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ICU: Sonys neuer Ganzkörper-Controller

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Erinnert ihr euch noch an das Projekt Natal? Microsoft hatte das Ganzkörper-Steuersystem für Xbox 360 schon vor einiger Zeit angekündigt, insgeheim wird wohl damit gerechnet, dass es erst Ende 2010 auf den Markt kommen wird. Doch vielleicht müssen wir gar nicht so lange warten, denn Konkurrent Sony hat auf der Vision 2009 in Stuttgart gerade einen ähnlichen Controller-Mechanismus vorgestellt. Der Name der Technik, ICU (Interactive Communication Unit), klingt zwar nicht ganz so fetzig wie Microsofts Pendant, dennoch braucht sich Sony mit dem Ding nicht zu verstecken.

Spieler werden komplett erfasst, ohne dass sie dabei irgendwelche speziellen Marker an der Kleidung anbringen müssen. Zudem registriert ICU sämtliche Mimikregungen , so dass der Rechner immer weiß, wen er da vor sich hat: Einen Mann? Eine Frau? Ein Kind? Auch die aktuelle Gemütslage wird dabei analysiert. Sony setzt bei der Entwicklung auf die Erfahrungen der Schweizer Firma Atracsys. Die Jungs dort sind auf Virtual Reality und ungewöhnliche Interfaces spezialisiert. Beispielsweise bietet Atracsys ein Modul für Ärzte an, über das sie Computer bedienen können, ohne eine Keyboard-Keimschleuder anfassen zu müssen. Dabei müssen sie jedoch spezielle Handschuhe tragen.

Bei ICU soll, wie gesagt, auf derlei Marker verzichtet werden, weshalb bislang komplexe Fingerbewegungen noch nicht getrackt werden können – doch man arbeitet daran. „Wir können erkennen, welche Ecke des Bildschirm angeschaut wird – oben, Mitte, unten – und wissen in etwa die Position von Armen und Beinen“, erklärt Atracsys-Chef Gaëtan Marti. Als Erfassungsgerät dient eine Stereo-Kamera, die bei einem Spielraum von rund zehn Kubikzentimetern Bewegungen im Raum exakt aufzeichnen kann. Für noch mehr Genauigkeit können störende Elemente aus dem Bild entfernt werden: „Wird ein Gesicht entdeckt, dass sich zwei Meter vor der Kamera befindet, kann das System diese Person isolieren und nur Informationen berücksichtigen, die etwas 1,5 und zwei Meter entfernt sind“, so Marti.


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Da man sich noch in der Entwicklungsphase befindet, gibt sich Sony sehr vorsichtig, was die Nennung eines möglichen Marktstarttermins angeht. ICU soll perfekt sein, bevor es in die Läden kommt: „Es ist ziemlich sicher, dass Kunden, die einmal schlechte Erfahrung mit der Technologie gemacht haben, ihr keine zweite Chance geben werden“, zitiert „NewScientist“ einen Sony-Sprecher. Deshalb wird auch davon ausgegangen, dass erst die Werbeindustrie das Versuchskaninchen spielen wird, ehe ICU in die Wohnzimmer kommt. Denkbare Anwendungsbereiche wären etwa interaktive Litfaßsäulen, oder auch diese männerfreundlichen Umkleidekabinen, die Marek hier schon einmal vorstellte.

Via: NewScientist

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

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