Für eBay wird die Luft immer dünner. Nachdem ich ja neulich schon über die Alternative für Besserverdiener geschrieben habe, tritt nun Stefan Pöll, seines Zeichens Landwirt in Kirchberg (Tirol) ins Rampenlicht, und möchte die Mutter aller Online-Marktplätze das Fürchten lehren. Auf seiner Plattform mit dem richtungsweisenden Namen AfairerPreis.com sollen aber keine Gebrauchtwaren im klassischen Sinne verkauft werden, sondern – die Berufsbezeichnung des Herrn Pöll ließ es schon vermuten – Tiere!
Sowohl Nutztiere wie Schafe, Rindviecher oder Pferde als auch Haustiere wie Hund und Katze sollen über die Plattform ihren Besitzer wechseln können. Allerdings steht für Pöll weniger die Tierliebe im Vordergrund und es geht ihm nicht darum, für Tiere ein neues Zuhause zu finden. Vielmehr möchte er überregional und rund um die Uhr seinen Handel betreiben können, was auf den „normalen“ Auktionen logischerweise nicht geht. Zudem kommt es nicht selten vor, dass ein Bauer seine Tiere dort unterhalb seines ursprünglich gewünschten Preises verkaufen muss, weil er sie sonst wieder nach Hause transportieren müsste. Und diese Strapazen möchte er sich und dem lieben Vieh lieber ersparen.
Auf Pölls Plattform hingegen stresst sich kein Zwei- oder Vierbeiner ab und die Anbieter entscheiden selbst darüber, zu welchem Preis sie ihre lebenden Güter verkaufen möchten. Wird der von ihnen vorgegebene Preis nicht geboten, gilt der alte Spruch „Außer Spesen nichts gewesen“. Denn auch das Einstellen der Tiere auf AfairerPreis.com ist kostenfrei.
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Ich finde die Idee cool, man. Zum einen deswegen, weil ich immer wieder begeistert bin, wenn Menschen oder Berufsgruppen das Internet (beziehungsweise dessen Möglichkeiten) auf pfiffige Weise nutzen, von denen ich es so nicht erwarten würde. Und zum anderen natürlich deswegen, weil ich es begrüße, wenn den armen Viechern jeglicher überflüssige Stress erspart wird. Die haben auch so schon wenig zu lachen. Und wer weiß: Sollte der Mann mit seiner Idee tatsächlich Erfolg haben, wird eBay vielleicht doch noch mal darüber nachdenken, seine AGB zu ändern. Bisher ist dort nämlich der Handel mit Lebenwesen verboten (weshalb auch mein Verweis zu Beginn eher ironisch zu verstehen ist).
(Marek Hoffmann / Bild: Pixelio – Fotograf: Margot Kessler)
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