Würde ich damit nicht extrem die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen, mir bald wieder bei der Bundesagentur für Arbeit einen Account eröffnen zu müssen – ich würde diesen Post so veröffentlichen: Nur Foto. Keinen Text. Denn eigentlich sagt das Bild schon alles, was man wissen muss. Da sich aber hinter dem Produkt ein handfestes Skandälchen abgespielt hat…
Also: Bei dem Ding auf dem Bild handelt es sich um eine Maus. Kein Fake, eine echte Maus. Sogar eine aus diesem Monat dieses Jahrhunderts! Sie wurde von der Firma Warmouse – was für ein passender Name – entwickelt, trägt die Bezeichnung OOMouse (00Mouse wäre auch ein passender Name gewesen) und ist vor allem eines: hässlich! Darüber hinaus verfügt sie über nicht weniger als 18 Tasten, ein Mausrädchen und einen analogen Joystick (das Ding, das auf dem obigen Foto seitlich aus der Maus herausragt). All diese vielen Tasten haben natürlich ihren Sinn: Sie sollen die Arbeit mit der OpenOffice-Suite erleichtern. Dazu kann für jede Applikation der Suite ein eigenes vordefiniertes Profil auf einer der Tasten gespeichert werden. Nimmt man diejenigen Profile hinzu, die voreingestellt sind und den Zugriff auf Anwendungen wie Photoshop oder Spiele bieten, kommt man insgesamt auf stolze 63! Diese werden im 512 KB großen, integrierten Speicher abgelegt. Trotzdem ist die Maus hässlich.
Wa steckt nun aber hinter dem Skandal, den das 110x68x43 Millimeter kleine Mäuschen ausgelöst hat?
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Anders als von vielen ursprünglich berichtet und von Warmouse auch selbst in einer Pressemitteilung verkündet (einen Auszug daraus gibt es bei Makezine), handelt es sich bei der OOMouse um KEIN offizielles Produkt von Sun und OpenOffice.org. Und weil dem so ist, ist man bei den beiden Unternehmen auch sauer, denn Name und Logo hätten demnach nicht offiziell für die Maus verwendet werden dürfen. Es wurde Warmouse lediglich gestattet, die OOMouse auf der OOoConference 2009 in Italien präsentieren zu dürfen – die Namensrechte seien aber angeblich niemals erteilt worden.
Das sieht man bei Warmouse zwar anders und meint dies auch mit E-Mails belegen zu können, die man von Sun erhalten hat. Da man sich aber entweder einen kostspieligen Prozess oder ein gestörtes Verhältnis zu Sun beziehungsweise OpenOffice.org ersparen möchte, hat man sich kurzerhand dazu entschlossen, aus der ursprünglichen OpenOfficeMouse die OOMouse zu machen. Desweiteren wird die ursprüngliche URL openofficemouse.com jetzt auf warmouse.com umgeleitet. Und weil alle guten Dinge drei sind, hat man zudem noch das Produktbild auf der Homepage so gedreht, dass Logo und Name kaum zu sehen sind (siehe oben).
Puh, wie viele Umstände so eine kleine hässliche Maus bereiten kann. Wer sie übrigens nicht so schlimm findet wie ich, kann sie sich voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres für ca. 50 Euro holen – und dann entweder an einen Windows- oder Linux-PC, Mac oder die Playstation 3 anschliessen.
(Marek Hoffmann)