Hui, diese Neuigkeit schießt Xing ja über alle Kanäle hinaus – da muss dann ja etwas dran sein, oder nicht?
Die Plattform für geschäftliches Networking hat also gerade angekündigt, nicht nur den Nutzern, sondern auch Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich kostenpflichtige Premium-Profile zuzulegen. Einfache Firmen-Übersichten waren schon vorher möglich, was auch die große Zahl (bis heute über 100.000) an bereits vorhandenen Online-Residenzen erklärt. Fairerweise muss dabei aber auch erwähnt werden, dass hier weniger die Web 2.0-Begeisterung der Firmen ausschlaggebend ist, als die Tatsache, dass Xing Unternehmensprofile automatisch erstellt, sobald fünf Mitarbeiter dieselbe gemeinsame Firma angeben.
Die neuen, kostenpflichtigen Erweiterungen gehen erstmals über den Umfang eines einfachen Branchenverzeichnisses hinaus: „Potenzielle Kunden, Interessenten oder auch Bewerber finden neben Basisinformationen wie Adresse und Kontaktmöglichkeiten auch Mitarbeiterübersichten sowie interessante Statistiken auf den Unternehmensprofilen.“ Zur Auswahl stehen dabei zwei Angebote: „Standard“ und „Plus“. Die einfache Erweiterung kostet 24,90 Euro im Monat und beinhaltet die Einbindung einer kurzen Firmenbeschreibung und des -Logos, zudem sind für Besucher die Mitarbeiterliste und die aktuellen Stellenangebote einsehbar. Möchten Firmen das Unternehmensprofil „Plus“ buchen, müssen sie schon tiefer in die Tasche greifen. Für 129 Euro gibt es alle „Standard“-Features, die hier jedoch in einem individuellen Design eingebettet werden können. Firmen-Updates (also Statusmeldungen) lassen sich beliebig oft veröffentlichen, Nutzer haben außerdem die Möglichkeit, diese zu abonnieren. Netter Bonus: Die Besucher können die Liste der Abonnenten jederzeit einsehen. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt bei beiden Varianten zwölf Monate.
Neue Stellenangebote
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Oben seht ihr als Beispiel das Gruner+Jahr-Profil. Da dort der Menüpunkt „Abonennten“ auftaucht, wissen wir nun, dass G+J für das Gesamtpaket 1.548 Euro im Jahr latzt. Als Teaserbild haben sie sich für eine Fotografie des Hamburger Hauptquartiers entschieden („Die machen doch ‚Schöner Wohnen‘ da, oder nicht?“ – „Jep.“ – „Warum hauen die sich dann da so einen hässlichen Klotz hin? Unglaublich!“ – Dieses Gespräch führte ich einmal mit einem Seemann am Hafen). Sieht schick aus, das Profil, nützlich finde ich auch die unter dem Bild angebrachte Angabe des jeweiligen administrativen Ansprechpartners für die Seite.
Doch 129 Euro dafür im Monat ausgeben? Sicher, G+J wird sich – Printkrise hin oder her – die Gebühr noch aus der Rippe schneiden können. Doch knapp hundert Euro mehr im Monat für das Statusmeldungen-Feature zu verlangen, ist doch ein wenig happig. „Die Preisliste ist aber vom 01. April, oder? Für ein Großunternehmen ‚Peanuts‘, für ein kleines Unternehmen mit nur ein paar Mitarbeitern vollkommen unangemessen“, heißt es in den ersten Kommentaren zur Bekanntmachung. Das lässt sich so unterschreiben. Xing, warum habt ihr die Kleinunternehmen und den angeschlagenen Mittelstand vergessen?
(André Vatter)