In Paris findet heute und morgen die Le Web-Konferenz statt. Laut eigener Aussage nehmen an diesem wohl bekanntesten Event in Europa zum Thema Internet über 2000 Teilnehmer aus 46 Ländern vor Ort – unter ihnen die Crème de la Crème der Web 2.0-Szene. Wir von Basic Thinking können leider nicht live vor Ort sein, dies soll mich aber nicht davon abhalten, euch die Ergebnisse der Konferenz brühwarm zu servieren.
Wem das nicht genügt, der kann sich entweder bei ustream.tv via Stream live ins Geschehen einklinken oder es direkt bei uns verfolgen.
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Update: 09. Dezember, 14.40 Uhr
Das diesjährige Motto der „Le Web“-Konferenz lautet „Real-Time Web„. Es war daher zu erwarten, dass das besondere Augenmerk vor allem auf denjenigen Unternehmen und deren Ankündigungen liegen würde, die in jüngster Vergangenheit mit diesem Thema in Verbindung gebracht wurden. Allen voran: Twitter. Und so sieht’s aus:
Ryan Sarver, Director of Platform bei Twitter, äußerte sich heute vor allem zur zukünftigen Zusammenarbeit mit externen Entwicklern und neuen Apps. Nachdem man im Jahr 2007 mit einer einzigen App gestartet sei, gäbe es jetzt 50.000 registrierte Anwendungen. Die erfolgreichsten seien CoTweet, OneRiot und Tweetmeme, wobei er nicht näher erläuterte, was „erfolgreich“ genau bedeuten soll. Es ging wohl auch eher darum, Twitter für Entwickler schmackhaft zu machen, um mit ihnen (zusammen) Geld zu machen. Dieses von Apple komponierte Lied wurde in der Vergangenheit ja schon häufiger gesungen. Wie erfolgreich man aber als Unternehmen Twitter nutzen kann und wie lukrativ es für externe Entwickler sein könnte, entsprechende Apps zu entwickeln, zeigt das Beispiel Dell. Nachfolgend eine kurze Aufzählung der Hauptpunkte:
1. Mittels des Programms „Previews“ sollen Entwickler frühzeitigen Zugriff auf neue Features erhalten.
2. Den Entwicklern soll nun doch der „Firehose“ – die Gesamtheit aller öffentlichen Twitter-Posts – zur Verfügung gestellt werden. Warum man sich nun doch dafür entschieden hat oder ob es was kosten wird, wurde nicht gesagt. Weitere Details werden aber im Laufe des Tages erwartet.
3. Das offene Protokoll OAuth, das eine sichere API-Autorisierung von Desktop- oder Web-Anwendungen erlaubt, wird gepusht. Damit wird Basic Auth 2010 über Bord gekickt.
4. Eine API für nicht-browserbasierte Apps wird eingeführt.
5. In wenigen Wochen wird eine eigene Twitter-Plattform für Entwickler gelauncht. Hier soll jeder, der eine Twitter-App programmieren möchte, Infomaterial in Form von Dokumentationen, FAQs oder Tutorials sowie Unterstützung in einem Forum finden.
6. Irgendwann im nächsten Jahr soll in San Francisco „Chirp“ stattfinden – die erste offizielle Twitter-Entwickler-Konferenz. Wer wissen will, wann genau das sein wird, kann seine E-Mail-Adresse auf der Website hinterlassen und wird dann zu gegebenen Zeit benachrichtigt.
Update: 09. Dezember, 15.55 Uhr
Pearltrees
Als quasi Heimspiel darf das junge Pariser Unternehmen Pearltrees die Konferenz sehen. Vor kurzem erst habe ich über den Dienst geschrieben, mit dessen Hilfe man seine Webinhalte optisch ansprechend anordnen kann und der zudem Elemente aus der Social Network-Ecke implementiert. Die wichtigsten Ankündigungen des Start-Ups, außer der, dass man sich nun in der Beta-Phase befindet, waren die darüber, was diese Version dem User für Verbesserungen und Neuerungen bringt:
1. Pearltrees verlinkt sich mit Twitter und erlaubt es seinen Usern zukünftig, seine „Perlen“ mit Twitter zu synchronisieren. Das funktioniert bi-direktional: Erstellt ein User eine neue Pearl, kann er sie von Pearltrees aus direkt twittern. Umgekehrt kann er aus einem Twitter-Post eine Perle erstellen. (Wer mir nicht ganz folgen kann, sollte meinen Artikel dazu lesen oder sich das dort eingebettete Video angucken.)
2. Offenbar hat man sich das Feedback der Alpha-Tester zu Herzen genommen und wartet nun mit einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit auf. So soll es zukünftig möglich sein, über ein Suchfenster die Pearls anderer User zu einem bestimmten Thema zu durchsuchen.
Für weitere Infos könnt ihr auch diesen Mitschnitt von der Konferenz anschauen.
(Marek Hoffmann)