Im Frühjahr konnten wir berichten, dass sich Polizei und Behörden allmählich den neuen Medien öffnen – in den Vereinigten Staaten zumindest, hierzulande kommt Wachtmeister Dimpfelmoser ja nicht mit dem Hintern hoch. Per Twitter und Co. werden Verbrecher früher eingefangen und Feuer schneller gelöscht, zudem sinkt für Bürger die Hemmschwelle, sich in Notsituationen auch tatsächlich an die Behörden zu wenden. Doch wie jede Medaille hat auch diese zwei Seiten: Denn auch die dunkle Seite der Macht zeigt immer mehr Interesse an der Nutzung von Social Media. So wurde heute zum Beispiel bekannt, dass die „Yo, Man!“-Gangster von New York ihre Prügel- und Raubzüge durch die Stadt bequemerweise in 140 Zeichen organisieren.
Der Hash-Tag für die Treffen lautet #OYG, alternativ sollte bei Twitter nach „Jeff Mob“ gesucht werden. Letzteres Keyword hat seinen Namen von den Jefferson-Häusern in East Harlem. Übrigens beschweren sich bereits die ersten Gang-Mitglieder darüber, dass von der Nachricht angestachelte neugierige Leser seit Bekanntwerden gerne Hashtag-Störfeuer in den Diskussionen starten.
Doch was zunächst interessant bis unterhaltsam klingt, ist auf den Straßen von New York mittlerweile tatsächlich bitterer Ernst: „I knoe bitches from oyg that would dead mob yah shit in harlem“, zitiert Nydailynews ein Mädchen, das gleich mit einer ganzen Serie von Tweets die rivalisierende Bande zum Kampf herausfordert. „Es ist ein neues Werkzeug für sie“, so eine Polizeiquelle. „Wir können durch die Nachrichten blättern und die Kerle verfolgen.“
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Vernon Williams, ein Pastor in Harlem, der ein Jugendprojekt gestartet hat, setzt mittlerweile Twitter, MySpace und Instant Messenger ein, um die rund 4.000 Risiko-Teens im Blick zu behalten. Vor einer Woche konnte er so eine dicke Schlägerei zwischen den „Godfellas“ und den „The New Dons“ verhindern. Zuvor wurden über Twitter zwei Jugendliche konkret bedroht. Ein 15-Jähriger mit dem namen „Lil V“ sagte der Nydailynews, dass Twitter die ideale Plattform sei, um Schlägereien zu organisieren und Pläne zu schmieden.
Natürlich sind die Jugendlichen nicht dumm: Sie wissen, dass ihre Verabredungen meist öffentlich sind und die Polizei so über jeden ihrer Schritte informiert ist. Doch auch da gibt es mittlerweile Abhilfe. „Wir haben unsere eigene Seite, die wir auf privat gestellt haben“, meint „Lil V“. Zudem nutzten sie den „Gangster-Slang früherer Generationen“, um ihre Botschaften sprachlich zu kodieren.
(André Vatter / Foto: Pixelio – Fotograf: „Ich“)