„Christianity is bullshit“, „Christianity is not a religion“ und „Christianity is a lie“ sind die ersten drei Vorschläge, die Google.com dem User im Drop-Down-Menü präsentiert, wenn er als Suchbegriff „Christianity is“ eingibt. Das bedeutet, wenn ich mich nicht sehr irre, dass sie in letzter Zeit besonders häufig eingegeben beziehungsweise oft nach ihnen gesucht worden ist. Wiederholt man seine Suche aber mit „Islam is“, gibt es keinen Treffer. Ist hier der Umkehrschluss zulässig, dass bisher noch kein Mensch danach gesucht hat? Noch nie jemand zum Beispiel „Islam is a religion“ eingegeben hat? Eher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist, dass Google die Suche etwas, sagen wir mal „zensiert“ hat. In einem Artikel zu Google Suggest schreibt der Suchriese zwar: „Wir versuchen, Ihnen keine Suchanfragen vorzuschlagen, die eine große Anzahl an Nutzern verletzen oder beleidigen könnten. Dies beinhaltet pornografische Begriffe, Schimpfwörter sowie Hassreden und gewalttätige Ausdrücke.“ Dass aber bei „Islam is“ gar keine Suchvorschläge unterbreitet werden, schießt über dieses selbstgesteckte Ziel hinaus.
Die Frage, die sich nun natürlich aufdrängt, ist: Warum diese freigewählte Beschränkung? Zumal „negative“ Suchvorschläge nicht nur für das Christentum, sondern auch für andere Religionen (zum Beispiel Judentum oder Buddhismus) angezeigt werden. Hat Google Angst vor islamischen Fanatikern, vor einem Konflikt? Und falls ja, wäre es da nicht sinnvoll und konsequent gewesen, alle Suchvorschläge zu Begriffen rauszulöschen, die den Wortstamm „Islam“ enthalten? Also unter anderem so etwas wie „Islamist terrorism“. Abgesehen davon: Warum lässt man trotz des beleidigendes Inhalts Suchvorschläge wie die eingangs Genannten zu? Fürchtet man Proteste von Nicht-Islam-Gläubigen weniger oder hat diese Suchvorschläge bisher nur noch niemand beanstanded? Fragen über Fragen. Und zuletzt noch diese: Kann ich mich als User nun eigentlich von Google diskriminiert fühlen? Entweder, weil es zu meiner Religion beleidigende Suchvorschläge gibt oder – aus der Sicht eines Moslem – es zu meiner Religion eben keine Vorschläge gibt.
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Update, Mittwoch, 6. Januar, 16.45 Uhr
Dem Googles Blog kann man zwar noch keine Informationen zum Thema entnehmen, aber Searchengineland hat offenbar ein offizielles Statement erhaschen können. Mit den Vorwürfen konfrontiert, der Suchriese würde den Islam gegenüber anderen Religionen bevorzugt behandeln und bei der Suchanfrage „Islam is“ alle Suchvorschläge löschen, antwortete ein Unternehmenssprecher knapp: „Hierbei handelt es sich um einen Bug und wir arbeiten daran, das Problem so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.“
(Marek Hoffmann)
[…] […]
Uiuiui, heikles Thema…
Ich denke schon dass sie weniger Angst vor einer Christlichen Beleidigung als von einer Islamischen Beleidigung haben. Die einen diskutieren schließlich nur rum, aber die anderen (und jetzt bin ich so frei und lasse euch selbst den Satz zu Ende denken).
Aber schon interessant was da aus einer „Auswertung von Nutzeranfragen“ gemacht wird, die ja mit Googles Meinung rein gar nichts zu tun hat.
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, Jessica Einspänner erwähnt. Jessica Einspänner sagte: Oha! Thema Islam: Google zensiert sich selbst – http://goo.gl/TNqU RT@basicthinking […]
Hallo,
könnte sein, dass die Ergebnisse entfernt wurden. Bei `Mohammed is´ lässt sich womöglich erkennen warum…
Grüße
Gretus
Gegen das Christentum darf man Negatives auch mal laut denken aber wehe, man tut das mit dem Islam: Dann werden aus einigen wenigen Mitgliedern dieser eigentlich friedliebenden Religion plötzlich Psychopathen.
Und die würden nicht gegen Google klagen … die sprengen’s einfach in die Luft. Da würde ich auch vorsichtig sein…
@ Gretus: Das sehe ich ja ein. Was ich nur nicht verstehe, sind die Fragen, die ich oben aufgeworfen habe. Hast du eine Idee?
god is an astronaut
girl
dj
[…]
Gott ist tot
– ob der sich beschweren würde?
@ Uwe: Möglich. Aber nur, wenn Er keine Sie ist. Sonst würde sie es vielleicht tun… 😉
Ist es eigentlich noch sicher, so einen Artikel zu schreiben oder darauf zu kommentieren?
Google is …
… watching you
… scheise
… ne missgeburt -> wer kommt auf sowas?
immerhin sich selbst zensieren sie nicht.
Aber ich glaube auch dass sie die Hosen voll haben, genau wie vor der Chinesischen Regierung, da lassen sie sich ja auch alles wegzensieren.
besonders interessant finde ich
christen sind…
… dumm -> einziger vorschlag momentan
[…] (via) Categories: Gesellschaft, Religion/Philosophy, Wired world Comments (0) Trackbacks (0) Leave a comment Trackback […]
Das ist fies 🙂 aber immerhin stehen da dann keine schlechten beispiele^^
[…] BasicThinking: "‘Islam is…’: Google zensiert sich selbst" […]
Wenn die Christlichen Vorschläge vergleichbar gestrichen würden könnte man es an eine Anpassung für Irland halten, die jetzt ein Blasphemie-Gesetz oder richtiger, ein Anti-Religions-Beleidigungs-Gesetz (sic!) durchgebracht haben.
So würde ich sagen: Die christen müssen mit einigen hundert kleineren und mindestens 2 größeren Selbstmordattentaten nachziehen wenn sie auch gestrichen werden müssen – lieber wäre mir natürlich man würde allgemeine Toleranz oder (realitätsferner Wunschtraum) Akzeptanz unter allen verschiedenen Religion(sanhängern) erreichen.
Dann müsste sich auch niemand mehr wegen so einem Unsinn beleidigt fühlen.
NewsShit,
aber sonst geht es dir gut? Haben dich deine Eltern mal – als du noch klein warst – öfter auf den Kopf fallen lassen, so das die Sauerstoffzufuhr für wenige Minuten unterbrochen wurde – oder bist du wirklich so dumm?
Zynismus eZe… ich weiß, das ist zu kompliziert für einige, aber ich geb die Hoffnung nicht auf…
http://de.wikipedia.org/wiki/Zynismus
Interessante Recherche, wie bist Du darauf gekommen?
[…] Basic Thinking reports an oddity of Google Suggest: apparently while there are plenty of suggestions for a search for “Christianity is” there are no suggestions whatsoever for a search on “Islam is”. I couldn’t believe that was true and I tried it myself: here are my screenshots. #gallery-1 { margin: auto; } #gallery-1 .gallery-item { float: left; margin-top: 10px; text-align: center; width: 33%; } #gallery-1 img { border: 2px solid #cfcfcf; } #gallery-1 .gallery-caption { margin-left: 0; } […]
Wen ich schon Islam höre bekomme ich einen B…reiz
Sind die Querverweise alá „via“ oder „gefunden bei“ nicht mehr üblich? Bei zeitlich so klar zusammenhängenden „Entdeckungen“ ist das doch eine Form von Höflichkeit. Hat die Blogmutti das vergessen zu sagen?
@ Horst: Die Blogmutti hat gesagt, wenn ich es im Text verlinke, muss ich kein „via“ oder „gefunden bei“ druntersetzen. Wäre ja redundant…
@Marek:
Sorry, my fault. Hatte ich nicht gesehen 🙂
@ Horst: no offense! 😉
Ach, die wollen sich ja nur rausreden ^^
Natürlich, ein Bug 😉
@Aaron: Hast du eine Vermutung, was es sonst sein könnte? 😉
Ich glaub Google hat einfach nur Angst um seine Mitarbeiter. Wenn man sieht, wie der arme dänische Karikaturist fertig gemacht wird brauchen die nur 1 und 1 zusammenzählen und wissen, dass denen genau sowas droht. Finde es schade, dass Google so feige ist.
[…] Quelle (via) […]
Seit wann ist es denn euer universelles Menschenrecht, eine Religion (hier: Islam) auf sinn- und hirnlose Weise beschimpfen zu dürfen, nur um sich dann hinterher über diese Beschimpfungen zu echauffieren, daß sie bei Google nicht auftauchen („Zensur!! Buhuuu…“ – Hahaha – sowas dämliches, und das von intelligenten (?) Leuten)?
Daß Beschimpfungen der christlichen (und anderer Religionen) dagegen nicht zensiert (sic!) werden, ist nicht das Problem von Google, und noch weniger des Islam und der Muslime – sondern ganz einfach derjenigen Glaubensanhänger, daß sie nicht dagegen protestieren.
Wenn ihr, die sich mal so richtig den Frust/Angst/Hass, sonstige Beschimpfungen (bitte aussuchen) gegen den Islam oder meinetwegen den pöhsen Muslim von nebenan, abstruse Verschwörungstheorien über Google und die unmittelbar bevorstehende islamische Weltherrschaft ablasseb wollt, dann tut das doch bei pi-news.net.
Schon interessant.
Sobald man (in diesem Fall der Blogger) etwas nicht versteht, oder ein bestimmter Umstand für ihn nicht so erscheint, wie er es gewohnt ist, wird in heutiger Zeit geradezu reflexartig die Behauptung aufgestellt, irgendjemand würde Zensur ausüben.
Glückwunsch Herr Hoffmann. Die Beifallsbekundungen der PI-Spinner und sonstiger Nazis sind ihnen nun jedenfalls sicher!
@ Anonymous: Mit Verlaub: Was habe ich von einem Kommentar zu halten, der von einem „Anonymous“ stammt, der ein vermeintlich überlegenes Wissen andeutet, es aber nicht offenbart und dann zu allem Überfluss auch noch mit dem Holzhammer eine völlig misslungene Querverbindung zum Dritten Reich herbeiprügelt…? Nix.
weil die herren „Islamkritiker“ bisher vermutlich selten „is/Ist“ verwendet haben. Man sprecht ja auch immer vom „werden/will“. Schließlich handelt 90% der „Islamkritik“ von „Bevorstehenden Übernamme der Welt druch Muslime“. „Muslim are“ gibt als erstes „Terrorist“ (benutze Google english) soviel zur „zensur“ . Natürlich wird der Islam bei Islamkritikern auch mal gerne mit Zusätztlichen Wörtern geschrieben.
@ GernedDau: Es wurde hier deswegen die Suchanfrage „Islam IS“ diskutiert, weil es Suchergebnisse zu allen anderen Religionen mit „IS“ gibt. Alles klar? 😉
Böse Muslime, Christen, Juden oder Buddhisten. Was soll denn der Blödsinn? Hier geht es darum das Jemand etwas gefunden hat was er als mögliche Zensur empfindet. Selbst wenn das nur die Vorstufe dazu ist oder aber auch ein Irrtum so ist das Grund genug das zu diskutieren, weil das der einzige Weg ist dem auf den Grund zu gehen. Das was wir jeden Tag an Infos aus aller Welt bekommen ist doch schon genug beschnitten und für uns aufgehübscht. Wollen wir einfach abwarten bis solche Diskussionen nicht mehr möglich sind weil keiner was gesagt oder getan hat oder zeigen wir weiter offenes Interesse an zumindest der grösstmöglichen freien Meinungsäusserung. Meinungsfreiheit hat allerdings nicht zwingend mit Beleidigung oder Verunglimpfung anderer zu tun steht aber meiner Meinung jedem zu. Grüsse euer Magensaft
[…] auf YouTube. Ingesamt wurden auch zehn Blogger-Blogs abgeschaltet. Erstaunlich: Selbst einige Google Suggest-Einträge wurden […]
[…] auf YouTube. Ingesamt wurden auch zehn Blogger-Blogs abgeschaltet. Erstaunlich: Selbst einige Google Suggest-Einträge wurden […]
„Ich will auch über die anderen Religionen lästern dürfen!“
Wenn alle Beteiligten etwas entspannte damit umgingen, wäre alles halb so wild. Und Google kann man verstehen, schließlich wollen sie Geschäfte machen und nicht Unruhe stiften. Abgesehen davon ist es aus meiner Sicht längst wieder behoben…