Auch wenn Steve Jobs persönliches iPad die Flash-Sprache beherrscht – die Apple-Tablets, die für den gemeinen Endkunden am 3. April (zumindest in den USA) in den Handel kommen, beherrschen sie nicht. Die Fans streiten sich derzeit noch über die Relevanz dieses Makels, das Lager spaltet sich in die Flash-Vermisser und die Pro-HTML5ler, die sich als die progressivere Partei ansehen.
Wie auch immer: Für einige Kunden ist Flash ein ausschlaggebendes Kaufkriterium, immerhin werden dadurch heute noch die gängigsten RichMedia-Dienste im Netz unterstützt. Deshalb freut sich HP gerade auch wie ein Schneekönig, endlich ein neues Alleinstellungsmerkmal für seinen „Slate“ gefunden zu haben. Das Wunder-Tablet wurde auf der CES im Januar von Microsoft-Chef Steve Ballmer kurz in die Luft gehoben, später gab es noch einen kleinen Q&A-Einblick – doch das war es. Technische Daten? Preis? Verfügbarkeit? Fehlanzeige. Doch was wir seit heute wissen: Das HP Slate kann Flash!
Im Unternehmensblog hat HP einen kleinen Slate-Showcase installiert, ein etwa fünfeinhalb Minuten langes Video, in dem gezeigt wird, wie das Ganze in der Praxis aussieht. Film ab:
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85 Prozent der Alexa-Top-100-Seiten setzen Flash ein, 75 Prozent aller Online-Videos setzen das Adobe-Plugin voraus – das sind schon überzeugende Zahlen. So schön der Gedanke ist, dass bald HTML5-Videotags das proprietäre Format ablösen werden: so weit sind wir noch nicht.
Neben dem fiesen Angriff auf Apple, der auch den YouTube-Zuschauern nicht entgangen ist („Wir haben es kapiert, HP und Adobe. Das iPad unterstützt kein Flash.“ – Kommentar), hat HP uns aber mit diesem Video auch die Gelegenheit geboten, uns das Slate ein wenig genauer anzusehen. In den ersten Sekunden des Clips wird es so gehalten, dass wir seine Rückseite sehen können: Ist das da ein Krokolederbezug? In der Mitte des Rückens scheint es zudem ein kleines Loch zu geben, vielleicht kommt das Slate also mit Kamera.
Zum Thema Verfügbarkeit erfahren wir wieder einmal nicht mehr, als dass es das Slate „später in diesem Jahr“ geben soll. Ein interessanter Zusatz im Blog-Post könnte übrigens die Verzögerung beim Marktstart erklären: „Unsere Freunde bei der FCC wollen, dass wir euch sagen, dass das das Gerät noch nicht autorisiert wurde.“ Die FCC ist in den Staaten unter anderem die Zulassungsstelle für Elektro-Gadgets. „Dieses Gerät darf nicht zum Verkauf oder zum Leasing angeboten werden, bis die Autorisation eingeholt wurde.“
(André Vatter)