Im Jahre 2003 hatte eine Maschinenbau-Studentin den Aussetzer ihres Lebens. Weil sie nicht mit ihrem Freund in Urlaub fliegen wollte, legte sie mit einer telefonischen Terrordrohung im Namen Al Kaidas den Betrieb auf dem Flughafen Düsseldorf für über sieben Stunden lahm. Resultat: Zwei Jahre auf Bewährung und über 200.000 Euro Schadensersatz (beziehungsweise Schulden). Anfang dieses Jahres gesellte sich ein 42-Jähriger zu ihr in die Hall-of-Shame, als er bei der Sicherheitskontrolle auf dem Stuttgarter Flughafen einen Witz über Sprengstoff in seiner Unterhose machte. Der Witz kam nicht an und kostete ihn stattdessen den Ägyptenurlaub und 1.000 Euro Strafe.
Was vis-à-vis und über das Telefon funktioniert, muss doch im Internet-Zeitalter auch übers Web 2.0 gehen, muss sich nun ein Brite gedacht haben. Als der 26-jährige Paul Chambers nämlich am 6. Januar erfuhr, dass der Robin Hood-Flughafen aufgrund von schweren Schneefällen vorübergehend geschlossen werden sollte und damit seine Urlaubspläne für den 15. Januar durchkreuzt werden würden, entschloss sich Paul dazu, seinem Ärger und Frust auf Twitter Luft zu machen. Mit verheerenden Folgen… Denn nachdem er seinen Followern Folgendes mitgeteilt hatte: „Robin Hood Airport is closed. You’ve got a week and a bit to get your shit together, otherwise I’m blowing the airport sky high!!“ (frei übersetzt etwa: „Robin Hood-Flughafen ist geschlossen. Ihr habt eine Woche und ein bißchen, um euren Scheiß auf die Reihe zu bekommen, sonst sprenge ich den Flughafen himmelhoch in die Luft!!“), gab’s eine Woche später Besuch von der Polizei.
Die zerrte ihn wegen Verstoßes gegen den „Terrorism Act“ mit aufs Revier und verhörte ihn dort sieben lange Stunden. Danach ging es erst einmal für eine Stunde in die Zelle, bevor er auf Kaution frei kam. Allerdings ohne sein iPhone, Laptop und seinen Heim-PC, die konfisziert wurden. Und den fragwürdigen Tweet hat die Polizei gelöscht. Seinen Job ist der gute Paul übrigens wegen des nun anhängenden Verfahrens auch los. Und last but not least setzte es vom Robin Hood-Flughafen darüber hinaus noch ein Hausverbot auf Lebenszeit. Das hat sich ja mal so richtig gelohnt.
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Vielleicht hätte es etwas geholfen, wenn die Polizisten Twitter gekannt hätten, obwohl ich das bezweifle. Pauls Aussagen zufolge musste er den Ordnungshütern nämlich die Funktionsweise des Microblogging-Dienstes erst erklären, da sie noch nie zuvor davon gehört hatten. Aber was meint ihr? Wurde hier aus einer Mücke ein Elefant gemacht oder handelt es sich um eine gerechtfertigte Aktion von Seiten der Polizei?
(Marek Hoffmann / Foto: TwitPic)
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