Iwan Petrowitsch Pawlow hätte vermutlich seinen Spaß daran: Wie die Hunde in seinen Experimenten ist die breite Masse der Bevölkerung darauf konditioniert, „irgendwas unternehmen zu müssen“, wenn jemand „Kinderpornographie“ schreit.
Gibt es einen Amoklauf, muss man Killerspiele verbieten, gibt es Kinderpornographie, muss man dagegen was machen. Punkt. Aber was?
Keine 134.000 Petitionen-unterzeichnenden Internet-User und erst recht kein Politiker hat da ein Allheilmittel gefunden. Da das Thema den Politikern aber am Herzen liegt (und man damit natürlich bei wenigstens 90 Prozent der Bevölkerung offene Türen einrennt – welcher Politiker kann das nicht gebrauchen?), wird es auch immer wieder hervorgekramt, werden Schreckens-Visionen von KiPo-Industrien im Netz und aus Versehen pädophil gewordenen Zufalls-Kinderpornographie-Entdeckern gezeichnet, die mit genauso knackigen wie falschen Zahlen belegen sollen, was für ein Sündenpfuhl dieses Internet doch ist.
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Im vergangenen Monat ließ ein Gerichtsurteil aufhorchen, welches verkündete, dass man sich bereits strafbar macht, wenn man kinderpornographischen Content auf dem Rechner betrachtet. Auch das temporäre Zwischenspeichern wird somit als Besitz ausgelegt und unter Strafe gestellt. Soweit schön und gut – ich würde eh niemandem ernsthaft abnehmen, dass er in der Tat zufällig auf einer solchen Seite gelandet ist.
Das ist der Punkt, an dem ich ein wenig Verständnis-Probleme bekomme: Die Zensursula-Debatte hat uns gelehrt, dass unsere Regierung uns durch Sperren davor bewahren will, zufällig auf Kinderpornographie zu stoßen. Sollte die Wahrscheinlichkeit dort zu landen, jedoch wirklich dermaßen hoch sein, müssten wir unter Berücksichtigung des oben erwähnten Urteils eine wahre Pädophilenschwemme befürchten, denn ein versehentlicher Klick auf ein vermeintlich „normales“ Porno-Video erfüllt demnach ja bereits den Tatbestand.
Ihr seht, es bleibt so oder so ein heikles Thema. Nun wird es noch ein wenig verschärft, wenngleich ich trotz aller hin und wieder eventuell durchklingenden Polemik den beteiligten Politikern durchaus guten Willen attestieren möchte. So hat beispielsweise Uwe Schünemann, Niedersachsens Innenminister, unter dem Label White-IT ein Bündnis geschmiedet, welches von Hilforganisationen über Polizei bis zu Vertretern der IT-Branche alles an einen Tisch bringen möchte, was zu einer wirkungsvollen Aktion gegen Kinderpornographie dazu gehört.
Gefährlicher KiPo-Feuermelder
Auf der CeBIT präsentierte man nun auf der eigens dafür eingerichteten Seite jetzt-loeschen.de ein Add-On, welches es uns – das Wortspiel drängt sich auf – kinderleicht machen soll, diesen ekelhaften Content zu melden. Dieses Add-On gibt es aktuell für den Firefox und in Bälde auch für den Internet Explorer. Einmal installiert, nistet es sich zwischen Home-Button und Adresszeile ein und ermöglicht es uns, mit einem einzigen Klick den widerlichen Inhalt einer Kinderporno-Seite zu melden. Klingt für eine Sekunde lang fast ordentlich, oder?
Aber merkt ihr was? Wenn ihr das Add-On auf der einen und das Gerichtsurteil auf der anderen Seite betrachtet? Wenn ich zufällig über KiPo-Inhalte stolpere, soll ich den Knopf drücken in meinem KiPo-Feuermelder, gleichzeitig jedoch mache ich mich strafbar, wenn ich versehentlich dort hin gelange und vielleicht nur wenige Sekunden in ein solches Video reinschaue, bevor mir mein fataler Irrtum bewusst wird. Das dieser Button dummerweise nicht so anonym und locker-flockig mitmach-netzig daherkommt, wie man uns glauben machen möchte, könnt ihr bei fxneumann nachlesen. Felix erklärt dort ausführlich, wieso bei der angeblich anonymen Übertragung dennoch IPs mitgeloggt werden können.
Der Gesetzgeber räumt immerhin ein, dass wir „bewusst“ handeln müssen, um uns schuldig zu machen. Die Frage stellt sich aber dennoch, wie das in diesem Fall mit der Beweislast aussieht. Wie sieht es aus, wenn man meinen Weg durchs Netz nachzeichnet und – entgegen meiner Meinung – zu dem Schluss käme, dass ich doch irgendwie mutwillig diese Seite angesteuert habe? Klicke ich ein einziges Mal auf diesen Button, geht man vielleicht wirklich noch von einem Zufall aus. Widerfährt mir dieses Missgeschick aber ein zweites Mal und melde ich erneut eine anstößige Seite, wird man mir spätestens einen Strick daraus drehen. Das ist bei allem guten Willen, den Verbrechern auf die Spur zu kommen, das Damoklesschwert, welches ständig über dem Nutzer dieser Erweiterung baumelt.
Geeignet als Einweg-Plugin
Da ich weder Firefox als Standard-Browser nutze noch den Plan hege, ein solches Plugin zu nutzen, kann ich eine weitere Sache nicht überprüfen: Wie sieht es denn aus, wenn ich nur – die Lage des Buttons gibt das durchaus her – versehentlich auf den Knopf drücke? Zwar öffnet sich ein Fenster zur nochmaligen Bestätigung, aber in Gedanken ist eventuell ja doch schneller geklickt, als man glaubt.
Ich kann und will hier niemandem abraten, ein solches Add-On zu installieren, aber ich persönlich fühle mich ein wenig mulmig dabei und würde auch euch empfehlen, zumindest mit gesunder Skepsis über dessen Einsatz nachzudenken. Falls ihr es einsetzt und tatsächlich über Kinderpornographie stolpern solltet, deinstalliert es nach dem erstmaligen Melden – denn als Wiederholungs“täter“ nimmt euch vermutlich keiner mehr euren guten Willen ab. Somit sollte das jetzt-loeschen-Add-On als einziges Einweg-Plugin in die Geschichte des Firefox eingehen.
Was meint ihr? Sehe ich Gespenster? Ist vielleicht doch etwas Tolles auf den Weg gebracht worden, was sich mir nur nicht erschließt? Oder seht ihr die Dinge ähnlich und seht ebenfalls von einer Installation ab?
(Carsten Drees)
[…] ich würde eh niemandem ernsthaft abnehmen, dass er in der Tat zufällig auf einer solchen Seite gelandet ist.
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KiPos sind doch auch schon Bilder… Man muss also nicht zwingend auf den „PLAY“-Button eines Videos drücken…
Was machst du jetzt, wenn dir jemand so eine Seite in einem bit.ly o.ä. Link schickt? Ein klick genügt und schon siehst du das Stoppschild, wie’s weitergeht kannste dir ja sicher denken 😛
Und dagegen kann man ja fast nichts machen, oder? o_O
Du kannst dir nicht vorstellen zufällig auf so was zu stoßen? (http://j.mp/unaufaelligerLink) Also ich halte es für ein realistisch wenn User nach legalem Porn surfen auf sowas zu kommen, da ja auch nicht nur Videos sondern auch Bilder darunter fallen. Und mit den Bildern kommt der monstermäßige Schwachpunkt bei dieser Auslegung auf. Bilder können auf Seiten versteckt sein, dass sie nicht angezeigt aber auf dem PC gespeichtert werden. Desweiteren lädt der Firefox ja auch Inhalte schon im Vorraus ohne das man darauf klickt. Ne andere Sache ist es wenn jemand sich ein ganzes Video zieht, das nehm ich dir ab.
Da kannst du auch etwas konstruieren.. nämlich, dass die Person, die da gerade surft, vom PC weggegangen ist und gar nicht mitbekommt, dass das Video läuft….
Wie auch immer, da ich nicht innerhalb von kürzester Zeit feststellen konnte an wen die Daten denn nun konkret gemeldet werden, gefällt mir das Ganze schon etwas weniger.
Aber der Punkt ist einfach, dass ich, zugegeben als Vielsurfer, noch nie auf so eine Seite gestoßen bin und deshalb auch nicht erwarte dies in Zukunft zu tun; und sollte es dann doch einmal der Fall sein, dann kann ich die Seite auch so „umständlich“ melden…
Da komm ich übrigens zu einem interessanten Punkt: was denke ich denn über mich selbst / wie sehr wurde ich manipuliert, dass ich tatsächlich das Plugin runterlade, weil ich erwarte, dass ich dieses mal brauchen werde?
@Cynetics
nein, denn bei j.mp sehen Links in der Regel so aus: http://j.mp/b30PNp
Und bei z. B. twitter ist es nicht ungewöhnlich, dass man ausschliesslich auf gekürzte Links von bit.ly, j.mp, usw stößt 😉
nur 1%, der kinderschänder (so schetzt man) stellen ihre videos, bilder ins internet
so, was sollte man wohl statt diesem plug-in machen
mhm
evtl. leute (kinder) die auf einmal ein anderes verhalten (ruhigeres o.ä) haben
evtl. in einem vertrauensgesprach mit einem psychiater durchführen
und dann diesen perversen einsperren
wär um einiges besser, aber naja
soetwas würde bestimmt zuviel geld kosten ;(
Wenn wir schon mal weitergehen, dann können wir auch gleich die Ursache für Pädophilie erforschen und dann dort problemorientiert ansetzten.
Also auch wenn ich sehr viel im Netz unterwegs b in – ich habe bisher nie das Bedürfnis nach einem solchen Button gehabt.
Oder mit anderen Worten: ich bin in all den Jahren bisher nie über Kinderpornografie gestolpert, die ich unbedingt melden müßte.
Wo ist dernn die ganze Industrie hin, die das Netz von vorn bis hinten durchsetzt hat und uns auf Schritt und tritt mit Kinderpornografie zuschüttet?
Ich glaube, man muß schon Politiker sein, um solche Seiten „aus versehen“ finden zu können.
Ist doch eine Super Idee – die Website eines Konkurrenten nervt und dann klickt man eben schnell mal auf den anonymen Button. Wenn dann jemand deswegen rumstresst, kann man auf die Nichteinhaltung der Anonymität verweisen. Klasse Idee /Ironie aus
Wenn bereits das Laden eines sog. „Vorschaubildes“ reicht, kann es schnell zu Problemen kommen, Stichwort „Scheinminderjährigkeit“ auch wenn das BVerfG das (derzeit) noch verhindert.
Das Problem ist, dass international andere Abgrenzungen gelten als bei uns. Es kann also sein, dass sich auf für den Anbieter legalen Seiten Material befindet, dass bei uns illegal ist.
An Nr. 5
Du denkst wirklich das es besser wäre den missbrauch zu verhindern? Wo kommen wir denn dahin die geschädigten sind jawohl nicht die Kinder sondern hmm keine ahnung wer ist ja auch egal hauptsache wir haben etwas medienwirksames ins Leben gerufen. Diese „Monster“ zu jagen ist warscheinlich zu arbeitsintensiv.
Achtung Teilweise Ironie
Ganz großer Quatsch imo.
Entweder ich interessiere mich nicht für KiPo und meine Chancen auf welche zu stoßen bewegen sich damit gegen null.
Oder ich interessiere mich für KiPo, habe damit natürlich unweigerlich bessere Chancen auf welche zu stoßen, aber natürlich keinerlei Interesse daran, diese dann unserem Staat zu melden.
Außerdem halte ich das ganze sogar für gefährlich, weil es für viele „besorgte und engagierte“ Bürger geradezu eine Aufforderung ist, sich als Hilfspolizisten auf die Suche nach KiPo zu begeben, was in unserem Rechtssystem ganz schnell vor dem Richter enden kann.
Geht es um Internet, fallen Politikern eine Menge an Maßnahmen ein.
Geht es um echten Mißbrauch, reicht den Politikern eine interne Aufklärung innerhalb der katholischen Kirche.
Warum fragt denn niemand deswegen nach ?
@ #11 Markus:
seh ich genauso. da macht wieder jemand etwas druck bei der regierung, es wird besserung gelobt, die betroffenen täter werden „suspendiert“ oder „vom dienst befreit“, was doch in den meisten fällen nur bedeutet: sobald gras über die sache gewachsen ist, wird der täter/die täterin versetzt, darf ungestraft weiter machen. und dann wird halt eine untersuchung durchgeführt, bei der dann einer den kopf hinhalten muss, der vielleicht sowieso abgesägt werden sollte. sündenbocktheorie eben. und die leute sind zufrieden. ich höre bei nachrichten schon gar nicht mehr hin, wenn es um dieses thema geht. ich finde, da werden die opfer verarscht, denn wirkliche konsequenzen wird das für die wenigsten haben.
Kipo, Rechtsextremismus, Klimaerwärmung – all diese Themen sind so mit Lügen, wissentlichen Falschaussagen, Propaganda und Eigennutz belegt, dass mir einfach die Zeit dafür zu schade ist, mich in Zukunft intensiv damit zu beschäftigen.
Man braucht einen guten Anwalt, Arzt und Architekten – dann kann einem der Rest dieses öffentlichen Theaters den Buckel runterrutschen.
Halte so einen „Panicbutton“ auch für unnötig und sehe darin eine reine Aktion um sagen zu können „Hey, wir gehen auf die Internetgemeinschaft zu.. Wie? Ihr wollt es nicht annehmen, naja, dann gibts halt doch Zensur.“
Surfe nun auch schon einige Jährchen im Netz und mir ist ebenfalls noch kein einziges mal auch nur annäherndes Material vor die Augen gekommen (hoffe auch, dass das so bleibt!).
Wenn man mal nicht nach dem tieferen Sinn sucht, ist der Button doch eigentlich ganz nützlich.
Ich sehe schon die Chance dass eher mal so eine Seite gemeldet wird, wenn ich so einen Knopf habe, anstatt als 0815-User wie ich erst im Netz rumsuchen zu müssen, wo ich denn so einen Link sonst melden soll und dann irgendwann aufgebe, weil ich nichts gefunden habe
Die Praxis wird es zeigen, einen Versuch finde ich es wert.
Ist jedenfalls alles besser als das was Jan sagt, dass ihm für alles seine Zeit zu Schade ist.
Für solche Aussagen sollte man sich schämen.
Hey ho,
Wollte den Artikel grad auf Twitter posten, nur der Titel war zulang 😉
Könntet ihr nicht bei Twitter noch ne ShortURL mit einfügen? Nehme an, das Plaugin müsste sowas ja können (hoff ich)
Noch cooler wäre ne Abfrage, ob mehr als 140 Zeichen belegt wären 😉 Wenn ja, dann short URL, wenn nein, dann Originaltitel ^^
Zum Thema:
So ein Button ist mit Sicherheit sinnvoll, weil der Button macht nichts anderes, wie eine Webseite, wo ich die Seite melden könnte.
Überall könnte man theoretisch die IP des meldenden Users speichern. Selbst wenn ich eine Email schreiben würde, wäre diese zurückverfolgbar…
Ich find eher, dass man das „Ausversehen auf Webseite gelangt“ nicht strafbar macht. Denn es kann durchaus sein, dass ein „Normal User“ z.b. nicht rafft, dass er gerade eine Spammail bekommen hat, und auf einen Link klickt, der zu einer solchen Seite führt (Und für ihn nicht von vorneherein ersichtlich ist, was er da grad anklickt).
Deswegen find ich: Button ja
Strafverfolgung bei Meldung: Nein
Sonst würde es ja keiner mehr melden, wenn er sich strafbar macht
Also eigentlich der Selbstanzeige-Feuermelder-Knopf.
Sauber.
@Oliver
Ich schäme mich nicht für meine Aussage, weil mir dieses System und all die Lügenmärchen zu den von mir oben genannten Themen mächtig auf den Zeiger gehen.
Wer etwas nachdenkt und sich nicht nur instrumentalisieren läßt, wird vielleicht auch selbst dahinterkommen, dass all diese Panikmeldungen sowas von daneben sind.
Während man hier diskutiert, wird wohl gerade wieder ein Ministrant von einem katholischen Priester genagelt und es hat in diesen Kreisen natürlich keine strafrechtlichen Folgen.
Mir ist einfach die Zeit zu schade, den Blockwart im Internet zu spielen, aber uns Deutschen liegt so etwas ja eigentlich im Blut…
[…] Dass man mich nicht falsch versteht: Ich finde die Bemühungen der Polizei (und in diesem Fall der Kriminalpolizei) recht ehrenhaft und auch völlig angebracht. Ob dies allerdings der richtige Weg ist, wage ich zu bezweifeln. Da wäre der Haufen an Bagatellmeldungen, der über ein solches Plugin eingehen würde: “Lisa hat eben auf meine Pinnwand geschrieben, dass ich eine ‘dumme Ziege’ sei. Hiermit zeige ich sie an! Nehmen Sie sie fest! Und ihren Bruder auch, der will nicht mit mir Eis essen gehen.” Die Schutzmänner in der Clearingstelle würden ruckzuck Ansprechpartner für den größten Schulhof, den Deutschland zu bieten hat. Dann gibt es das Problem, das wir bereits schon einmal erwähnt haben: Wer hierzulande verbotene Inhalte, wie beispielsweise Kinderpornografie, meldet, steht bereits mit einem Bein im Knast. Wir erinnern uns an das Urteil des Hamburger Oberlandesgerichts, nachdem schon ein kurzer Blick auf die Abgründe im Netz strafbar ist. Sobald ein Bild im Browser-Cache landet, gerät der Nutzer in das Visier des Staatsanwaltes. Da finde ich es ein wenig beunruhigend, wenn als Feature von “Webpatrol” erwähnt wird, dass das Programm einen “Screenshot” anfertigt und eine “automatisch generierte” Meldung an die “Notrufzentrale” schickt. Kollege Carsten hat über das Problem der unfreiwilligen Selbstanzeige schon einiges geschrieben. […]
Also dieses ganze Geschwätz von wegen zufällig auf KiPo-Seiten zu kommen, halte ich auch für unwahrscheinlich. In meiner ganzen Internetlaufbahn ist es mir noch nicht passiert, ausversehen auf soetwas zu stoßen.
Als diese ganzen Diskussionen zu dem Thema losgingen, hab ich mich auch mal auf die Suche gemacht. Und das war nicht leicht, letztendlich hab ich es über eine Zensurliste auf Wikileaks geschafft, eine Seite zu finden, bei denen vermehrt pädophile Menschen Bilder von Kindern und Jugendlichen reinstellen und sich darüber austauschen. Aber keine Nacktbilder, alles im legalen Rahmen.
Nacktbilder oder gar Vergewaltigungshorrorvideos auf Webseiten hab ich bis heute nicht gesehn.
Deswegen ist es lachhaft (abgesehn halt von der Kurz-URL-Falle), zu behaupten, man könne zufällig drauf stoßen.
Wirkliches Material wird eh über andere Wege getauscht: E-Mail, DirectIP-Tauschprogramme oder Filehoster.
Deswegen wird es auch, egal was die Politik unternimmt, schlichtweg unmöglich sein, die KiPo-Verbreitung sonderlich einzudämmen. Von dieser milliardenschweren Industrie, die auf Webseiten profesionell Vergewaltigungsmaterial verkauft, hab ich noch nichts gesehn, die meisten Fälle passieren wohl doch im familiären Umfeld und das Zeug wird halt meistens über Wege jenseits des http getauscht.
Und damit kann ich auch dem Gros des Artikels zustimmen, manche haben vielleicht ein gutes Gefühl, dieses Plugin zu laden, um der Hexenjagd gegen das vermeintlich KiPo-verseuchte Netz beizuwohnen, aber beim Melden bleibt trotzdem wohl immer ein bitterer Beigeschmack.
Habe mir diese Zusatzfunktion runtergeladen und auch schon benutzt. Denn entgegen der o.g. Kommentare bin ich schon ca. vier mal unabsichtlich auf dieser Art Seiten gelandet. Allerdings garantiert NICHT, weil ich danach gesucht habe.
Daher spreche ich mich in aller Deutlichkeit gegen die These aus, dass man nach dieser Art Seiten irgendwie suchen muss. Bin selbst schon jahrelang im Netz unterwegs und mir ist soetwas noch nie vorher passiert. Daher würde ich zumindestens den Eindruck teilen, dass KiPO ein zunehmendes Problem im Netz sind. Ich bin auf zwei Weisen mit diesem Dreck konfrontiert worden (wohlgemerkt immer „nur“ Bilder, keine Videos):
1. Beim surfen auf Seiten, die teilweise auf bekannten Pornoseiten verlinkt waren, hat sich plötzlich ein PopUp mit diesem abstoßenden Material geöffnet. Das waren übrigens keine bit.ly o.ä. Links, sondern stinknormale www-adressen. Noch nicht mal irgendwie kompliziert. Bin selbst fassungslos, wie einfach es ist, auf solchen Seiten zu landen.
2. Beim surfen auf regulären Pornoseiten (und zwar Seiten mit hunderten von Bildern die für gewöhnlich beim draufklicken auf eine andere Seite weiterleiten) haben sich plötzlich Seiten mit diesem Bildmaterial geöffnet. Bei einigen Stand sogar ganz dreist auf englisch drauf „Alle angezeigten Modells sind mindestens 18 Jahre alt“. Erst bei genauen hinschauen hat man gesehen, worum es wirklich ging. Teilweise waren die Bilder auch unter denen von bekannten Pornodarstellerinnen gemischt.
Da mir die Kleinen unglaublich leid taten und ich irgendetwas tun musste, habe ich die Seiten umgehend dem LKA gemeldet. Das war irgendwann im Juli. Die haben mir eine kurze Rückmeldung gegeben, dass sie die Seiten prüfen wollten.
Zur Meldung von KiPos haben die übrigens eine eigens dafür eigerichtete Meldestelle. Daher finde ich das LG Hamburg Urteil gerade ziemlich besorgniserregend. Werde morgen mal in dieser Abteilung anrufen und mich erkundigen. Zusätzlich habe ich die Seiten noch mal bei „Inhope“ gemeldet.
Es ist einem als Laie dabei leider überhaupt nicht klar, wer eigentlich wirklich eine SCHNELLE Löschung veranlassen kann. Das LKA? Inhope?
Naja, letztendlich kann ich nur allen wünschen niemlas auf diesen Drecksseiten zu landen. Auch wenn ich umgehend die Seite geschlossen habe, hab ich teilweise Kinder gesehen, die statt im Kindergarten mit ihren Freunden spielen von irgendwelchen perversen Verbrechern als „Preteen Modelz“ abgelichtet wurden…konnte gar nicht so viel essen, wie ich kotzen musste.
Mal eine Frage an die Fachleute hier: warum melden die Behörden die Seite erst bei dem zuständige Provider und löschen sie nicht selbst z.B. durch hacken? Denn bis irgendein turkmenischer Provider mal eine Seite vom Netz nimmt, dauert das glaub ich. Der Zweck heiligt zwar nicht immer die Mittel, aber hier schon. Denn Stoppschilder bringen rein gar nichts. Wenn die Pedos wirklich so gute Netzwerke haben wie man liest, dann sollten die Behörden sehr viel härter durchgreifen.
Habe heute mit dem LKA telefoniert. Der Beamte hat mir bestätigt, dass man durch das melden der Internetseite beim LKA eben klar macht, dass man KiPos nicht besitzen möchte. Deshalb würde die Rechtsauffassung des LG Hamburg hier nicht greifen.
Ist jemand aber ständig „versehentlich“ auf diesen Seiten, dann kann die Behörde ein Ermittlungsverfahren gegen die betreffenden Person prüfen.
Über die genaue Arbeitsweise von „Jetzt löschen“ war ihm nichts bekannt, da dafür wohl eine andere Behörde zuständig sei.
Für mich war das Ganze ziemlich ernüchternd und die Gefahr noch mal auf so einem Scheiß zu landen ist mir einfach zu groß. Werde das mit Pornos im www daher gänzlich sein lassen.
Fazit: nationale Behörden können im Kampf gegen die international organisierten Pedoringen nur begrenzt aktiv werden. Wer auf eine solche Seite stößt, der sollte sich dennoch bei der zuständige Stelle beim LKA melden. Zuwar wird das Ewigkeiten dauern bis überhaupt etwas passiert und eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Aber einfach wegsehen kann auch keine Lösung sein.
Ich weiß gar nicht was ihr alle habt, wenn es die Möglichkeit gibt Kipo-Seiten zu löschen, dann würde ich mir diesen Knopf installieren, und extra solche Seiten suchen, um sie zu löschen! Klar übergebe ich mich dann alle 3 Sekunden, aber das wärs wert! Solchen Schmutz muss man ausmerzen, egal wo!
Ich hab den Spaß schon mal gehabt. Ich hatte meinen Laptop bei einem „Freund“ gelassen. 6 monate später stand die kripo vor der tür. hausdurchsuchung, alles mitgenommen…. 7 monate kein schlaf und diese ungewissheit evtl zu unrecht für etwas eine strafe zu bekommen macht einen fertig. das gönne ich niemandem.
seitdem habe ich auch angst dass die wieder vor der tür stehen. und ich denke auch, dass die einem das nicht abnehmen beim 2. mal. ich hatte dieses add-on und hab es auch einmal benutzt.
Aber jeder der seiten wie youporn oder so besucht, weiß, dass wenn man ein video anklickt sich oft seiten im hintergrund öffnen. hab das schon oft gehabt. dann schließt man die seiten die man besuchen wollte und ZACK! sieht man schon videos von „frauen“ die bestimmt noch keine 18 sind. oder ekelige tierpornovideos oder bilder. Ich finde, man sollte als kripo oder so den betreibern von solchen seiten generell mehr auf die finger gucken, damit man gar nicht erst auf andere seiten weitergeleitet wird.die müssen das ja iwie nachweisen können, oder nicht? von einer seite hab ich mir den namen gemerkt. Was würdet ihr an meiner stelle tun?