In der Frage-und-Anwort-Runde, zum Abschluss der Präsentation des Nexus One, hatte ein Journalist eine interessante Frage im Gepäck: „Schön, ein Handy also. Aber wie läuft das nun? Wie werdet ihr damit Geld machen?“ Andy Rubin druckste daraufhin ein wenig herum, erzählte etwas von unbezahlbaren Vorteilen für die Menschheit, dann von Monetarisierungsmodellen und sagte schließlich: „Nun ja, offensichtlich ist Werbung unser Hauptgeschäft.“
Google ist der unbestrittene König der Netzwerbung – allerdings gilt das nur für Websites, die auf herkömmlichen Monitoren dargestellt werden. Im Bereich des mobile Advertising ist der Riese aus Mountain View aber eine Niete. Um sich auch auf Handy-Displays besser zu positionieren, kaufte Google im November den Spezialisten AdMob. Die Unternehmensspitze rieb sich bereits die Hände, doch dann kam kurz vor Weihnachten der befürchtete Dämpfer: Sowohl Datenschützer als auch die US-Kartellaufsicht äußerten Bedenken darüber, dass eine solche Übernahme zur Zerstörung des Wettbewerbs führen könne. „Ach, kommt schon“, nörgelte daraufhin Google. „Schaut euch mal an, wie sehr die Leute sich für uns freuen.“ Doch die Federal Trade Commission (FTC) ließ nicht locker und kündigte nun erst einmal eine ordentliche Prüfung des Sachverhalts an.
Wie gelegen kam Google da die Nachricht von Apple neuestem Einkauf. Auch der iPhone-Bauer hat sich nun auf die Seite der Mobile-Werber geschlagen und vor wenigen Tagen den Handy-Vermarkter Quattro Wireless für 275 Millionen Dollar übernommen. Damit sind die beiden Konkurrenten jeweils mit Top-of-the-Line-Smartphones und konkreten Monetarisierungsstrategien in den Ring gestiegen – und werden sich künftig bis aufs Blut bekämpfen. Umso putziger ist es zu sehen, wie Google nun zähneknirschend Apple zum Kauf indirekt gratuliert. Unter dem strengen Blick der FTC kann sich die Suchmaschine einfach nicht erlauben, auf dem Neuankömmling herumzuprügeln – so gerne sie es auch würde. Stattdessen muss sich ein Sprecher im Blog auf die Lippe beißen und mit verkrampftem Lächeln verkünden:
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Die heutige Nachricht, dass Apple den AdMob-Konkurrent Quattro Wireless übernimmt, ist ein weiterer Beweis, dass der Raum des Mobile Advertising weiterhin Platz für Wettbewerb bietet. Und dass mehr Investitionen und Übernahmen in diesem Raum stattfinden – eingeschlossen derjenigen der etablierten Player wie Apple und Google – ist ein deutliches Zeichen für anhaltendes Wachstum und Wettbewerb. Letztendlich ist das großartig: für Nutzer, Werber und Publisher gleichermaßen.
Dieses Glanzstück der Unternehmenskommunikation hat auch AllThingsDigital aufgeschnappt. Den Kommentar dazu ersparte man sich allerdings dort und postete stattdessen die nette Montage träger Applausbekundungungen, die ich hier gerne ebenfalls wiedergeben möchte. Gut so, Apple! Schön, dass ihr da seid:
(André Vatter / Foto: Flickr)
gnihhihi
Auf jeden Fall wird es dann spannend wie sich Google und Apple zueinander verhalten, wenn sie sich jetzt dann in direkter Konkurrenz gegenüber stehen.
Great, da dürfen sich die Publisher/Advertiser freuen, Ich bin schon auf die Preise gespant.
Eine gute Sache! Google wird hier endlich von den Behörden zurückgerufen. Sie können nicht mehr ungestört weitermachen und die Konkurrenz beiseite räumen. Doch Google hat hier ein Riesenvorteil: die Google Lokale Suche. Damit können sie die herkömmliche Anzeigen präsentieren sowie maßgeschneiderte Dienstleistungen sowie „Suche den nächsten Bäcker“.
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