Ich liebe Design-Studien und deswegen räume ich ihnen hier auch ab und zu ein bisschen Platz ein. Manchmal sind sie einfach nur schön anzuschauen, aber weder technisch umsetzbar noch wirklich praktikabel. Und manchmal fehlt ihnen schlicht nur das letztgenannte Attribut. So wie beispielsweise dem Musik-Multi-Funktions-Tisch „Amusity“ des Designers Idan Arbel. Der Künstler mit einer offensichtlichen Schwäche für die organisierte Form von Schallerzeugnissen, hat eine seiner früheren Entwicklungen – die Music Blocks – mit Microsoft Surface kombiniert und eigenen Aussagen zufolge einen „berührbaren User-Interface-Kaffetisch für die gesamte Musikbibliothek“ gebaut.
Auf dessen Oberfläche werden alle Lieder der eigenen Sammlung als Blasen angezeigt, die Populärsten mittig, die anderen an den Rändern. Möchte man nun einen Song abspielen, muss man dafür spezielle Glas-Objekte benutzen (siehe Teaserbild). Das „Lautsprecher“-Objekt spielt beispielsweise ein Lied ab, wenn man es auf eine der Blasen stellt, das „TV“-Objekt ein Video. Durch Drehen der verschiedenen Objekte können darüber hinaus die Lautstärke verändert , Zusatzinfos zum Künstler oder dessen Werk abgerufen, die entsprechenden Lyrics eingeblendet werden und so weiter. Wer das spannend findet, sollte sich „Amusity“ mal in Action angucken:
Schon nett anzusehen, fast so nett wie die Möbel der beiden. Aber mal im Ernst: Ich könnte mir nicht vorstellen, meine Musik künftig über diesen Kaffeetisch zu konsumieren. Wäre irgendwie zu unbequem (so ganz ohne Fernbedienung und ständig über dem Tisch hockend). Zudem würde mich der Lava-Lampen-Style wahrscheinlich auf einen Dauer-Tripp schicken. Und meine Füße könnte ich auch nicht mehr auf den Tisch legen ohne Sorge zu haben, dass ich aus Versehen eines der Glas-Objekte verschiebe und dann anstelle von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ plötzlich „Ace of Spades“ von Motörhead zu hören bekomme. Daher wie eingangs gesagt: Schön anzusehen, aber wenig praktikabel. Oder seht ihr das anders?
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