Nachdem der Spendenmarathon für Wikipedia mit rund acht Millionen Dollar erfolgreich abgeschlossen wurde, zog WikiLeaks kurze Zeit später nach. Während der Fundraising-Phase wollen sich die Whistleblower zur Schweigepflicht bekennen und etwaige Enthüllungen zunächst aufschieben. Insgesamt hofft die Non-Profit-Organisation (NPO) auf Spendengelder in Höhe von 600.000 US-Dollar – Geld, das dabei helfen soll, Hardware- und Betriebskosten der Server zu decken. Bislang wurden allerdings lediglich 130.000 Dollar eingenommen.
Am Wochenend kam es zu einem weiteren Rückschlag beim Spendensammeln: PayPal, das WikiLeaks für die bequeme Online-Spende anbietet, hat überraschend und ohne Vorwarnung das Konto eingefroren. Das ist das zweite Mal, dass eBays Bezahltochter einen Riegel vor ein WikiLeaks-Konto schiebt: „Letztes Mal mussten wir ein halbes Jahr dafür kämpfen, dass das Problem bereinigt wurde“, heißt es in einem Update auf der Spendenseite.
Diesmal habe man sich extra die Hilfe (der CCC-nahen) Wau Holland Stifung (Infos) gesichert, um dem vorzubeugen – offensichtlich ohne Erfolg. Auf Twitter moniert WikiLeaks, dass man nicht die einzige NPO sei, die von PayPal kaltgestellt wurde. Bis die Angelegenheit bereinigt ist und der Bezahldienst einlenkt, rät WikiLeaks, per Banküberweisung zu spenden:
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(IBAN: DE46520400210277281204, BIC: COBADEFF520)
Ich habe gerade mehrmals versucht, einen PayPal-Sprecher in Dreilinden zu erreichen: Letztendlich blieb nichts anderes übrig, als den Herrschaften dort auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht mit der Bitte um eine Stellungnahme zu hinterlassen. Sobald wir etwas bekommen, gibt es hier ein Update…
Update, 14.45 Uhr:
So, PayPal hat sich gemeldet, um einige Dinge klarzustellen. Es ist natürlich ein datenschutzrechtliches Tabu, über die Konten der eigenen Kunden zu reden – und der Unternehmenssprecher hielt sich beispielhaft an diese Prämisse –, weshalb wir die Infos selbst einordnen müssen: Zunächst sei es richtig, dass PayPal das WikiLeaks-Konto gesperrt habe. Ein genauer Grund wurde nicht genannt, allerdings wies der Sprecher darauf hin, dass eine Limitierung erfolgen kann: Sofern ein Account nicht fristgerecht bestätigt und die eindeutige Identität des Inhabers geklärt wird, greift ein Sende- und Empfangslimit. Wenn ich das richtig sehe, ist diese Sperre sogar gesetzlich vorgeschrieben, um kriminellen Handlungen wie Geldwäsche vorzubeugen. Kontoinhaber würden mehrmals auf eine ausstehende Bestätigung hingewiesen, zudem würde eine großzügige Frist zum Reagieren eingeräumt.
Was immer letztendlich der Grund war: Laut PayPal wurde die Sperre mittlerweile wieder aufgehoben.
(André Vatter)
Schweinerei. Was auch immer dahinter steckt. Sowas mitten im Spendenmarathon muss echt nicht sein. Äußere mal die vorsichtige Idee, dass da jemand hinter steckt.
Irgendwie hör ich ständig sowas von Paypal. Die machen was sie wollen. Soll Leute geben die kriegen Ärger mitm Finanzamt weil paypal keine Rechnungen für die Bankgebühren rausrückt. (oder so)
Dass den Laden überhaupt noch irgendwer nutzt…
Ähm, hab ich in dem Artikel überlesen warum das so ist?
Heißt das, Paypal hat den Stecker gezogen und gbit noch nicht mal ne Begründung und keiner hat ’ne Vermutung?
Warum ham se das denn das letzte mal gemacht, ist das dann nicht rausgekommen?
Um dem Ganzen noch etwas Positives abzugewinnen:
Bin erst durch diesen Artikel auf die Initiative aufmerksam geworden und habe gleich ein Spende losgeschickt.. per Standart-Überweisung 😉
PayPal ist und bleibt einfach ein ******laden, der macht, was er will… ist ja inzwischen bekannt, dass die einfach Konten einfrieren wegen „ungewöhnlicher Vorgänge“… wie war das mit dem Reifenhändler, der zum Winteranfang „plötzlich ungewöhnlich hohe Umsätze“ machte und dem deshalb 34.000€ eingefroren wurden bis kurz vorm Konkurs? Dieser Händler hatte ja auch nur 30.000 Bewertungspunkte bei eBay, und Winterreifen im Herbst sind ja sowas von ungewöhnlich…
Auch Wikileaks hat per Twitter bestätigt das das Konto wieder freigegeben wurde: „Paypal has freed up our assets again — thank you all for your support and solidarity. There is power in a union!“
http://twitter.com/wikileaks/statuses/8192453527
„PayPay“… schöner freudscher Verschreiber… 😉
Ich habe auch schon solche schöne Erfahrungen mit Paypal gemacht – mir wurde ohne Kommentar ein Konto dichtgemacht, ca 40euro waren futsch, auf Emails, Anrufe etc wurde damals quasi nicht reagiert…
Jetzt benutze ich Paypal nur noch, um die ein oder andere eBay Zahlung schneller hinter mich zu bringen – Geld werde ich dort nie wieder lagern, auch keine Zahlungen entgegennehmen!!!
Naja, wenigstens war PayPal ausnahmsweise mal schnell und hat das Konto wieder freigegeben. Wunder geschehen immer wieder 🙂
Eigentlich ist es eine Frechheit, dass sich Paypal als Bank angemeldet hat. Welche Bank darf so kurzfristig ein Konto mit Guthaben kündigen ohne Vorankündigung und Grund? Wer Paypal einsetzt ist selbst schuld. Normalerweise müsste die EU diesem Anbieter einen Riegel vorschieben.
Sorry Leute auch wen PayPal nen Amerikanischr Bezahldienst ist muss es da doch ne aufsicht geben die sowas bei Anzeige Ahnden kann, ich mein wo kommen wir den hin wenn die einfach so Kundenkonten dichtmachen können. Schließlich handelt es sich um eine Online-BANK, aber ganz ehrlich wer Pay-Pal als Online Tresor Nutzt und dann solche Probleme hat weils scheinbar doch geht das die machen was sie wollen, der darf sich nicht Wundern.
Die Aktion mit Wiki-Leaks is natürlich absolut daneben, sowas muss einfach für die Verantwortlichen nach hinten losgehen.
Aber schließe mich der Meinung an das der Spendenaufruf so wenigstens mehr gehör bekommt.
cu an other time
on an other place
der bagalutenGregor
[…] angeklagt, sondern nur ihre Niederlassungen in Europa. PayPal, der Zahlungsdienstleister, der auch die Weitergabe der eingegangen Spendengelder an Wikileaks verweigert hat, wird hingegen nun wohl doch nicht […]
[…] ausgeübt. Offenkundig wurde die Nähe zur US-Regierung im vergangenen Herbst, als PayPal zum wiederholten Male Spenden an die Whistleblower-Seite Wikileaks einfror. Nach massiven Protesten und Angriffen auf die […]