Ach, Nokia, was machen wir nur mit dir? Alle Welt weiß, dass es bei den Finnen kriselt, da wurden nicht nur einzelne Trends verpasst, sondern gleich der ganze Zeitgeist. Ich habe schon vor einigen Tagen ein wenig darüber geschrieben, wie schnell der ehemals erfolgsverwöhnter Branchenprimus den Blick für das Wesentliche verlor und sich mehr und mehr verzettelte. Mittlerweile gibt es offenbar ein Einsehen bei der Konzernspitze: „Wir haben uns in der Vergangenheit zu sehr auf die technischen Grundlagen konzentriert, statt das Design unserer Handys zu optimieren“, sagte Nokia-Chefstratege Anssi Vanjoki kürzlich im Interview mit dem „Handelsblatt“. Nokia bittet um Nachsicht, dass der Umbau nicht schnell wird vonstatten gehen können, doch immerhin sei der Wandel fest in der Betriebsgeschichte verankert. Es gab einmal eine Zeit, da stellte das Unternehmen noch Gummistiefel und Autoreifen her.
Bei der Aufholjagd hat man ein Gerät fest im Blick – das iPhone: „In der Branche heißt es, es sei erschreckend, wie langsam Nokia auf das Apple-Handy reagiere“, so das „Handelsblatt“. Immerhin beginnt Nokia nicht bei Null – ein tatsächlich aufsehenerregendes kleines Juwel, das N900, steckt bereits im Köcher und ist bereit, um in den Markt abgefeuert zu werden. Derzeit hat die PR-Abteilung alle Hände voll damit zu tun, um das neue Flaggschiff der Handyflotte ins rechte Licht zu rücken. Fast täglich veröffentlicht Nokia deshalb Werbe-Videos auf YouTube, um den Facettenreichtum des N900 zu präsentieren: So passt man den Hintergrund an, so geht Multitasking, so funktioniert Videostreaming, so macht man Facebook-Sharing und so spielt man mittels ROM-Emulator alte Spiele von Game Boy, Game Boy Advance, NES und SNES. Bitte was?
Tatsächlich hatte Nokia im offiziellen Blog ein Video eingebettet (Screenshot siehe oben), in dem gezeigt wurde, wie jemand im gutgelaunten Retro-Rausch „Super Mario World“ und „Super Mario Bros 3“ auf den N900 zockt. Offenbar haben die Entwickler tatsächlich einen Emulator integriert, der es erlaubt, den Uralt-Spielen auf dem Touchdisplay neues Leben einzuhauchen.
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Auch wenn die Idee gut – und vor allem nachvollziehbar ist (das iPhone geht genauso wie der iPod Touch als mobile Spielkonsole durch) – so hätte Nokia doch vielleicht bereits vor der Umsetzung einmal bei Nintendo anklopfen sollen, ob es überhaupt erlaubt ist. Dort fiel man nämlich angesichts des Videos aus allen Wolken: „Wie werden harte Schritte einleiten, um unser geistiges Eigentum zu schützen. Unsere Rechtsabteilung überprüft nun, ob hier irgendeine Form des Rechtsverstoßes vorliegt“, polterte ein Nintendo-Sprecher. Gegenüber „The Independet“ wollte Nokia den Vorfall nicht kommentieren, doch da das Unternehmen in Windeseile den Blogpost angepasst und das Video bei YouTube gesperrt hat, kann man schon davon ausgehen, dass hier jemand ein schlechtes Gewissen hat. Das Argument „Die Spiele sind doch alte Kamellen“ wird in diesem Zusammenhang nicht ziehen. Nintendo verkauft nach wie vor seine Retro-Games, zum Beispiel auf der Wii.
(André Vatter)
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