Tja, der E-Book-Boom wird wohl auch nicht spurlos an den Kinderzimmern vorbeigehen. Im vergangenen Jahr haben wir bereits zaghafte Lösungen aus Japan vorgestellt: etwa ein Bilderbuch mit iPhone-Einschub – doch 2010 nimmt das Ganze professionelle Formen an. Wie Aiptek gerade verlauten lässt, ist für Deutschland eine Revolution der Gutenachtgeschichte geplant, schon nach der CeBIT soll es losgehen.
Eigentlich ist Aiptek für digitale Bilderrahmen und Low-Tech-Kameras bekannt, doch der Markt ist hart umkämpft und so muss man wohl immer wieder mit etwas Unerwartetem um die Ecke kommen. Nun also das „Story Book InColor“, eine Art audiovisuelles Wiegenlied-Paket, das gestresste Eltern abends entlasten soll. Und so funktioniert der Reader: Von außen sieht er wie ein normales Bilderbuch auf, klappt man dieses aber auf, erscheint ein acht Zoll großes Farbdisplay (mit einer Auflösung von 800 x 600 Pixel), dem ein Lautsprecher zur Seite steht. Der interne Speicher fasst ein Gigabyte, kann durch SD-, SDHC-, MMC- oder MS Pro-Speicherkarte aber auf 16 GB aufgemotzt werden. Neben den Büchern – zu denen wir gleich kommen – kann InColor JPGs darstellen (mit automatischer Bildrotation), sowie AVIs und MP3s abspielen. Laut Aiptek soll der Akku des Readers im Dauerbetrieb vier Stunden durchhalten, damit die Kleinen aber erst gar nicht so lange vor dem Mäusekino hängen bleiben, gibt es alle 20 Minuten den automatischen Hinweis: „Hey, mach mal eine Pause!“.
Wie sieht das dann in der Praxis aus? Zur Verdeutlichung werfe ich mal eben ein kleines Filmchen an:
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Es sieht schon alles recht kindgerecht aus: Mama oder Papa lesen vor, gleichzeitig erscheinen passende Bilder auf dem Display, dazu der fetzige Athmo-Sound.
Besondern gelungen finde ich das virtuelle Bücherregal, das ziemlich stark an die Apple-Lösung auf dem iPad erinnert. Mangels drahtloser Schnittsellen muss der Reader beim Book-Kauf allerdings immer per USB oder Speicherkarte beladen werden. Der Store für neues Lesefutter findet sich bei EBookincolor.com, die Preise sind moderat: Ein Motion-Book gibt es für 10 Dollar, Story- und Bilder-E-Books gibt es für je die Hälfte – bislang sind sämtliche Inhalte lediglich auf Englisch verfügbar. Aiptek arbeite aber nach eigenen Angaben „auf Hochtouren daran“, Kinderbücher in weiteren europäischen Sprachen wie Deutsch, Italienisch und Französisch verfügbar zu machen.
Das InColor soll nach der CeBIT in den deutschen Handel kommen, der Preis wird dann bei 199 Euro liegen.
(André Vatter)
Ich sehe die digitale High-Tech-Generation nahen. Trotzdem kann das kein Vorlese-Ersatz sein. Ein Junge auf den ich mal aufgepasst habe, konnte beim Sprechen seine Lippen kaum bewegen. Er hatte Sprechen mit Trickfilmen gelernt und versuchte, den Mund so wie die Filmfiguren zu bewegen. Das Ergebnis war kaum verständlich und ein Fall für Logopäden.
Ich würde es gekauft haben )
Nichts kann Vorlesen ersetzen. Natürlich ist technisch einiges möglich und eigentlich könnten die Kinder der letzten 50 Jahre ja auch mit Gutennachtfernsehen eingeschlafen sein. Aber das kann einfach nicht die Fantasie ersetzen, die man beim Zuhören entwickelt. Und darum wird das Gerät auch floppen. Gute Eltern werden auch die nächsten 500 Jahre vorlesen und wenns ein eBook ist. Schlechte Eltern greifen weiterhin zum Fernseher, weil man da nicht auch noch dabeisitzen muss…
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199 €? Wieviel echte Büchlein lassen sich für diese Summe denn kaufen, ein ganzes Regal voll! Wann wachen die Leute mal endlich auf?
Ich brauch kein e-Einschlafbuch, das Bilder und Geräusche mitliefert.
Das sind doch die Elemente, die das Kind mit seiner Fantasie ergänzt (Kopfkino!). Ich fürchte, wir werde alle immer empfindungs- und fantasieärmer mit solchen Dingern.
Als Vater und Technikinteressierter sehe ich hier manche Entwicklung mit Sorge.
[…] Story Book InColor: Kinder-Elektrobuch als neue Bubu-Maschine […]
[…] handelt es sich natürlich um Kinderbücher, aber der Grundgedanke ist klar nachvollziehbar und der Trend auch längst vorhanden. Ich bin […]
Thus, that kind of task people do finishing their thesis and just thesis examples investigating.