Biz Stone hatte Wort gehalten. Der Twitter-Mitgründer wurde 2009 nicht müde, die Profitabilität seiner Plattform herbeizureden: Spätestens Ende des Jahres würde der Startschuss für die Vermarktung fallen, man plane, Premium-Profile einzuführen – Werbung sei „einfach nicht interessant genug“. Nun haben wir 2010 und noch immer ist kein Zeichen von Bezahlangeboten oder vielleicht sogar doch Werbung zu sehen. Dennoch hatte BusinessWeek kurz vor Weihnachten überraschend berichtet, dass Twitter den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft hätte. Dann erinnerte man sich: Richtig, das kleine Startup hatte es geschafft, mit Google und Microsoft einen Kooperationsvertrag zu unterzeichnen, der es den Suchmaschinen der beiden erlaubte, Tweets in den Ergebnislisten anzuzeigen. Google zahlte dafür 15 Millionen Dollar, für Bing musste Microsoft 10 Millionen Dollar hinlegen.
Doch offenbar ist damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: Biz Stone will mehr. Der Nachrichtenagentur Reuters war aufgefallen, dass sich die Liste freier Job-Positionen bei Twitter in den vergangenen Tagen beträchtlich verlängert hatte. Das Interessante ist dabei jedoch nicht die Anzahl offener Stellen (27), sondern deren Beschreibungen: „Twitter sucht neue Mitglieder für das technische Team, um gemeinsam an top-innovativen Monetarisierungsprojekten zu arbeiten“, heißt es da zum Beispiel. Insgesamt werden vier Mitarbeiter gesucht, darunter hauptsächlich Entwickler, aber auch ein Marketing-Spezialist. Zu den genannten Aufgaben zählt unter anderen die Etablierung eines Abrechnungsverfahrens sowie die Arbeit am Front-End, um „Anmeldungen von Kunden“ entgegennehmen zu können. An anderer Stelle ist von dem Aufbau eines Statistik-Tools die Rede. Der Produktmarketing-Manager soll es wiederum „Geschäftskunden leichter machen, den Wert von Twitter zu verstehen“.
Das klingt alles stark nach Premium-Kontenmodellen: Kostenpflichtige Tools, beispielsweise schlanke Analyseprogramme, und Unternehmensverzeichnisse mit verifizierten Einträgen – das war der Plan, den Stone schon im vergangenen Sommer vorgestellt hatte. „Das Unternehmen ist nun in die Phase übergegangen, in der Monetarisierung wichtig ist“, zitiert Reuters eine nicht weiter benannte Quelle im Dunstkreis von Twitter. „Sie legen jetzt den nächsten Gang ein.“
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(André Vatter)
Nun, das war zu erwarten. Ich bin gespannt was dabei rauskommen wird.
Irgendwann müssen die ja auch mal Geld verdienen, sonst kann Twitter ja auch nicht auf Dauer exestieren.
Viel, viel, viel zu spät. Aber besser als spät als nie.
War doch zu erwarten. Und so wie die Twitter-Vergangenheit bisher gelaufen ist bin ich sicher, dass auch das ein Erfolg wird. Twitter 3.0, oder so…
[…] schreibe dank Bing und Google bereits schwarze Zahlen. Doch dabei soll es nicht bleiben: wie die Personalpolitik des Microblogging-Dienstes verrät, könnten bald auch die Mitglieder selbst zur Kasse gebeten werden. Seit 2006 […]