Frage: Google Maps soll uns in erster Linie dabei helfen…
A. in fremden Städten schneller die Orientierung zu finden?
B. unbekannte Orte zu entdecken?
C. der Ex hinterher zu spionieren?
D. mehr Überblick bei der Wohnungssuche zu bekommen?
Mööp! Alles falsch. Richtig wäre die hier nicht aufgelistete Antwort E. gewesen, die da lautete: „Google Maps soll uns in erster Linie dabei helfen, der Suchmaschine mehr Kohle in die Kasse zu spülen.“ Google ist kein Wohltäter, das sollte heutzutage eigentlich jeder wissen. Klar, mit Google Mail können wir Post verschicken, mit Google Docs lassen sich Texte und Diagramme erstellen, Google Kalender verwaltet unsere Termine und Picasa hilft mit, unsere Bilder online zu verwalten. Doch bei all diesen Diensten, die wie Gegenstücke zu unseren häufigsten Alltagssituationen wirken, handelt es sich um Klickmaschinen, mit deren Hilfe Google das tut, was es am besten kann: Werbung ausliefern.
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Die Vorlaufzeit, die bis zur Vermarktung einzelner Online-Apps vergehen kann, dürfte selbst Branchenbeobachter hin und wieder überraschen. Doch Google selbst gibt sich auf der anderen Seite aber auch recht zögerlich, selbst altgedienten Services die Kennzeichnung „Beta“ endlich zu entreißen. Doch nun wurde in Mountain View wieder eine neue Vermarktungswelle losgetreten, schön transparent, wie es sich für die Suchmaschine gehört. Vor wenigen Tagen war die US-Übersicht bei der Bildersuche dran, in der nun zaghaft Werbebanner in den Ergebnisseiten auftauchen. Es folgten Pre-Roll-Ads und Sponsored Videos bei YouTube. Kurze Zeit später wurde sich die Finanzseite vorgeknöpft (Anzeige rechts oben, vornehmlich Penny-Stock-Angebote). „Und später, in naher Zukunft, wollen wir Text-Ads in einigen Verbesserungen bei der News-Suche ausprobieren“, verrät uns Google. „Wenn Sie beispielsweise ‚iPod‘ bei Google.com eingeben und dann links den News-Link anklicken, könnte am Seitenrand Werbung in Textform auftauchen.“ Und es geht weiter…
Im Oktober 2008 gab Google den Startschuss zur Vermarktung von Google Maps, exakt ein Jahr später tauchten die ersten Anzeigen auch bei Google Maps auf dem iPhone auf. Und nun ist offenbar sogar die erste Desktop-Anwendung mit der Anzeigenschaltung dran: Google Earth bringt „gesponserte Suchergebnisse“! Das gilt sowohl für die Suche, als auch bei der Anzeige einzelner POI-Ergebnisse.
Das ist schon ein kleines Novum, zumal Google den Entwicklern ausdrücklich untersagt, derartige Verknüpfungen vorzunehmen. Aus den AdSense-FAQs:
Kann ich Google-Anzeigen in eine Software-Anwendung einbinden?
Derzeit ist es nicht gestattet, dass Google-Anzeigen oder Felder für AdSense für Suchergebnisseiten mithilfe von Softwareanwendungen verbreitet werden, beispielsweise Toolbars, Browsererweiterungen und Desktop-Anwendungen. Beachten Sie, dass Google AdSense-Code nur in webbasierte Seiten eingebunden werden darf, damit die Einhaltung der AdSense-Programmrichtlinien gewährleistet ist.
Der Paragraf dürfte dann ja in Zukunft vielleicht aufgeweicht werden. PaidContent hat dazu ein schönes Statement von Google eingefangen. „Google Maps und Google Earth schaffen sowohl strategische als auch indirekte Umsatzeffekte für Google. Wir werden weiter daran arbeiten, das Umsatzpotential beider Dienste zu erweitern, zum Beispiel, indem Display-Ads bei Google Maps eingebunden werden. Wir glauben, dass ortsabhängige Werbung nützlich für die Leute ist, einen zusätzlichen Wert für Werber schafft und wir freuen uns darauf, dies auch umzusetzen.“
Dass Google nun die Kohle einfahren will, ist mehr als verständlich. Doch ich fand es wichtig, auch noch einmal auf das Ganze hinzuweisen – das Zusammenspiel zwischen Diensten und Werbung. Wir können jedenfalls gespannt sein, was der Noch-Suchmonopolist sich so alles einfallen lassen wird, um uns das Leben zu erleichern.
(André Vatter)
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking und André C. Vatter, Herr MaschinenMensch erwähnt. Herr MaschinenMensch sagte: Roll-Out von Werbung: Google fährt die Ernte ein http://bit.ly/82SpmB […]
Kommt das jetzt so überraschend? Es ist doch wohl klar, das Google auch Geld verdienen muss. Dann sollen die lieber Geld mit Werbung verdienen, anstatt meine Datensätze zu verkaufen.
Google soll ruhig Geld mit diesen Produkten machen, es stecken ja auch Kosten und Arbeitsplätze dahinter, solange sie die Benützer Daten nicht missbrauchen, ist alles in ordnung.
Also das bisschen Werbung stört mich überhaupt nicht.
Jou… das war eigentlich klar und vermutlich wird das so weit kommen, dass man für Suchmaschineneinträge generell wird zahlen müssen.
Das die lokalen „AdMaps“ kommen werden, hab ich bereits 2007 vorausgesagt. Google wird mit dieser neuen Werbeform noch mehr Geld einfahren als bisher mit AdWords.
Regionale Branchenbücher und Tageszeitungen können schon einmal einpacken, wenn sie jetzt nicht endlich mal reagieren. Keiner meiner Nachbarn hat dieses Jahr eines dieser gelbe Bücher mit nach oben in die Wohnung genommen und warum?
1. schwer
2. nicht aktuell
3. ich muss suchen, bei Google werde ich innerhalb weniger Sekunden „gefunden“
4. „AdMaps“ und AdWords sind viel zielsicherer, der Streuverlust wird in wenigen Jahren sicherlich bei 0% liegen
5. Visionen Visionen
Wo bleibt Deutschland?
habt ihr nicht auch jetzt werbung für euer kostenloses „angebot“ auf basicthinking?
klar sollen die sachen geld in die kassen spülen .. aber kostenlos finanziert sich nunmal nicht von „luft und liebe“
😉
Find ich so inordnung, solange nicht alles mit Werbung überlagert. Irgendwie muss Google ja auch Geld verdienen und warum dann nicht mit Werbung das ist die einfachste und sicherste Lösung. Alles andere wär sicherlich für die Benutzer schlimmer. Denke Google rüstet sich so auch mit einem guten Kapital aus um weiterhin Suchmaschienen Monopolist zu bleiben, den die Konkurrenz wird immer stärker und das weiß Google. Um weiterhin erster zu bleiben brauch man Kapital und Kapital kann man nur so aufbauen, gut so!