Verdammt! Ich dachte, ich hätte den Begriff „Twitterisierung“ erfunden – Google hat mich gerade eines Besseren belehrt. Wie auch immer – ich habe zwei vorgefertigte Blanko-Blogbeiträge, wenn es um die Vokabeln „Facebook“ und „kopieren“ geht. Die krame ich gegebenenfalls raus und passe sie nur noch schnell an und fertig ist die Laube. Der erste Beitrag wird aus der Schublade gekramt, wenn sich die VZNetzwerke wieder mal bei dem Versuch blamieren, eine Funktion von Facebook nachzuahmen. Soll aber heute nicht das Thema sein, denn heute benötige ich meinen zweiten Entwurf: Facebook beobachtet die Konkurrenz und baut dann die entsprechende Funktion bei sich ein.
Die Facebook-Metamorphose der letzten Jahre ist ein Resultat dieser genauen Beobachtungen und Funktions-Adaptionen. Mal orientiert man sich an Twitter, mal wildert man bei FriendFeed. Letzten Endes bindet man das neue Feature nahtlos in das komplexe Facebook-Gebilde ein und sorgt dafür, dass man die Usability-Schraube immer weiter anzieht. In meinem letzten Artikel, der sich mit den VZ-Apps auseinandersetzt, wurde in den Kommentaren diskutiert, ob Facebook zu komplex, zu kompliziert sei. Logischerweise ist Facebook schwieriger zu bedienen, aber der Aufwand lohnt sich, weil unter dem Strich eben auch ganz andere Möglichkeiten geboten werden als das nackte Freunde-Sammeln und Fotos-Anschauen.
Für mich ein absolutes Killer-Kriterium pro Facebook ist die Möglichkeit, in meinen Feed absolut jede Seite einbinden zu können und sie von meinen Freunden kommentieren zu lassen. Ich möchte euch nicht nur schreiben, dass ich gerade bei YouTube das Video X von Sänger Y gesehen habe, sondern stelle es lieber direkt in meinen Feed, zusammen mit meiner Meinung dazu. Dann kann ein Facebook-Freund ebenfalls an Ort und Stelle das gleiche Video betrachten und direkt reagieren und so einen Dialog in Gang bringen.
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Neu seit heute ist jetzt, dass Facebook eine „Retweet“-Funktion implementiert hat, und zwar eine, die das gleiche Feature des Originals – Twitter – wie eine Notlösung wirken lässt. Sehe ich jetzt einen Link auf meiner Startseite, welchen ich mit euch teilen möchte, wird automatisch die Quelle mit angegeben:
Wie ihr seht, könnt ihr logischerweise auch den Link zur Quelle entfernen, aber in dem Fall würde der Begriff Retweet natürlich ad absurdum geführt. Auf meinem Profil beziehungsweise im Feed sieht das dann wie folgt aus:
Bislang gilt dieses Feature nur für Links. Weder Fotos noch Statusmeldungen können auf diese Weise „retweetet“ werden. Weiter könnt Ihr natürlich in euren Statusmeldungen den Namen eines Facebook-Freundes nennen und diesem Namen ein „@“ voranstellen, um sie zu verlinken.
Ich sehe in dieser Änderung wieder einen Schritt nach vorne in Sachen Usability. Während viele Twitter-User immer noch mit dem dortigen Retweet-Feature hadern, es nicht nutzen – oder gar nicht erst richtig verstehen, vereinfacht die „Via“-Funktion das Verlinken mit Quellenangabe, ohne dass irgendjemand auch nur kurz darüber nachdenken muss.
Mit Sicherheit spielt auch die neue Politik in Sachen Privacy hier eine gewisse Rolle: Statusmeldungen, die für alle einsehbar sind (falls vom User gewünscht), bessere Möglichkeiten, Links zu verteilen – und das alles gelistet bei Google und Bing. Alles scheint ineinander zu greifen, und das sollte uns Usern gefallen. Noch mehr aber Zuckerberg selbst und vor allem den Leuten, die Facebook finanzieren sollen.
(Carsten Drees)
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Herr MaschinenMensch, Uwe Keim erwähnt. Uwe Keim sagte: Facebook erhält Retweets: Die Twitterisierung schreitet voran http://ff.im/-esc4v […]
Hallo,
krasse Funktion im Hinblick auf das Rennen Facebook gegen Twitter. Am Ende wird es wohl tatsächlich Facebook machen, einfach aufgrund der größeren Möglichkeiten. Der Weg tendiert meiner Meinung nach klar zum „Alles-Könner“ Produkt. Url eingeben – > Einloggen -> Alle Möglichkeiten.
Liebe Grüße,
Constantin
Ich persönlich „mag“ twitter mehr als Facebook. Und würde das Vorgehen von Facebook nicht „bessere Usability“ nennen, sondern eher „Twitter das Wasser abgraben“.
Die neue Retweet-Funktion von Twitter ist um Welten besser als das Zeugs von Facebook. Siehe hier: http://www.techcrunch.com/2009/11/10/hate-it-or-love-it-twitters-new-retweet-style-rolling-out/
wann zur hölle hört dieser twitter-hype endlich mal auf??? aber ja es wird nun endlich ein ultmatives tool gebraucht, was alles verbindet. twitter, wordpress, blogspot, icq, msn, myspace, facebook, studivz…. man kann die liste immer weiter führen. kann man das in deutschland nicht einfach gesetzlich regeln???? da muss doch was möglich sein, liebe regierung.
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Der Freitag, Kersten-Reichherzer erwähnt. Kersten-Reichherzer sagte: RT @derFreitag: #Facebook erhält Retweets: Die Twitterisierung schreitet voran >> http://bit.ly/6UpFJd #Twitter […]
Ihr nervt mit eurer Facebook-Lobbyarbeit.
Facebook ist ein Usability-Monster und Twitter
killen wir es nur wg einem weiteren kopierten
Feature noch lang nicht.
[…] gegen Facebook bestehen zu können. Hat das Soziale Netzwerk doch auch schon ein bedeutendes Feature von Twitter […]
Die Grenzen bei diesen Netzwerken werden sich sicher mit der Zeit immer mehr verwischen und werden sich in den Funktionen sicher irgendwann in naher Zukunft immer ähnlicher werden. Alleine schon um der Konkurrenz das Wasser abzugraben.