Microsofts Ballot Screen hat beste Chancen darauf, eine Never-Ending-Story zu werden. Neustes Kapitel in der Saga: Das Software-Unternehmen hat bestätigt, dass der Zufalls-Algorithmus überarbeitet wurde, der dem Screen zugrundeliegt. Welche Korrekturen wann – und vor allem warum – vorgenommen wurden, bleibt aber leider ein gut gehütetes Geheimnis der Redmonder.
Kevin Kutz, Microsofts PR-Boss, äußerte sich dazu in einer E-Mail wie folgt: „Wir können bestätigen, dass wir den Algorithmus geändert haben, der im für Europa bestimmten Browser-Auswahlfenster die zufällige Anordnung der Icon bestimmt. Wir sind zuversichtlich, dass die Algorithmus-Änderung eine Verbesserung darstellen wird. Wie immer, so sind wir auch dieses Mal dankbar für das Feedback, das wir von Entwicklern erhalten und danken auch jenen, die sich zu dieser Thematik geäußert und Änderungen vorgeschlagen haben.“ Man kann die Faust in der Tasche förmlich spüren, die Kutz beim Verfassen dieser Worte gemacht haben wird. Woher der Wind der Veränderung nämlich wehte, dürfte klar sein.
Noch bevor der Software-Riese offiziell mit dem Roll-Out der von der EU geforderten Browser-Auswahlfenster begann, hatte die slowakische Tech-Seite DSL.sk „Auffälligkeiten“ in der zufällig erstellten Anordnung der verfügbaren Browser entdeckt: Sie war nicht ausreichend zufällig. Die vorderen Plätze wurden statistisch gesehen nicht häufig genug von allen Browsern belegt und Microsofts Internet Explorer war überdurchschnittlich häufig auf der fünften Position widerzufinden. Schlimmer als der Vorwurf eines möglichen Betrugs muss Microsoft aber die Einschätzung von Rob Weir zu diesem Fall getroffen haben. Nach eigener, exzessiver Analyse bescheinigte er den Microsoft-Programmierern fehlendes Können: „Es handelt sich um einen Anfängerfehler im Code“.
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Ob man diese Einschätzung nun teilt oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle. Fakt ist aber, dass dieser Fehler nun aus dem Algorithmus verschwunden ist. Ob noch eine Änderung vorgenommen wurde, kann ich (noch) nicht sagen. Ich habe aber das Team von Firefox um eine Einschätzung gebeten und hoffe, euch in den nächsten Tagen deren Antwort präsentieren zu können.
Dass es sich hierbei übrigens um das letzte Kapitel in der Ballot-Geschichte handelt, kann bezweifelt werden. Zum einen ist da noch die Forderung der kleineren Browser-Hersteller nach einem eindeutigen Hinweis darauf, dass sich „weiter rechts“ noch mehr Browser befinden (siehe Teaserbild; sie fürchten, von den Usern übersehen zu werden, weil diese den am unteren Rand der Seite angebrachten Scroll-Balken übersehen). Zum anderen schallt im Hintergrund der Ruf der Lobbyisten-Vereinigung European Committee for Interoperable Systems (ECIS) nach der globalen Einführung eines Ballot Screen…
(Marek Hoffmann)