Sonstiges

Neue Lehrstunde: Laptop + flüssiger Stickstoff = Ruhe im Hörsaal

Kieran Mullen, ein Physik-Professor an der University of Oklahoma, ist entweder dermaßen beliebt, dass er sich einen solchen Stunt ohne Verlust seines Ansehens erlauben konnte. Oder er ist so genervt von überfüllten Hörsälen – oder besser: von zu vielen Studierenden -, dass er hoffte, damit einige von ihnen dazu zu bewegen, sich für einen anderen Dozenten zu entscheiden. Jedenfalls hat er seinen Studenten und Studentinnen verboten, Gadgets jeglicher Art mit ins Auditorium zu bringen. Neben Handys meint er damit vor allem Laptops, die seinen Worten nach nur „eine Ablenkung“ darstellen.

Um nun zu demonstrieren, wie ernst es ihm mit diesem Bann ist, hat er zu einer ebenso drastischen wie plastischen Maßnahme gegriffen. Vor versammelter Mannschaft platzierte er auf seinem Pult einen speziellen Kübel, steckte einen Laptop hinein – und übergoss ihn mit flüssigem Stickstoff. Mit den Worten: „Das ist nur Flüssigstickstoff, der allein wird den Computer also nicht beschädigen. Aber das hier schon!“, schmetterte der vermeintlich verrückte Professor das unterkühlte Teil dann mit Schmackes auf den Fußboden und beförderte es dadurch ins Gadget-Nirvana.

Schade, dass der „Kameramann“ den besten Part leider verpennt und den Aufprall nicht dokumentiert. Dass aber überhaupt einer anwesend ist, offenbart die eher als Gag anzusehende Vorführung. Wie dem vom Besitzer des Videos auf YouTube beigefügten Kommentar zu entnehmen ist, war die ganze Show gestellt und der Laptop nicht funktionstüchtig. Ob aber das Gadget-Verbot tatsächlich existiert, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. In unserer Zeit wäre dies sicherlich eher ungewöhnlich, wenngleich ich nachvollziehen kann, dass sich Studierende durch tippende Kommilitonen gestört fühlen können. Aber lieber so einen durchgeknallten Dozenten ohne Laptop, als eine langweilige Schein-Mumie mit.

Sollte Herr Mullen übrigens noch weitere Laptops für künftige Vorführungen brauchen, schlage ich vor, er versucht einige der speziell „designten“ MacBooks zu erhaschen, die Microsoft gerade verlost. Die sind so quietschbunt, die gehören zerstört.

(Marek Hoffmann)   

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Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

20 Kommentare

  • Ich hatte mal nen Prof der sein Gadget Verbot mit dem „Will it blend – iPhone“ – Video illustriert hatte. Kommt mir recht ähnlich vor. Der Phyiker macht irgendein Experiment, der Informatiker zeigt einen YouTube Clip. Das Verbot ist aber meines Erachtens durchaus ernst gemeint. Nur ist die Botschaft halt nett verpackt, mit einem Augenzwinkern. Vielleicht haben sich diese Profesoren von den „Schalte dein Handy aus“ Kinospots inspirieren lassen.

    Wenn man bei YouTube aber unter related videos umschaut, sieht man aber durchaus Profesoren die augenscheinlich wirklich durchdrehen :O

  • An der TU München gibts bei den Informatikern durchaus, v.a. in den großen Vorlesungen, Profs, die nicht anfangen zu erzählen, bevor nicht alle Laptops von den Tischen sind. Begründung: Lärmpegel um die Laptops sei deutlich höher als normal… Ist also nicht unbedingt ein Einzelphänomen.

  • Jessas, was für ein langweiliger Fake. Kaum ist der letzte Schnee weg, haben wir schon wieder Sommerloch in der Blogosphäre. Gähn.

  • @Dr.-Schiwago-Mutter: Da scheint jemand gerade erst aus seinem Winterschlaf erwacht und noch ein wenig muffelig zu sein. 😉 BTW: Die Frage nach dem Fake stellt sich nicht, siehe Text.

  • Na, ich hoffe aber auch mal, dass der liebe Prof seinen eigenen Laptop genommen hat. Ich stelle mir nur grad vor, dass er den Laptop mal schnell einem Studente weggenommen hat, der dann natürlich gleich die Uni und den Prof mit Klagen überhäuft…

    Bei uns wäre das ja alles wegen diversen Sicherheitsvorschriften verboten 😀

  • @all :
    lest mal die Beschreibung bei Youtube da steht, dass es gefaked ist
    das Laptop war nicht funktionstüchtig.

  • Die meisten Profs bei uns verbieten Laptops und das ist auch gut so. Es nervt einfach nur wenn jemand vor einem sitzt und zockt. Selbst wenn man aufpassen will, wird man immer wieder abgelenkt.

    Das Video is natürlich der Hammer 😛

  • Der Prof ist von Apple bezahlt. Nächste Vorlesung erzählt er, dass iPads natürlich erlaubt sind.

  • @Sebastian: Mich hat das Getippe auf den Laptops und vor allem deren Luefter in der Bibliothek oft extrem gestoert. Kann mir also gut vorstellen, dass das auch im Seminar oder einer Vorlesung stoert. Allerdings, und das sagte ich auch im Text, laesst sich dieser Trend vermutlich nicht mehr aufhalten.