Alle Mann anschnallen, es geht los, die Twitter-Vermarktungslokomotive setzt sich in Bewegung! Zumindest gilt das für die japanische Zweigstelle des Zwitscherdienstes. Wie TheNextWeb aus dem Dunstkreis des dortigen Twitter-Partners Digital Garage erfahren haben will, stehen Premium-Konten kurz vor ihrer Einführung. Auch media.asia will diese Pläne bestätigen können. Demnach sollen ab Januar Nutzer die Möglichkeit haben, den Besucherzugang zu ihren Accounts kostenpflichtig zu machen – eine Art Abo-Modell für Tweets.
Der Preis wird vom jeweiligen Kontoinhaber festgelegt und soll zwischen 1,16 und 11,60 Dollar (0,78 Euro beziehungsweise 7,80 Euro) liegen. Die krummen Zahlen kommen durch die Yen-Umrechnung zustande. Den kompletten Betrag dürfen die Paid-Tweets-Anbieter allerdings nicht behalten, da Twitter sich eine Provision in Höhe von 30 Prozent genehmigt. Das klingt bekannt? Richtig, auch Apple und Android behalten exakt diesen Anteil von ihren Entwicklern im App Store und Android Market ein. Twitter will für Nicht-Zahler lediglich Snippets der Tweets veröffentlichen, weitergehende Links, Bilder oder Hintergrundtexte kosten dann aber eben Geld.
Die Idee ist nicht neu, Kohle für das Lesen von Tweets zu verlangen war eine der möglichen Monetarisierungsstrategien für Twitter – und vor allem auch für die Nutzer. Background-Sponsoring, Werbe-Tweets, Paid Content… das Problem war bei all diesen Möglichkeiten in Wirklichkeit immer die Abrechnung. Jeder kann schon heute seinen Account auf „Private“ umstellen und die interessierten Leser dann zur Kasse bitten: nur wie? Offenbar hat Twitter in diese Richtung nun weitergedacht und an ein paar Bezahlsystemen gefeilt. Nutzer zahlen entweder im Einzelabruf oder nach Abo-Modell, abgerechnet wird per Kreditkarte oder – und jetzt wird es spannend – Prepaid-Karten, die über das Netz oder im stationären Handel erworben werden können. Als dritte Alternative soll es noch die Abrechnung über die Telefonrechnung geben, die Angesichts des Booms bei den mobilen Zugriffen wohl mit der Zeit immer wichtiger werden dürfte.
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Die bisherigen Infos sind zwar noch nicht ganz konkret, doch man kann schon erkennen, in welche Richtung es gehen wird. Ob der eingeschlagene Kurs dann tatsächlich der richtige Weg ist – das weiß ich nicht. Ich meine, Nutzer würden nicht zögern, vielleicht drei oder vier Euro im Monat auszugeben, um ihr Profil aufzumotzen: Hintergründe, die mit Links ausgestattet werden können. Vielleicht eine angegliederte Bildergalerie, eine Archivierungsfunktion. Doch für den Zugang zu einem 140-Zeichen schweren RSS-Eintrag Geld zu zahlen? Da dürfte das Portemonnaie nicht so locker sitzen. Doch lassen wir uns erst einmal überraschen.
(André Vatter)