Ich verstehe das nicht, ich meine… Was denkt ihr, passiert, wenn sich die Piratenjägervereine Deutschlands, Österreichs und der Schweiz an einen Tisch setzen, um über die aktuelle Situation in der Raubkopierszene zu beratschlagen? Richtig: Sie liegen sich jammernd in den Armen, klagen über die schier unlösbare Herkulesaufgabe und die fiesen Bittorrent-Teens und beschwören das Ende der Welt herbei. Eben das ist diese Woche passiert, wie uns in einer 180-seitigen, gemeinsamen Presseerklärung der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU), des österreichischen Vereins für Anti-Piraterie (VAP) und der Schweizerischen Vereinigung zur Bekämpfung der Piraterie (SAFE) mitgeteilt wird.
Noch immer würde die Nutzung von P2P-Technologien im „allgemein zugänglichen Internet“ weiter zunehmen, doch der Löwenanteil im Filesharing würde derzeit durch Direct Downloads und Streaming eingenommen. Glückwunsch, Schulterklopfen – tolle Erkenntnis. Hier der Ablauf des Treffens im Schnelldurchlauf: GVU-Vorstandsvorsitzender Christian Sommer hatte gleich zu Anfang das passende Mittel gegen die illegale Nutzung parat:
So müssen diese (die Rechteinhaber) die Voraussetzungen für die Aufdeckung und Verfolgung von Urheberrechtsverletzern durch die Anti-Piraterie-Organisationen schaffen – etwa durch Einräumung entsprechender Vollmachten, zeitnahe und kontinuierliche Information sowie technische Maßnahmen. Es gelte, neue Instrumente gegen rechtlich nicht oder nur schwer greifbare Ziele zu entwickeln, wobei die Anti-Piraterie-Organisationen als Kompetenzzentren für die Kreativbranchen in Sachen Anti-Piraterie fungieren.
Die Forderung ist so allgemein und so weitreichend, dass man schnell den Eindruck gewinnen kann, Schäubles Ex-Redenschreiber hätte die Worte dafür geliefert. Tatsächlich haben die drei Vereine auch analog am Vokabular („Gefährder“) gefeilt, Raubkopierer seien in Wirklichkeit „digitale Hehler„. Schluss mit den Verniedlichungen, der kino.to-schauende Tobias (16) macht sich nach deutschem Recht in § 259 StGB strafbar! Gut, damit hätten wir die Definitionsproblematik aus dem Weg geschafft.
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Schamloser Diebstahl
Dann wurde es richtig spannend, ein Referent des Instituts für Strategieentwicklung war geladen und durfte schon einmal die Studie „Digitale Mentalität“ vorstellen, zu der im Sommer aufgerufen wurde (O-Ton eines Teilnehmers: „Gute Umfrage. So habe ich noch nie über die Probleme nachgedacht.“). Das Ergebnis fällt ja mal so richtig überraschend aus: Nahezu 80 Prozent der Befragten besitzen illegale Musikkopien, gefolgt von Filmen (57,3 %), Software (45,6 %) und Games (36,4 %). Keiner der frechen Hehler würde dabei Bedenken haben, zudem lehnen sie Anti-Piraterie-Aufklärungskampagnen ab. Und natürlich spricht sich die überwiegende Mehrheit gegen eine faire Kultur-Flatrate aus (zum Vergleich: was Überschriften ausmachen können).
Nach einer kurzen Pause stieg man dann wieder erfrischt in die Podiumsdiskussion ein. Herr Wiedmann von der Wiedemann & Berg Filmproduktion polterte gegen die Internetanbieter („Gatekeeper für Hehler“), die endlich Verantwortung übernehmen sollen, Herr Jansen vom Bund Deutscher Kriminalarbeiter schlug in dieselbe Kerbe und brachte ganz und gar unemotional vor, dass die Provider „den Arsch in der Hose“ haben sollen, „das Richtige“ zu tun. Der ISP-Vertreter in Form des eco-Verbandes konterte und lehnte Internetsperren für Raubkopierer ab, Polizei und Justiz sollten gegen diese vorgehen. Die übrigen Diskutanten brabbelten etwas von „fehlender Medienkompetenz“ bei Jugendlichen und der Schaffung eines „Verwarnsystems“ bei den Providern.
Handeln statt Jammern
So, und jetzt? Sind wir im Thema weiter? Wisst ihr, wie das Fazit der GVU zum Treffen lautet? „Gelungene Veranstaltung“, die Teilnehmer hätten „spannende“ und „sehr interessante Einblicke“ als Abschluss-Statements abgegeben. Ich verstehe es wirklich nicht, wie Branchenvertreter ihre Nachmittage derart nutzlos vergeuden können. Anstatt auf einer Bühne zu sitzen, den Status Quo wieder und wieder herunterzubeten, an Canapés zu knabbern und sich beim Jammern gegenseitig ins Wort zu fallen, ist es endlich mal Zeit für eine Veränderung. Wenn schon ständig Umfragen zur Bestandsaufnahme herangezogen werden, dann sollte man auch die andere Seite einmal beleuchten. Nehmen wir das Musik-Geschäft:
Der Studie zufolge kauften 8 von 10 Nutzern illegaler Musikquellen im vergangenen Jahr Musik auf CD, Vinyl oder als Download. Im Schnitt gaben sie 77 Pfund (85 Euro) pro Jahr für Musik aus, während Nutzer ausschließlich legaler Quellen im Schnitt 44 Pfund (48 Euro) investierten.
Das fand der britische Marktforscher Ipsos Mori Anfang des Monats heraus und bestätigt damit einen Trend, den es bereits 2005 gab. Offensichtlich ist es doch so, dass Musikliebhaber für die Ware zahlen wollen – es da aber ordentlich Barrieren gibt.
Das Geschäft mit digitalen Waren ist heute dank der starren Haltung der Rechteinhaber zu einem Drei-Frontenkrieg geworden: Misstrauen herrscht gegenüber den Kunden, Ablehnung gegenüber dankbaren Vertriebspartnern und Argwohn gegenüber den Künstlern, die sich verständlicherweise von den Labels abwenden, um den Verkauf ihrer Werke in die eigene Hand zu nehmen.
Eine MP3- oder AVI-Datei ist keine CD oder DVD und Online-Piraterie ist ein Problem, das man nicht ohne Kollateralschäden bekämpfen kann (bei der Forderung nach „Einräumung entsprechender Vollmachten“ bekomme ich schon wieder eine grundgesetzliche Gänsehaut) – das wurde jetzt jahrelang versucht. Sehr wohl ließe sie sich aber gescheit umgehen. Warum werden zu solchen Treffen keine Leute eingeladen, die Ahnung vom Thema haben und entsprechende Lösungen anbieten können? Bringt Sevenload auf die Bühne, MyVideo, Last.fm. Holt die Micropayment-Spezialisten an Bord, beredet mit ihnen, wie man es anders machen könnte. Hört euch die Geschichte von Concert-Online an, ein Start-Up, das zwei Techniker zu Konzerten schickt, um später USB-Sticks mit den Live-Aufnahmen für 20 Euro den Fans mitzugeben.
„Wir wünschen gute Unterhaltung!“ – oder was?
Liebe Branchenvertreter, glaubt ihr wirklich, Raubkopierer haben Lust auf das Damokles-Schwert über sich? Warum wird bei solchen Treffen nicht diskutiert, wie man legale, unkomplizierte Alternativen schaffen kann? Ich kann mir vorstellen, dass der ein oder andere Raubkopierer sich liebend gerne von seinem Filesharing-Netzwerk oder One-Klick-Hoster oder was auch immer verabschieden würde, wenn er anstatt verpixelter Streifen mit kyrillischen Untertiteln ein sauberes Bild und ein gutes Gewissen bekommen würde – und zwar gegen Bezahlung. Doch dafür müssen vielleicht erst einmal die Rahmenbedingungen neu justiert werden. Als Beispiel, hier einmal ein Zusammenwurf einiger Allgemeiner Geschäftsbedingungen, die mir in all den Jahren bei diversen Online-Videotheken aufgefallen sind:
Für 3,99 Euro können sie den Film zwei Mal innerhalb 24 Stunden starten. Sollten Sie sich verklickt haben, kontaktieren Sie bitte umgehend den Kunden-Dienst (0900-123456). Um das Video zu sehen, laden Sie sich bitte unsere proprietäre Software herunter. Bitte bedenken Sie auch, dass für die Dauer der Mietzeit und darüber hinaus ihre IP-Adresse gespeichert wird. Jeder Versuch, Dritten den Zugang zu Ihrem Konto zu ermöglichen, wird strafrechtlich verfolgt. Beim Film-Kauf ist die Nutzung des erworbenen Inhalts jeweils nur auf dem Endgerät zulässig, auf den der Inhalt originär heruntergeladen wurde. Bezahlt wird im Prepaid-Verfahren, entsprechende Guthaben-Karten sind in 342 Stellen in Deutschland zu erwerben. Sie verfallen nach einem Jahr Nichtgebrauch.
„Wir wünschen gute Unterhaltung!“ – oder was? Die Jagd auf Raubkopierer ist eine Hetzjagd und die Teenies sind sowieso immer einen Schritt voraus. Was bringt es also, P2P auszutrocknen, wenn die Nutzer mit einem Lächeln im Gesicht auf RapidShare und Co. ausweichen. Und nun? Der nächste Schritt, der wertvolle Ressourcen verschlingt? Was kommt danach? Es ist an der Zeit, den Dingen endlich einmal realistisch ins Auge zu blicken. Künstler müssen für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden, das steht bei alldem völlig außer Frage. Also fangt an, Monetarisierungsstrategien zu erarbeiten, die in das 21. Jahrhundert passen. Und noch einmal: Unterschätzt nicht die User. Ich glaube, beide Seiten sind an einem fairen Arrangement interessiert.
(André Vatter / Foto: Pixelio – Fotograf: Paul-Georg Meister)
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, Herr MaschinenMensch erwähnt. Herr MaschinenMensch sagte: Basic Flashback: Der verlorene Pakt der Piratenjäger http://bit.ly/8DXN1h […]
Wo findet man diesen 180-Seitigen Bericht? Auf der Seite der GVU, die da verlinkt wird, habe ich nix gefunden – nur ein 8-seitiges Paper.
Ich bin derselben Meinung wie André. Als Anbieter von digitalen Inhalten darf man es vor allem den zahlenden Kunden nicht auch noch unnötig schwer machen, indem man DRM einbaut, Nutzungshürden aufstellt oder anderweitige lästige Barrieren aufbaut.
Deshalb haben wir eload24 erfunden (http://www.eload24.com). Hier gibt es Fachbücher. Fachmagazine und eBooks aus seriösen Quellen als eBook, zu fairen Preisen – und ohne jedes DRM. Besser noch: Während andere von der Kultur-Flatrate reden, haben wir eine eingeführt, die wohl erste und einzige Flatrate für eBooks weit und breit. Für nur 3 Euro im Monat (je nach Laufzeit, maximal 5,95 EUR im Monat ohne Mindestlaufzeit) kann man ohne Wenn und Aber ALLE eBooks nutzen.
Wie findet Ihr das? 😉
Naja, das meiste auf eLoad ist eher Grundlagenliteratur / Ratgeber und nicht wirklich brauchbar – man stößt schnell an die Grenzen.
Der Witz an der Sache ist doch, dass viele der verfolgten Kopierer dann tatsächlich Geld ausgeben , eben weil sie angst haben erwischt zu werden. nur geben sie das Geld nicht für die CD/DVD o.ä. aus, sondern für eine rapidshare abo oder einen VPN dienst.
an der Front der Enduser scheint ein Kampf ja nicht unbedingt erfolgversprechend. Und bei der Attacke auf Torrentsites und tracker? Piratebay ist nun down, doch die nächsten Stufen sind schon lange in Entwicklung gewesen. DHT und PEX, als Systeme, die vollkommen dezentral sind und keinen zentrale Instanz mehr zur Vermittlung brauchen. Quasi der Albtraum schlechthin für GVU & Co. Dazu kommt, dass sich inzwischen auch die verschiedenen Tracker vernetzen und untereinander die Peers austauschen. So gibt es zwar noch zentrale Systeme, diese fungieren aber wie eine Cloud und es ist egal, ob einzelne Tracker vom Netz genommen werden müssen.
Für mich wirkt das wie ein Kampf gegen Windmühlen.
„Künstler müssen für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden, das steht bei alldem völlig außer Frage.“
Das ist vollkommen richtig. Also auch mit einem Cap nach oben.
Zitat: „Unterschätzt nicht die User. Ich glaube, beide Seiten sind an einem fairen Arrangement interessiert.“
Das glauben aber auch nur weltfremde Schönfärber. Die Mentalität, dass man sich im Netz alles kostenlos besorgen kann, ist leider in den meisten Menschen eingebrannt wie der Drang des täglichen Stuhlgangs: Wenn es zwei Arten gibt, an Musik, Software und Filme heranzukommen – warum sollte man dann ausgerechnet die wählen, die einen auch noch was kostet?
Das dafür am liebsten verwendete Argument (zumindest muss ich es dauernd lesen) ist übrigens: „Ich bin armer Student/Schüler/Hartz-4-Empfänger und kann mir das nicht leisten. Außerdem ist das alles viel zu teuer und deshalb muss ich es mir im Netz ziehen.“
Genausogut könnte ich argumentieren, wenn ich eine 600-Euro-Flasche Wein klaue. Ja, ich setze es mit Diebstahl gleich, denn man hat für jeden einzelnen Artikel zu zahlen – man kauft sich nicht das Recht auf Kopien für die 300 Milliarden enge Freunde im Internet.
Stattdessen wird immer von der „dummen“, „veraltet denkenden“ Industrie verlangt, sich bessere Methoden einfallen zu lassen, wie sie notorisch zahlungsunwillige Menschen doch dazu bewegen könnte, für deren Inhalte zu zahlen.
Das große Glück der Weltwirtschaft ist, dass man nicht jedes Produkt einfach im Netz runterladen kann – anders kann man es nicht sagen: Es sähe ziemlich mau aus, wenn das ginge.
Ich möchte nicht unter den Tisch kehren, dass es durchaus Leute gibt, die auch mal auf Software a oder Film B auf DVD verzichten, wenn sie es sich nicht leisten können. Doch diese Spezies Mensch ist wohl in der absoluten Unterzahl.
Ich sage es immer wieder gern: Könnte man Nahrung, Gebäude und Autos kopieren, würden die meisten fettleibig abends mit dem Ferrari nach Hause ins Schloss fahren.
Oder mal andersherum…
Wenn es nach der Entertainmentindustrie geht würden wir jeden Monat 4-mal ins Kino gehen, 5-10 CDs kaufen, 5 Spiele spielen, Spielekonsolen , MP3 Player, Handies und Flachbildschirme kaufen und natürlich noch ein Sky Abo für 65,- € im Monat damit man die HD Inhalte auf dem neuen Flachbildschirm so richtig geniessen kann…
Wenn wir zu Real gehen „Einmal hin alles drin“ haben wir z.B. die Auswahl zwischen 150 Joghurt Sorten. Probierprodukte die überhaupt nicht schmecken werden raffiniert als Neuheit oder Kurzzeitartikel plaziert und verschwinden nach 2 Wochen wieder. Warum wohl ? Bei DM werden Pflegeprodukte im Preis verdoppelt und dann später mit 50 % Rabatt angeboten. Ein Schelm wer denken würde wir würden verarscht.
@Newsshit: sag Du uns doch mal bitte wie Du Dir den idealen Konsumten vorstellst. IMHO hast Du überhaupt nichts begriffen. Die Industrien versuchen uns nach allen Regeln der Kunst das Geld für Drecksprodukte aus der Tasche zu ziehen. IST DAS KEIN DIEBSTAHL ? Und erzähle mir nicht wir müssten den Dreck ja nicht kaufen. Wir werden ständig mit Werbeversprechen überschüttet und laufen wie ferngesteuert in den Supermarkt um uns und unseren Kindern alle möglichen von Euch generierten Wünsche zu erfüllen. Hat da schonmal jemand drüber nachgedacht ?
Für die Industrie wäre es am besten jeder würde 2000,- € netto verdiene aber soviel Zeit haben wie ein Hartz4 Empfänger um alles zu konsumieren wie man es von uns verlangt.
Die Industrie hat nicht verstanden das wir nicht mehr Geld in der Tasche haben aber immer Möglichkeiten haben das Geld auszugeben.
Wer ist denn noch vernünftig in der Lage zu entscheiden für welche Konsumartikel man sein Geld investieren soll oder nicht ?
Die Werbeindustrie hat es geschafft durch immer mehr psychologische Webetricks immer mehr Konsumwünsche zu schaffen die finanziell und vor allen Dingen zeitlich niemand mehr erfüllen kann.
Jetzt geht die selbe Industrie her und beschwert sich wenn sich meine Tochter 2012 runterlädt und in mieser Qualität einen Film anschaut den Sie sich sowieso nicht kaufen würde. Ich habe meine Festplatte voll mit MP3 Titeln die ich mir niemals gekauft hätte auch wenn ich noch soviel Geld zur Verfügung hätte. Einmal gehört und niemals gelöscht. Warum soll ich dafür bezahlen ? Die Musik von den Künstlern die ich toll finde habe ich natürlich bezahlt trotz des fahlen Beigeschmacks das sich das Gros des Geldes ungerechtfertigterweise die Verwerter auf den Konten schieben und die Künstler nur einen Bruchteil davon erhalten.
Und anstatt sich mit so Leuten wir mir an einen Tisch zu setzen und darüber zu diskutieren wie man diese Situation verbessern kann werden wir behandelt wie die Verbrecher.
„Kauft gefälligst unsere Produkte und haltet die Fresse!“ lautet stattdessen Eure Devise…
Ich denke diese Zeit geht endlich dem Ende entgegen…das Internet ist die Revolution des kleinen Mannes in jeder Hinsicht. Und das ist gut so…
Und wer weiss vielleicht kann man vielleicht doch irgendwann Lebensmittel und Autos kopieren, siehe Raumschiff Enterprise, aber Wohlstand für alle ? Nicht Dein Ding @Newsshit oder ?
Vielleicht gibts Du uns ein bisschen von Deinem Geld ab damit wir das alles kaufen können was Du von uns möchtest…
Ich habe gerade noch etwas aktuelles zum Thema „Internet, die Revolution des kleinen Mannes gefunden.“
Die XXL Möbelhäuser machen sich gerade in den Medien sehr unbeliebt. Der Inhaber Dr. Richard Seifert wehrt sich in einem offenen Brief der hier veröffenlicht wurde:
http://www.moebelkultur.de/index.php/news/10845
Das wirklich interessante sind die Kommentare wo sich unmittelbar Mitarbeiter und Lieferanten zu Wort melden und Herrn Seifert Lügen strafen.
Noch vor 10 Jahren wäre so etwas gar nicht möglich gewesen. Da hätte man diesen verlogenen Brief gefressen und gut ist. Jetzt mit den Möglichkeiten des Internets kann sich jeder zu Wort melden Wahrheit kundtun und frei von Vorurteilen seinen Teil für eine bessere Welt beitragen. Gut für die Unter- und Mittelschicht. Ganz schlecht für die oberste Oberschicht 🙂
2 Lager, 2 Meinungen, die nie zueinander finden werden:
Die „Piraten“ werden nie verstehen, dass auch digitale Produkte ihren Preis haben, und die Produzenten werden nie verstehen, dass der Preis im 21. Jhdt neu definiert wurde.
Am Ende werden beide unter ihrer Engstirnigkeit leiden.
[…] […]
Post 10 trifft es in etwa.
Kleines Beispiel: In der Klasse unserer Tochter (14) hat meines Wissens nach kein Einziger je für Musik oder Videos gezahlt.
Das sind die gleichen Schmarotzer, die nachmittags in der Stadt Parfüm, Kosmetik oder Süßwaren mitgehen lassen, ohne zu zahlen.
Diese Assikultur gilt es zu unterbinden.
Wer kein Geld hat, muss leider auf aktuellste Medien verzichten.
Komplett ausgeschlossen ist ja niemand, da Kultur ja auch in der Bibo ausleihbar ist.
Ich bin auch der Meinung, dass die Musik- und Filmindustrie endlich das Jammern aufgeben und attraktive Angebote ins Netz stellen soll!
Wie könnte das ultimative, legale Video-Downloadportal aussehen? Darüber habe ich mir vor ein paar Wochen Gedanken gemacht: http://0xefbbbf.wordpress.com/2009/11/03/das-ultimative-video-downloadportal/
[…] 23.11.2009: André Vatter kommt in dem Fazit des Artikels Der verlorene Pakt der Piratenjäger etwa zum gleichen Fazit: Liebe Branchenvertreter, glaubt ihr wirklich, Raubkopierer haben Lust auf […]
“Schäubles Ex-Redenschreiber hätte die Worte dafür geliefert.” Kann gut sein! Thomas de Maiziere, Schäubles wichtigster Ratgeber, wurde vor ein oder zwei Wochen von August Hanning herausgeschmissen! Also vielleicht hat er jetzt einen neuen Job gefunden bei unseren Piratenjäger!
Ich denke das es mehr als genügend Leute gibt die 6-7 Euro im Monat für einen der DirectDownloadHoster ausgeben. Und ich denke weiter das ein Großteil dieser Leute auch bereit sind das doppelte zu bezahlen wenn es einen Dienst gäbe wo man all die schönen Videos, Spiele, Musik etc. in Form einer Flatrate legal herunterladen könnte. Leider wird diese Wunschvorstellung schon daran scheitern das gerne jeder der Dutzenden Anbieter (Plattenfirmen, Filmfirmen, Spielehersteller) diese -sagen wir mal- 15 Euro im Monat haben möchte – somit wäre das für den Otto-Normal-Verdiener schon wieder zu teuer und er wendet sich wieder den DDL-Anbietern an.
Das Problem ist halt das bei der Mehrheit der Menschen das Geld nicht mehr reicht um mediale Inhalte legal zu konsumieren, einem die Werbung aber -sehr erfolgreich- suggeriert das man diese Inhalte aber kennen MUSS. Leider bleibt dem Normalverdiener nicht mehr viel Euro übrig wenn erstmal das Finanzamt, der Vermieter, die Stadtwerke, der Discounter, der Tankwart und so weiter ihr Geld kassiert haben. Die Unterhaltungsindustrie hat nunmal das Problem das ihre Inhalte digital reproduzierbar sind. Da können diese oder auch aufgebrachte Leser hier soviel über die sogenannte „Assikultur“ schimpfen wie sie wollen – nützen wird es nichts… Punktum.
Diese „Internet-kostenlos-Struktur“ betrifft ja nicht nur die Musik-Verlage. Auch gerade kleine Shops sind davon betroffen, gerade in der Anfangszeit haben wir viel auf Rechnung/Lastschrift und Bonitätsprüfung angeboten. 60% der Bestellungen konnten wir gleich aussortieren, weil diese bereits die eidesstattliche Versicherung abgegeben und daher vermutlich auch nie die Absicht hatten, daß bestellte auch zu bezahlen, weitere 30% haben betrügerisch versucht, ihre Identität zu verschleiern (Bestellung auf den Namen der eigenen Kinder, Nachbarn, andere Namen bei gleiche Adresse) und lediglich 10% waren tatsächlich ehrliche Kunden. Nachdem sich die Verluste durch die besagten 30% in derartig schwindelerregende Höhen geschraubt hatten, mussten wir Lastschrift/Rechnung absetzen und sparen uns seit dem auch die Bonitätsprüfung.
Gibt es nicht schon solche „innovativen“ Ideen für die Musikindustrie?
Also ich nutze mittlerweile die Napster-Flatrate für 10€ im Monat. Kann man sich sogar mit 2 weiteren Kollegen teilen (3 PC´s kann man anmelden) und man bekommt so gut wie alles und das legal. Finde den Preis mehr als in Ordnung. Wenn es sowas für Filme gäbe für z.b. den doppelten Preis wäre ich sofort dabei. (Wobei meine DSL-Bandbreite da nicht mitspielen würde).
Natürlich ist die ganze Diskussion hier abhängig vom Einkommen. Der Prozentsatz der Filesharer unter Schülern wird ganz sicher höher sein als unter Arbeitnehmern. Das hat aber weniger mit der Assikultur zu tun sondern mit der Gesellschaft allgemein, dass unsere Jugend stehts die beste Kleidung tragen, die neusten Film gesehen und die angesagteste Musik auf dem Ipod (natürlich neuste Generation) haben muss.
Das ist nunmal so und lässt sich nur schwer ändern.
Ich sehe den Kampf der Musikindustrie auch als Kampf gegen Windmühlen an. In den Technikdiscountern gehen Palettenweise die 1TB Festplatten weg, die mit Verlaub wohl nur jeder 50te legal voll bekommt.
Wer illegal Musik bekommen möchte wird sie auch bekommen, sei es durch nen Kumpel oder durch einschlägige Quellen im Internet, also sehe ich die Industrie in der Pflicht dem entgegen zu wirken mit guten Angeboten. Modelle wie Napster zeigen das es funktionieren kann. 3.30€ / Person im Monat für eine schnelle und „fakefreie“ Musikquelle kann sich absolut JEDER leisten der gerne Musik sein eigen nennt
@Ben #12 bezüglich Assikultur
Es wird Zeit das so Leute wie Du endlich anfangen umzudenken.
So Leuten wie Dir haben wir es zu verdanken das unsere Gesellschaft da ist wo Sie ist. Am Scheideweg zwischen Gut und Böse…
Wahrscheinlich bist Du auch der Meinung „Wer nicht arbeitet der soll auch nicht essen.“
Wahrscheinlich bist Du auch der Meinung das für die Hartz4 Assis genug Arbeit da ist wenn sie nur arbeiten wollen.
Danke das es Dich gibt. Die Welt braucht solche Menschen damit wir endlich mal aufgeklärt werden wer die guten und wer die bösen sind.
Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken das die produktive Industrie zuerst die Menschen durch Robotor, Fliessbänder und Computer ersetzt hat also uns die Arbeit genommen hat und JETZT VON UNS MÖCHTE DAS WIR DEREN SCHEISSDRECKSPRODUKTE KAUFEN SOLLEN !!!! ABER VON WELCHEM GELD BITTESCHÖN ?
So bekloppt kann doch kein industrieller sein das er die Situation nicht begreift.
BMW ersetzt Facharbeiter durch Leiharbeiter die 800,- € – 1000,- € im Monat verdienen und verspricht diesen Menschen eine Daueranstellung…hehe
Bei einer bekannten Internetapotheke arbeiten 150 Dauerpraktikanten für 0,- € in der Logistik Abteilung. Die Arge macht mit und die Gewerkschaft schaut zu.
Die Unis sind voll weil wir unseren Kindern beibringen sie müssen etwas vernünftiges lernen damit aus ihnen später mal etwas wird.
Schon jetzt ist klar das bei dieser Überfüllung viele Bachelor Absolventen vielleicht noch ne Stelle als Reno Gehilfe o. ä. bekommen.
Mein Schwager hat für 10.000 Euro die Meisterschule besucht. Jetzt findet er aber keinen Arbeitgeber der ihn als Meister und mit Meisterlohn einstellt bzw. zahlen will. 10.000 Euro zum Fenster rausgeschmissen.
Aber kein Problem @Ben wir konsumieren uns den Arsch wund und kommen schon klar in unserer Legowelt… so einfach ist das 😉
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das war zu schwer