Uwe Ramminger will sein Blog Alles2null verkaufen. Die eBay-Auktion wurde heute Morgen um zehn Uhr gestartet, am kommenden Freitag fällt der Hammer.
Alles2null gehört bei mir und meinen Kollegen zur täglichen RSS-Lektüre, seit September 2008 schreibt Uwe (mit nur wenigen Ausnahmen) täglich über neueste Entwicklungen im Netz, über Google, Twitter und E-Commerce. Deshalb sind wir natürlich schon geknickt, dass ein IT-Blog mit dieser Reichweite einfach so aufgegeben werden könnte: 20.000 Unique Visitors, 28.000 Page Impressions und insgesamt 878 Posts mit über 3.000 Kommentaren. Ich habe eben mit Uwe telefoniert und er erzählte mir ein wenig über seine Beweggründe – über die Routine des Bloggens, das Korsett des Themas und dass man es mit einem Posting eben niemals jedem Recht machen kann. Völlig nachvollziehbare Gründe, wie ich finde, die ich so auch nicht zum ersten Mal gehört habe. Manchmal ist es eben Zeit, seine Sachen zu packen und weiterzuziehen.
Was mich dabei jedoch stört, sind die Reaktionen des Publikums. Ich rede nicht von aufrichtigen Glückwünschen zum Entschluss, vom Ausdruck von Enttäuschung oder fieses Herumgetrolle. Nein, ich stoße mich an der in Deutschland schon reflexartig gewordenen Rede vom „Blogsterben“. Wir erinnern uns an die Sache mit Datenwachschutz.de oder auch an Medienlese. Immer dann, wenn ein Blogger aufgibt – weil er es will oder muss – heißt es: Das ist das Ende! „Und, mein Gott: Schaut euch das Drama in den Blogcharts an. Die sterben wie die Fliegen!“
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Nein, das tun sie nicht. Sie konsolidieren sich, sie orientieren sich neu, sie rutschen zwischen die immer größer werdenden Nischen, die etablierte Medien aufgrund der Krise zurücklassen. Blogs verfügen über Einfluss wie nie zuvor, schaut euch mal Kollegen Beckedahl von Netzpolitik.org an, der mittlerweile in den Berichten jeder großen Tageszeitung umherwandert, weil diese mit ihren investigativen (und/oder ihren unparteiischen) Fähigkeiten am Ende sind. Auch bei uns klopfen immer häufiger die Medien an und manchmal schütteln wir ungläubig den Kopf, wenn O-Töne unserer Posts im Öffentlich-Rechtlichen auftauchen – übrigens nicht immer als solche erwähnt. Blogger sind keine Opfer der Krise – sie sind die Profiteure. Und das unabhängig davon, ob in den Blogcharts nun die Links flöten gehen, weil Leser sich diese lieber über Twitter und Facebook zuschieben.
Im Fall von Alles2null von „Blogsterben!“ zu sprechen, ist schon deshalb falsch, weil Uwe weitermacht. Künftig will er einen breiter aufgestelltes Online-Projekt mit Inhalten füllen – eher Magazin als ein 1-Themen-Blog. Er geht also niemandem verloren und mit ein wenig Glück erwischt Alles2null einen Käufer, der es tatsächlich ernst mit seinem Gebot meint. Dann spricht man sogar von einer Blog-Vermehrung.
(André Vatter)
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