Hätte Rob heute morgen mit der Ankündigung, seinen Twitter-Account verkaufen zu wollen, noch ein wenig länger gewartet, hätte ihm sicherlich die „Iranian Cyber Army“ einen Strich durch die PR-Aktion gemacht. Besagte Gruppe hat nämlich kurzzeitig die Kontrolle über Twitter gewonnen und machte die Seite für User unerreichbar. Das Einloggen funktionierte zwar offenbar noch, das Absetzen von Nachrichten oder Tweets empfangen funktionierte aber nicht mehr.
Wer sich einloggte, bekam zudem nicht die gewohnten Twitter-Umgebung zu sehen, sondern ein Foto von einer grünen, wehenden, in persischer Sprache kommentierte Fahne, über der folgender Bekenner-Text prangte: „Diese Seite wurde von der Iranian Cyber Army gehackt.“ Zum Zweck des gegenseitigen Austausches – und vermutlich, um Twitter bloßzustellen – hat die Gruppe netterweise noch ihre Mail-Adresse hinterlassen.
Unter dem Bild heißt es in nicht ganz einwandfreiem Englisch (das ich hier daher etwas freier übersetzt wiedergebe): „Die USA denken, sie kontrollieren und lenken das Internet durch ihren Zugriff („access“) – aber das tun sie nicht. Wir kontrollieren und lenken das Internet durch unsere Macht. Und weiter heißt es: „Welches Land steht nun auf der Embargo-Liste? Der Iran? Die USA? Wir drücken sie (die USA) in die Liste“. Das Ganze dann wieder mit einer Prise Sarkasmus gespickt, und zwar in Form eines Smileys und eines „Take care“-Grußes. Das Bild in voller Pracht könnt ihr bei Digital Venturebeat sehen.
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Über die Cyber Army verliert Twitter im hauseigenen Blog bisher kein Wort. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass die DNS-Records zeitweise beeinträchtigt waren (siehe obiges Bild). Natürlich ist man darauf bedacht, den Image-Schaden so gering wie möglich zu halten. Denn einer Plattform von der Größe Twitters, die mal eben so gehackt und vorgeführt werden kann, droht ein imenser Imageverlust. Dieser ist ja ohnehin noch durch die letzten Hacks angekratzt. Unter anderem hatte es ein Cyber-Schnüffler geschafft, sich die Passwörter zu verschiedenen Twitter-Accounts zu besorgen – darunter dem von Co-Gründer Evan Williams – und war so an deren E-Mail-Konten herangekommen. In Williams Account fanden sich geheime Unternehmensdokumente, die den Expansionskurs des Microblogging-Dienstes beschrieben, und die der Hacker offen legte.
Ein Grund für den heutigen Angriff könnte darin liegen, dass sich im Sommer dieses Jahres viele Gegener des umstrittenen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad über Twitter für ihre Demonstrationen organisierten. Aber das ist nur meine Mutmaßung und von keiner Seite bestätigt. Sobald wir zu dem Hacker-Angriff Näheres in Erfahrung bringen können, werden wir euch informieren. Twitter hat schon angekündigt, sich in Kürze detaillierter äußern zu wollen.
(Marek Hoffmann)
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, Herr MaschinenMensch erwähnt. Herr MaschinenMensch sagte: ‘Iranian Cyber Army’ hackt Twitter und verhöhnt die USA http://bit.ly/6w0I15 […]
Wie kommen die Hacker darauf Twitter mit den USA zu verbinden? Es ist zwar ein amerikansisches Unternehmen, aber doch kein staatliches. Wenn sie sich doch die (angebliche) Kontrolle des Internets auf die Fahnen schreiben, sollen sie lieber mal versuchen, whitehouse.gov zu hacken. DANN können sie so einen großspurigen Spruch auf die Startseite pinnen.
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Rhein Zeitung, B N C erwähnt. B N C sagte: Mit Grüßen von der "Iranian Cyber Army" – wieso Twitter heute morgen hing: http://bit.ly/5BsNNK #Hacker #hackerTG […]
Also los… alle in den Krieg… Ihr habts gehört! Twitter wurde angegriffen
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Der Freitag, sixtina erwähnt. sixtina sagte: RT @derFreitag: ‘Iranian Cyber Army’ hackt #Twitter und verhöhnt die #USA >> http://bit.ly/5BTOVe oder http://bit.ly/6fZSlG […]
[…] und unser Leiden erdulden. Was unter der Flagge steht, ist an die USA gerichtet, berichtet basicthinking.de. Sie schreiben, dass die USA glaube das Internet durch ihren Zugang zu kontrollieren, aber dies […]
Muss wohl echt einfach sein Twitter zu „hacken“ 😉
ob man Twitter dafür die Verantwortung aufbrummen kann ist sehr fraglich. Die Iranischen Hacker wären so oder so in den Dienst irgendwann hineingekommen. Des Weiteren würde ich auch behaupten das der Angriff auf Twitter eine relativ gute Wahl war, den dieser Dienst erreicht zurzeit die meisten Menschen und steht als Symbol der offnen Telekommunikation. Wären eine .gov Seite gehackt wurden, so hätte die US Behörde dies sicherlich auch noch der öffentlichkeit verschweigen können. So wissen es alle, auch wenn man das Unternehmen nicht direkt mit den USA in verbindung bringt. Es demonstriert zumindest die Macht der Iranian Cyber Army.
Twitter ist zwar keine staatliche Seite, aber die wichtigste Seite für die iranische Demokratiebewegung, weil sich die Bevölkerung über Twitter verabredet. In den Unruhen vor einigen Monaten bat ja auch Obama Twitter die Wartung der Server zu verschieben, damit Twitter erreichbar bleibt.
Gruß,
Amir
P.S.: Es heißt in persischer Sprache. Die iranische Sprache gibt es nicht 😉
[…] Eine Gruppe, die sich “Iranian Cyber Army” nennt, hat also augenscheinlich in/an Twitter…. Wollte man sich also über die Twitterseite einloggen, dann gab’s nicht die gewohnte Seite zu sehen, sondern eine grüne, mit Farsi betextete Fahne. Ausserdem war noch eine Mail-Adresse dabei. Man ist ja kommunikativ. […]
@ Amir: Danke für den Hinweis! Hab’s geändert. 🙂
“ hat die Gruppe netterweise noch ihre Mail-Adresse hinterlassen.“
Lockere (Harte) Aktion ..
Das ist ja jetzt schon ein paar Tage her. Was ist eigentlich aus den ganze iranischen udn chinesischen Hackern geworden?
Die waren mal kurz in den Schlagzeilen, aber dann ist es ruhig geworden – die sind doch nicht plötzlich weg?