Die Woche begann mit einem Paukenschlag, als „Bild“-Frontman und Hobbyangeber Kai Diekmann die Blogger-Bühne betrat. Kurze Zeit später gesellte sich der unvermeintliche erste Skandal hinzu, da Diekmann – pfuiböse! – ein Interview mit der „Lettre“ eingescannt und bedenkenlos gepostet hatte. Thomas Knüwer sprang auf das Thema an und gleichzeitig Diekmann zur Hilfe: „Diese miesen, raubenden Blogger-Schweine„, zieht er ironisch Fazit. War es der Wirbel wert? Ich weiß es nicht. Turi2 schleppte das Diekmann-Thema durch die ganze Woche, doch ehrlich gesagt konnten wir hier dem „Bild“-Prahlhans (selbst in seiner gewollt großkotzigen Überspitzung) nichts abgewinnen, da Boulevard nun mal Boulevard bleibt: auch, wenn man darüber lacht. Glücklicherweise stand am Freitag dann schon die würdige Ablösung bereit, denn auch Paolo Pinkel, Entschuldigung: Michel Friedman, hat nun gemeinsam mit Kollegen (unter anderem Klaus Kocks) das Internet entdeckt und will nun mehr oder minder regelmäßig auf starke-meinungen.de (liebe Domain-Grabber: „starke-meinung.de“ ist noch frei!) herumpoltern. Keine Redaktion, keine Ressorts – nichts soll dem Qualitätsjournalismus im Wege stehen. Nebenan bewirbt Google das „Abnehmpflaster“ (30 kg/10 Euro) und natürlich Friedmanns Agenten für Event-Reden. Ob der Plan aufgeht, ist noch offen, dennoch haben wir es hier mit einer begrüßenswerten Entwicklung zu tun. Journalisten (nehmt noch Hajo Schumacher dazu) öffnen sich dem Social Web, anstatt es zu verdammen.
Großes Thema waren diese Woche auch wieder kleine Unannehmlichkeiten in Bezug auf das Urheberrecht im Internet. Ein amerikanischer Entwickler für iPhone-Apps hatte einen Wutschrei losgelassen: man freue sich zweifelsohne über den überwältigenden Erfolg des neuen Spiels beim Publikum, die Download-Zahlen hätten alle staunen lassen. Leider seien aber 90 Prozent davon reine Raubkopien. Das so oft proklamierte Credo der Programmdiebe („Erst testen, dann zahlen!“) sei nichts als Humbug. Laut Statistik hatten zwar alle Spaß, doch kein einziger von ihnen zahlte anschließend auch nur einen Cent. Am Mittwoch wurde der Ärger dann an die Plattenindustrie weitergegeben. Das Bundesverfassungsgericht erteilte ihnen eine endgültige Absage, was das vermeintliche Verbot von privaten CD-Kopien angeht.
Zwei Gauner in Erfurt gerieten angesichts dieses Urteils wohl pauschal in Euphorie und bekamen daraufhin unangenehmen Besuch von der Polizei: Ihnen wird Amazon- und eBay-Abzocke mit illegalen Software-Kopien im großen Stil vorgeworfen. Der Schaden wird mittlerweile auf rund 1,7 Millionen Euro geschätzt. Am Freitagmorgen meldete sich dann der letzte im Bunde bei uns per Pressemitteilung zu Wort. Die deutsche Filmindustrie bejubelt ihren Sieg gegen die heimische Raubkopierszene. Nur noch 40 Prozent aller Kino-Blockbuster seien heute im Internet erhältlich. Der Erfolg wird auf die heilige Dreifaltigkeit Prävention, Restriktion und Sanktion zurückgeführt. Doch ob tatsächlich verbesserte Kopierschutzmaßnahmen für den Rückgang der Online-Kopien verantwortlich sind (hier ein interessantes Interview dazu) oder eher die immer mehr werdenden kostenlosen (da werbefinanzierten) Video-Angebote ihren Beitrag dazu leisten, konnten wir nicht ermitteln. Unter Mareks Post hat sich jedenfalls bis heute eine heiße Diskussion darüber entwickelt.
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Ebenso lesenswert sind übrigens auch die Kommentare, Links und Pingbacks, die uns zum Roboter Pet Man erreicht haben. Dort haben einige auf einige ebenso gruselige Beispiele der modernen Robotik verwiesen, vielen dieser Entwicklungen würde ich nachts auf dunkler Straße nur ungern begegnen – selbst, wenn sie singen und weiblich sind, wie die Android-Dame HRP-4C. Sie gibt es auch noch einmal komplett angezogen zu sehen. Roboter-Fan und onlinekosten.de-Kollege Schamberg weiß aber, wie er wieder für entspannte Stimmung sorgen kann und hat mir vorhin noch das Portrait eines putzigen Beifahrers zur Lektüre empfohlen. AIDA (Affective Intelligent Driving Agent) ist ein elektronischer Zwerg, der mit Vorliebe auf dem Armaturenbrett Platz nimmt, um bei der Orientierung im Straßenverkehr behilflich zu sein. Als das MIT das Kerlchen entwickelte, stand der Gedanke einer personalisierten Navigationslösung im Vordergrund, die auch Rücksicht auf die emotionale Verfassung des Fahrers nimmt – und hin und wieder quatscht er auch, um ihn bei Laune zu halten.
(André Vatter)
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