Immer öfter stolpert man bei Facebook über neue und spannende Ideen, wie man mithilfe dieses gewaltigen Netzwerkes neue Wege findet, um seinen Job, seine Kunst, seine Ideen zu präsentieren und eben ungleich mehr Menschen zu erreichen, als es auf dem herkömmlichen Wege möglich wäre.
Wen wundert es da, dass auch Institutionen wie die Polizei das für ihre Zwecke zu nutzen versucht. Natürlich passiert sowas noch nicht in Deutschland (kennt man ja), aber in den Vereinigten Staaten gibt es durchaus schon viele Police Departments, die richtig gescheite Facebook-Auftritte hinlegen.
Möglichkeiten, die Polizeiarbeit auf ein zeitgemäßes, dem Internet entsprechendes Niveau zu heben, bieten sich viele. Man kann die Pinnwand selbstverständlich für Pressemitteilungen nutzen, zu Veranstaltungen einladen oder einfach nur die örtlichen Polizisten vorstellen, um einen besseren Draht zu den Bürgern zu bekommen.
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Darüber hinaus werden die Seiten auch immer häufiger dazu genutzt, Mugshots oder sogar Videos von Überwachungs-Kameras zu posten, um der Bevölkerung die Chance zu geben, selbst zur Aufklärung eines Verbrechens beitragen zu können.
Motivierte und versierte Verantwortliche können somit via Facebook dafür sorgen, dass die Polizei-Arbeit effektiver und gleichzeitig transparenter wird. Egal ob im Job oder im Alltag: Wenn ich das Gefühl habe, in einen Prozess eingebunden zu werden, habe ich logischerweise ein ganz anderes Interesse an einem Projekt, als wenn ich mich außen vor gelassen fühle. Wenn also ein Department auf diesem virtuellen Weg Bürgernähe schaffen kann, profitieren sowohl die Polizeibehörden als auch die Bürger davon.
Ein schönes Beispiel dafür ist das Department der Polizei von Shelby Ohio. Über 1000 Facebook-Fans bei einer Gemeinde, die keine 10.000 Einwohner hat, sprechen eine deutliche Sprache, da davon auszugehen ist, dass die meisten der Fans Einheimische sind.
Aktenzeichen XY online
Wie schon in meinem letzten Artikel über das Facebook der Toten interessiert mich auch in diesem Fall die Tatsache, dass das Internet jeden Tag wieder neue Ideen und Facetten für mich bereithält. Wünschenswert wäre es, dass auch hierzulande mehr solchen Beispielen wie diesem hier gefolgt wird. Das muss übrigens nicht zwingend ein offizieller Auftritt einer Behörde bzw eines einzelnen Polizei-Reviers sein. Wieso sollte nicht ein etabliertes TV-Format wie Aktenzeichen XY eine solche Seite betreiben? Das, was man zu dem Thema bei ZDF und in Facebook-Gruppen findet ist mehr eine Eduard-Zimmermann-Gedenk-Page. Das sei ihm vergönnt, aber ich finde es nicht zu Ende gedacht. Auch dort kann ich Phantom-Fotos und Bilder von Tat-Werkzeugen reinstellen, Tathergänge schildern und örtliche Ansprechpartner nennen. Dass man im ZDF mit Social Media umgehen kann, beweist zumindest der gut geführte Twitter-Account der Mainzer. Wäre doch gelacht, wenn sich da nicht noch ein Praktikant finden ließe, der eine Aktenzeichen-XY-Fanpage mit Leben füllen könnte. „Grundversorgung“ der Öffentlich-Rechtlichen ist offenbar ohnehin heute ein dehnbarer Begriff.
(Carsten Drees)