Wenn Hollywood mal wieder einen Blockbuster plant, in dem irgendwelche ausgefallenen und futuristisch anmutenden Computer-Screens auftauchen sollen, dann werden Interface-Designer engagiert. John Underkoffler ist einer von ihnen. Als er noch an dem renomierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) tätig war, besuchte ihn eines Tages ein Produzent und beauftragte ihn damit, ein Computer-Interface für die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick zu entwickeln, „Minority Report„.
Underkoffler tat, worum er gebeten wurde. Er fand aber so viel Gefallen an seiner eigenen geistigen Geburt, dass er sich anschließend vom MIT verabschiedete, die Firma Oblong Industries gründete und das Gerät nachbaute, mit dem Tom Cruise in dem Sci-Fi-Thriller Bilder durch die Gegend schubste. Mittlerweile ist das sogenannte „g-speak Spatial Operating Environment“ (sehr frei übersetzt etwa „Suppiduppi-Gadget“) laut Underkoffler in etlichen Unternehmen, Regierungsbehörden und Universitäten im Einsatz und soll in fünf Jahren auch dem Otto-Normal-User zur Verfügung stehen. Vor einigen Tagen führte der Meister sein Gadget auf der „Technology, Entertainment, Design“ (TED) in Kalifornien vor:
Durchaus beeindruckend. Die Frage ist nur, ob es das bei der geplanten Markteinführung auch noch sein wird. Spätestens seit der CES ist nämlich klar, dass auch Unternehmen wie Microsoft oder Sony den Markt für gestengesteuerte Produkte für sich entdeckt haben und dies erst der Anfang ihrer Entwicklung sein dürfte. Aber diese Unternehmen verfügen sicherlich über ein ungleich höheres Budget als Oblong Industries und könnten es mit seinem jetztigen Nischenprodukt vom Markt fegen. In jedem Fall wird es spannend zu sehen, was uns User dann in fünf Jahren erwartet.
Neue Stellenangebote
Growth Marketing Manager:in – Social Media GOhiring GmbH in Homeoffice |
||
Manager Digital Marketing / Social Media B2B (m/w/d) BRITA SE in Frankfurt (Main) |
||
Manager Digital Marketing / Social Media B2B (m/w/d) BRITA SE in Taunusstein |
(Marek Hoffmann)
ich steh‘ auf solches „spielzeug“. vom film noch weit entfernt, aber genial!
Solange das Ding genauer ist als die Wiimote ist…
Ich stelle mir das teilweise etwas sehr unbequem vor, gerade wenn ich mir seine Verrenkungen angucke, aber hey, so denken unsere Omas wahrscheinlich auch über uns im Bezug auf Mäuse oder iPhones.
Der Rest erinnert mich an eine typische Produktpräsentation. Natürlich sieht das jetzt alles supergeil aus, aber ob das in der Wirklichkeit auch genauso funktioniert ist eine ganz andere Geschichte.
Sehr hübsch!
Eines meiner Hobbies ist es kleine Webcam Tools für den Mac zu programmieren, die Gesten über die iSight aufnehmen und z.B. an AppleScripts binden. Leider ist es aber ziemlich schwierig hinzubekommen, dass solche Systeme in allgemeinen Umgebungen (v.a. was das Licht betrifft) oder auch ohne Handschuhe funktionieren (mal ganz abgesehen davon, dass solche Software ziemlich resourcenhungrig ist). Daher: Hut ab, Oblong Industries!
Ich glaube, dass Gestensteuerung sicher noch ein große Rolle spielen wird, aber solange die Hardware, die für eine wirklich präzise Erfassung notwendig ist, noch relativ teuer ist, werden wir als Ottonormaluser wohl noch ein wenig warten müssen…
Hört sich ja sehr fein an. Allerdings glaub ich auch wie Simon das das auf die Dauer eher unbequem werden kann. Aber die Bewegung ist für den einen oder anderen sicher nicht schlecht 😉
Hallo und schöne Grüße aus der Zukunft.
Wir haben nun zumindest in Onlineforen eine Möglichkeit gefunden durch die Zeit zu reisen. Leider nur in die Vergangenheit 😉 Und ja gestensteuerung wird schon bald ein großes Thema werden jedoch ohne diese albernen Handschuhe.
So das muss reichen ihr wisst ja Zeit-Raum-Kontinuum etc.
Gruß 1024
Die Multitouch- und Gesten-Geschichten sind ja ganz nett. Aber ich kann mir kaum vorstellen daß dies als Computerinterface die Kombo Maus&Tastatur an Effizienz und Genauigkeit schlagen kann.
Wenn, dann eine Sprachsteuerung wie in Star Trek TNG vielleicht? 😉
„In jedem Fall wird es spannend zu sehen, was uns User dann in fünf Jahren erwartet.“
Uns erwartet:
1. daß die im Video zu hörende Bedienmusik „aufgrund von Urheberrechtsproblemen nicht in deinem Land verfügbar“ ist. „Sorry!“
2. daß es neue, mehr oder weniger langweilige, Einreichungen bei der cynetART, transmediale und ARSelectronica geben wird.
3. daß der Mausarm von der Zoomschulter abgelöst wird
4. daß es bei Nutzern von Mobilgeräten aufgrund der Steuergesten zu Problemen mit Mitmenschen kommen wird, die wirklich glauben, man hätte ihnen den Stinkefinger gezeigt, obwohl man nur eine Ordnerebene nach oben wollte.
5. daß wegen 3. und 4. die helfenden Berufe ein völlig neues Geschäftsfeld zum Beackern bekommen.
6. daß ich nachher mal in den USA meine SOE-Hanteln zum Patent anmelden sollte ( das sind 0,5 Kilo-Hanteln für spatial operating enviroments )
7. daß sich Augmented-Reality-Games dann wie geschnitten Brot verkaufen werden.
8. daß Internetanbieter von XXX-Inhalten sich dieser Steuerung verweigern werden.
Ihr dürft die Liste weiterführen. Ich werden mir jeden falls noch ein paar optische Mäuse mit PS/2 hinlegen. (Nicht nur wegen 8.)
Fünf Jahre?
Ende 2010 erscheint doch bereits die Xbox 360 Erweiterung „Natal“, welche das Steuern im Menü und in Spielen ohne Controller ermöglichen soll.
ich warte lieber auf das Brain-Interface da muss man sich nicht so abstrampeln 🙂
[…] von euch noch. Im Februar hatte ich einen Artikel über John Underkoffler und sein ”g-speak Spatial Operating Environment” geschrieben. Der ehemalige Dozent am Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist ein […]