Vor etwa zwei Jahren waren die Häftlinge des Hochsicherheitsgefängnisses Cebu Provincial Detention and Rehabilitation Center auf den Philippinen die wohl bekanntesten Strafgefangenen der Welt. Seinerzeit hatten sie in einer mich leicht an Riverdance erinnernden Performance den Michael Jackson-Hit „Thriller“ einstudiert, auf Video aufgenommen und auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht. Am 27. Juni des vergangenen Jahres haben sie dies mit einer Hommage an Michael Jackson wiederholt, der zwei Tage zuvor gestorben war.
Jetzt sind die schweren Jungs wieder da und haben eine neue MJ-Performance im Gepäck. Zusammen mit dem Choreographen des „King of Pop“, Travis Payne, haben die 1.200 Inhaftierten zwei Tage lang geprobt und ein Sync-Tanz einstudiert, den Sony erst vor vier Tagen ins Netz gestellt hat, der aber bereits knapp eine Million Mal angeklickt wurde:
Sieht ganz gut aus, auch wenn der Tanz mich an manchen Stellen doch stark an einen Militärmarsch erinnert (zum Beispiel ab Minute 1.20) – aber vielleicht ist das ja gewollt, weil MJ das auch gemacht hat. Dafür kenne ich mich zu wenig aus. Interessant zu erwähnen finde ich in diesem Zusammenhang aber noch, dass man anhand des YouTube-Features „Statistiken & Daten“ den viralen Verlauf des Videos leicht nachzeichnen kann. Demnach stieg die Klickrate erst zwischen den 24. und 25. Januar richtig in die Höhe. Bin mal gespannt, wie sich die Kurve in den nächsten Tagen weiter entwickelt.
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Ebenfalls interessant finde ich die Tatsache, dass hier YouTube & Co. als Sprachrohr von und für Menschen genutzt werden, die sonst von der Außenwelt abgeschnitten sind. Der Frage, ob die Gefangenen – unter denen sich Mörder und Vergewaltiger befinden – das aber überhaupt verdienen, möchte ich außen vor lassen, da sie hier nicht hingehört. Das ist ein anderes Thema… Mehr Virales im Zusammenhang mit Michael Jackson findet ihr übrigens hier auf Basic Thinking.
(Marek Hoffmann)
Den Part den du kritisierst, in dem sie das Maschieren anfangen (ab 1:20), ist sicher so beabsichtigst. Das Lied von Michael das dazu eingespielt wird, kritisiert den Polizeistaat (bzw die erlaubte Gewalt, die einige Polizisten ausnutzen) und auch die Umstände in Gefängnissen. Wenn man das originale Musikvideo (die Prison-Version; es gibt noch eine zweite ohne Gefängnis) zu dem Lied ansieht, dann wird man merken das es vor allem auch in einem Gefängnis spielt.
Wollt ich nur mal sagen *g*
Ansonsten finde ich das schon ne coole Sache, das die Insassen sowas machen dürfen!
@ papabaer: Danke für den Hinweis! 🙂 Irgendwie hatte ich schon das Gefühl, dass ein Star-Choreograph nicht plötzlich mit einem Militärmarsch um die Ecke kommt. Aber wie gesagt, sicher wusste ich es nicht. Daher nochmals Danke. 🙂
Oh, wusste gar nicht, dass das in Cebu ist. Waren erst letztes Jahr in Cebu, gut gehört sicher nicht zu den Urlaubsattraktionen so ein Knast 🙂
Wobei die Filipinos gerne und überall zu Musik tanzen und singen … und irgendwo mit muss man sich da im Knast ja auch beschäftigen.
[…] mal ganz schamlos auf dieses nicht mehr ganz so neue Video, das Marek Hoffmann von Basic Thinking hier gestern schon vorgestellt hat, und melde mich erst heute Abend wieder mit dem […]
„Ansonsten finde ich das schon ne coole Sache, das die Insassen sowas machen dürfen!“
dürfen, müssen? Hat auf jedenfall einen komischen Beigeschmackt finde ich..
@ Dani ich denke, der Großteil macht es tatsächlich freiwillig. Wer einmal auf den Philippinen war, der weiß, dass die Filipinos wirklich bei Musik aufgehen, so wie lelei es schon schrieb.
http://feelippins.wordpress.com/2009/06/03/das-gefangenen-ballett-von-cebu/
Dort kann man auch nochmal ganz gut nachlesen. Ansonsten frag ich demnächst den Teil der Familie, der dort heimisch ist, wie man das ganze auf den Philippinen wahrnimmt.
Ich denke mal auch, dass die das freiwillig gemacht haben. Cooles Video und coole Idee!
[…] Typ mit seinen Postings natürlich den Kanal und man muss lange scrollen, um beispielsweise das MJ-Tribut-Video der Cebu-Knastis zu finden – wenn man es denn sucht und kein besseren Suchbegriff parat […]
Hey…
Ich finde es war eine super Idee vom Gefängnis und seinen Insassen diese Choreographie für Michael Jackson auf die Beine zu stellen und auf dem Hof der anderen Insassen und ja auch dank Internet der ganzen Welt. Coole Sache und natürlich Respekt vor der Leistung die sie erbracht haben, denn schließlich waren es ja keine professionellen Tänzer. RIP King of Pop