Ein Segment der auf der CES vorgestellten Produkte, über die wir hier erst wenig berichtet haben, ist das der Mobile Phones. Genau diesen Sektor wollen wir im Folgenden also noch ein wenig näher beleuchten, angefangen mit dem HTC Smart – doch auch Palm und Motorola haben noch etwas im Köcher. Das vor einiger Zeit bereits unter seinem Tarnnamen „HTC Touch.B“ in der Blogosphäre aufgetauchte Smartphone, wurde gestern von HTC auf der Messe in Las Vegas offiziell als – marketingsprachlich vielleicht etwas unglücklich formuliert – „Smartphone für die Massen“ vorgestellt.
HTC Smart: Viel Smartphone für wenig Geld
Es soll eine kostengünstige (genaue Details über den Preis wurden aber noch nicht verraten) Alternative für all jene Feature-Phone-User sein, die aus Kostengründen den Kauf eines Smartphones bislang scheuten. Und das bekommt der Interessierte für sein Geld: Unter einer 104 x 55 x 12,8 Millimeter großen und mit einem 2,8 Zoll Touch-Display (320 x 240 Pixel) veredelten Hülle schlägt ein Herz mit 300 Megahertz. Dazu gibt es 256 Megabyte Speicher, der aber bei Bedarf per SD-Karte erweitert werden kann. Es wird HSDPA bis 3,6 MBit/s unterstützt, WLAN und GPS sucht man hingegen vergeblich. Eine 3-Megapixel-Kamera, Mini-USB und Bluetooth komplettieren das etwa 108 Gramm leichte Paket.
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Eine Besonderheit stellt das Betriebssystem dar. Als André am Donnerstag über das zerlegte Nexus One schrieb, hat er nebenbei die Vermutung geäußert, dass HTC nicht nur eng mit Google (klar! – bauen ja deren Geräte), sondern auch mit dem Mobilfunkkommunikationsentwicklungsunternehmen Qualcomm zusammenarbeitet. Dies sehen wir nun bestätigt, da wir auf dem „Smart“ die „Brew Mobile Platform“ von Qualcomm wiederfinden – notgedrungen, da wegen der spärlichen (und dadurch kostengünstigen) Rechenpower weder Windows Mobile noch Android laufen würden. HTC verspricht aber durch die Bedieneroberfläche „Sense“ ein vergleichbares Nutzererlebnis.
Palm: Pre und Pixi werden durch „Plus“ veredelt
Auch Palm wusste auf der CES einige Neuigkeiten zu vermelden: Der Palm Pre und der Palm Pixi kommen in den Genuss leichter Upgrades und bekommen damit den neuen Adelstitel „Plus“ verliehen. Beim Pre äußert sich die Verbesserung darin, dass der Speicher auf 16 Gigabyte erweitert wurde, zudem ist die Rückseite nun Touchstone-fähig, ohne dass zusätzliches Zubehör angeschafft werden muss. Der Pixi, der bislang in Deutschland noch nicht verfügbar ist, bekommt ab sofort WLAN verpasst. Kunden können außerdem künftig zwischen einer noch bunteren Auswahl von Akkudeckeln in der Artist-Series wählen.
Bei einer Präsentation am Donnerstag wurde das Wort auch an die Entwickler gerichtet: Das Developer Programm wurde endlich gestartet und verließ die Beta. Interessierte Programmierer können sich nun daran machen, Software für den Pre zu schreiben. Um die Angelegenheit ein wenig spannender zu machen, hat Palm gleichzeitig einen Preis in Höhe von einer Million Dollar für die abgefahrendsten Apps versprochen. Wer mitmachen möchte: Marek hatte bereits den Ares-Editor vorgestellt. Palm machte zudem kein Geheimnis daraus, dass im Gaming-Sektor künftig mehr 3D-Spielerein zu erwarten sind. Zum Start finden sich im Palm App Catalog Games wie „Need for Speed Undercover“, „The Sims 3“ oder „Monopoly“.
Motorola: Backflip kommt mit Schaukel-Keyboard
Der US-Gerätebauer hat es mit dem Milestone ja gerade noch geschafft, sich aus dem Dreck zu ziehen: Ernsthaft, es sah nicht gut aus für Motorola. Doch die Entscheidung, alles zunächst fallen zu lassen und sich ausschließlich auf Android zu konzentrieren, entpuppt sich als Goldweg. Auf der CES stellte Motorola nun den Backflip vor – als ich ihn zuerst sah, musste ich an einen Handykollegen denken, den wir schon vor einiger Zeit vorstellten.
Backflip ist deshalb ein Hingucker, da er wie ein Slider aussieht, in Wirklichkeit aber ein „Klapper“ ist: Die Tastatur verschwindet nicht durch Schieben unter dem Gerät, sondern durch Umklappen auf dessen Rücken (Demo).
Die technischen Spezifikationen sind zwar in Ordnung – jedoch nicht ganz so aufsehenerregend, wie das Design. Der Backflip kommt mit UMTS, WLAN, Bluetooth, GPS und USB. Der QWERTY-Tastatur steht ein Touchscreen zur Verfügung (Auflösung: 320 x 480 Pixel), am Rücken befindet sich eine 5-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz. Der interne Speicher (Größe noch unbekannt) lässt sich per SD-Karte auf 32 Gigabyte aufstocken. Als Betriebssystem ist Android 1.5 vorinstalliert – Motorola verspricht aber, dass sich ein Update auf 2.1 vornehmen lässt. Die gute Nachricht ist: Der Backflip wird auch in Europa angeboten – und zwar spätestens bis Ende März.
(Marek Hoffmann / André Vatter)