… Theaterausschnitte, bestimmte Techniken: Sicherlich interessant, aber ziemliche Geldverschwendung. Dafür gibts Youtube und dafür kann ich mich im Internet auch anderweitig schlau machen.
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