Tja, Google – wer hätte das gedacht? Da ist – Bing hin, Yahoo her – die Google-Suche das Maß aller Dinge und erkennt plötzlich, dass sich immer mehr Internet-User auf die Twitter-Suche stürzen, gerade wenn es um brandaktuelle Meldungen geht. Der nächste Schritt ist nachvollziehbar: man verhandelt mit Twitter, um möglichst schnell die Tweets in die Google-Ergebnisse zu integrieren.
Nicht direkt das Ende vom Lied, aber zumindest die bislang letzte Strophe. Nach Monaten ohne irgendwelche Ergebnisse muss Google nun heute zuschauen, wenn Microsoft seinen Twitter-Deal beim Web 2.0 Summit in San Francisco verkündet. Demnach werden die Statusmeldungen künftig in Echtzeit in die normalen Suchergebnisse integriert.
Und damit nicht genug: Die Facebook-Statusmeldungen sind direkt mit an Bord! Man hat sich neben dem Microblog schlechthin auch die Status-Updates des weltweit größten Social Networks unter den Nagel reißen können. Nun kann man die beiden Angebote aber nur indirekt miteinander vergleichen: Während Facebook natürlich mit 300 Millionen angemeldeten Usern weit vorne liegt was die nackten Zahlen angeht, spielt sich dort alles unter der großen Facebook-Käseglocke ab. Soll heißen, man wird über Bing nur einen Bruchteil der 45 Millionen Statusmeldungen finden, die auf Facebook täglich verfasst werden, da sie von Haus aus auf „privat“ gesetzt sind, während die Twitter-Updates per default öffentlich sind. In jedem Fall wird damit gerechnet, dass Microsoft saftige Gebühren an beide Netzwerke abdrückt und sie darüber hinaus an den Werbeeinnahmen beteiligt.
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Ich bin gespannt, wie die Bing-Suche zukünftig mit Real-Time-Statusmeldungen aussehen wird – und fast noch mehr darauf, ob Microsoft sich dadurch ein größeres Stück vom Websearch-Kuchen sichern kann, als es derzeit der Fall ist.
Update, 22. Oktober, 8.20 Uhr: Auch Google liefert Twitter-Updates
Als die Microsoft-Kooperation mit Twitter von „All Thing Digital“ bekannt gegeben wurde, war die Rede von einem „nicht-exklusiven Deal“. Heute Morgen berichtet das Blog: „So nicht-exklusiv, dass nur wenige Stunden nach der Ankündigung von Microsoft der Konkurrent Google nach vorne preschte, um zu erklären, dass eine ähnliche Partnerschaft mit dem Microblogging-Dienst aus San Fransisco geschlossen wurde.“
Und es ist wahr: Sowohl Twitter als auch Google bestätigen in ihren jeweiligen Blogs nun die Kooperation. So werden Twitter-Updates künftig auch bei Google zu sehen sein. Bis es so weit ist, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. „Wir freuen uns darauf, in den kommenden Monaten ein Produkt anbieten zu können, das Tweets anzeigt und die Suche dadurch verbessert“, heißt es bei Google.
Es hat den Anschein, dass Google eher überstürzt ins Boot geholt wurde. Microsoft macht heute Morgen nicht nur konkrete Angaben zur Integration, sondern kann bereits ein Live-System präsentieren – den US-Nutzern zumindest. Fairerweise muss gesagt werden, dass Bing bereits seit dem Bestehen mit der Einbindung von Twitter-Statusmeldungen experimentiert. Die Micsoroft-Suchmaschine wird Tweets automatisch aktualisieren, sobald neue Kurzmeldung zu dem gesuchten Thema eintreffen. Hevorgehoben werden jedoch anders als in der Twitter-Suche nicht die Links, sondern die entsprechenden Suchwörter.
Übrigens haben bis zu diesem Zeitpunkt weder Twitter, noch Google oder Microsoft ein Wort über die finanziellen Hintergründe der Zusammenarbeit verloren. Twitter-Mitgründer Biz Stone kündigte an, dass diese Kooperationen nur der Anfang sei: „Während wir weiterhin daran arbeiten, unseren Dienst und unsere Angebote zu verbessern, hoffen wir auch auf bedeutende Zusammenarbeit mit Unternehmen, die unsere Vision teilen: Werte für alle Beteiligten zu schaffen – besonders für die Nutzer.“
(Carsten Drees / André Vatter)
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Basic Thinking, schalalaoleole erwähnt. schalalaoleole sagte: Ui! Da bin ich mal gespannt!RT @basicthinking: Bing integriert Statusmeldungen von Twitter und Facebook – http://bit.ly/3bVKhT (ava) […]
Also da bin ich echt gespannt, ob das Konzept aufgeht. Ich werde weiterhin googlen.
Also Real-Time-Statusmeldungen in den normalen Serps brauche ich wirklich nicht. Die One-in-All Lösung zu sein geht hier irgendwie nicht auf.
@Thomas – genau darauf bin ich gespannt, ob da wirklich ein Mehrwert entsteht.
Wer will den schon tweets suchen? Ich kann mir da noch keinen richtigen Nutzen darunter vorstellen…aber man könnte schauen wer alles grad auch zum Mittagessen geht. Weltweit…..super.
Letztendlich geht es ja darum möglichst günstig an eine neue Trafficquelle zu kommen. Als der Google / YouTube Deal über die Bühne ging, wunderten sich viele über die hohe Summe. Schaut man sich aber an welche Unmengen an Traffic damit übernommen wurden, war es schon eher ein Schnäppchen. (Die Monetarisierung ist halt eine ganz andere Sache… )
Selbst auf CNN werden immer wieder einzelne Tweets bei neuen Nachrichten vorgestellt, die kurz und knapp auf den Punkt kommen.
Jedenfalls läßt sich der Zeitgeist mit zusammengefassten Tweets recht genau darstellen. Nicht ganz uninteressant.
[…] Quelle: basicthinking.de/blog […]
@Enzo – Oh, da darf man sich nicht vertun. Klar gibt es die Ess- und Befindlichkeits-Tweet en masse. Aber Twitter ist auch das Medium, welches jegliche News schneller um die Welt schickt, als irgendein SEO „indexieren“ rufen kann.
Es kommt nicht von ungefähr, dass immer häufiger die Twittersuche bemüht wird, wenn man auf der Suche nach Links zu einem aktuellen Topic ist.
Social comments and analytics for this post…
This post was mentioned on Twitter by basicthinking: Bing integriert Statusmeldungen von Twitter und Facebook – http://bit.ly/3bVKhT (ava)…
Aber wie will Bing unterscheiden was wirklich relevant ist und was blabla Müll ist was immerhin gefühlte 99,99% auf Twitter ausmacht.
Die Tweets werden doch ebenfalls in Google integriert:
http://googleblog.blogspot.com/2009/10/rt-google-tweets-and-updates-and-search.html
Nun ja, Bing muss ja auch einiges tun um dem Platzhirsch Google das Wasser zu reichen. Twitter & Facebook sind bei Millionen von Usern populär und somit wird es sicherlich positive Auswirkungen für Bing haben 🙂
Wäre für Twitter doch mal die Chance Geld zu verdienen, oder? Finde die Entwicklung der Suchmaschinen interessant, bin mir jedoch unschlüssig ob Statusmeldungen/Streams suchmaschinentechnisch für den Benutzer relevant sind, denn im großen und ganzen geht es ja ums informieren.
Nächste Frage wäre natürlich nach welchen Kriterien die Streams der jeweiligen Netzwerke ausgewählt/sortiert werden. Denn im Gegensatz zu regulären Websites haben die genannten Streams keine Peripherie an der man das Thema bzw. Keyword bestimmen kann.
Ich kann es nicht verstehen, was alle an Twitter finden. Für mich persönlich hat der Dienst keinen Mehrwert.
[…] basicthinking.de, […]
Der erste Gedanke der mir in den Sinn kommt ist, ob Twitter und somit die Twittersuche dadurch nicht gnadenlos zugemüllt wird? Was spricht dagegen wenn ich pro Minute 100 Tweets automatisiert rausschicke mit allen möglichen aktuellen Themen + Link zu meiner Seite einfach nur um Traffic zu generieren???
@kickbacks und alles anderen:
ich kann mir nicht vorstellen, dass einfach nur stupide die letzten x Tweets angezeigt werden. Das würde im Sinne von Suchmaschinen, die ihre Quellen bewerten und entsprechend sortieren, keinen Sinn machen.
So könnte ich mir vorstellen, dass Leute mit vielen Followern weiter oben platziert werden, wenn sie zum gesuchten Thema gerade was abgelassen haben. Das würde viele Probleme lösen:
sucht man nach „RIP Kayne West“ findet man zunächst die Tweets mit sinnvollen Hinweisen zu dem Tod von Kayne West, weil Leute mit vielen Followern keinen Müll à „WTF – Kayne West is dead?“ posten.
Sucht man nach „mittagessen“ findet man ebenfalls qualitativere Tweets, weil Leute mit vielen Followern es sich nicht leisten können, zu posten, dass sie jetzt essen gehen, sondern im Zusammenhang mit „mittagessen“ vielleicht wirklich was sinnvolles posten.
Und damit komm ich zu dir, kickbacks: wenn du automatisiert Tweets rausballerst, hast du iwann keine Follower mehr und stehst deshalb nicht mehr oben.
Ich weiß nicht, ob Google und Bing ihren Tweet-Index nach diesem „einfachen“ Format sortieren, aber wenn man z.B. noch die Anzahl der Favs reinnehmen würde, könnte man schon ziemlich differenziert bestimmen, wer gutes Zeug twittert und wer nicht.
edit: wenn ich den Gedanken weiterspinne, wäre das System gar nicht so gut. Guten Tweeter würden hohen Traffic und damit noch mehr Follower kriegen, während die kleineren keine Möglichkeit hätten, das aufzuholen. Für die guten wärs ein Perpetuum mobile, für die schlechten eine unüberwindbare Mauer.
Außer, man setzt voraus, dass sich die, die mal gut werden wollen, sich nun mal innerhalb des Twitter-Netzwerks erstmal profilieren müßen.
Das wird auf jeden Fall spannend 🙂
Ich habe die Twitter-Suchergebnise via GreaseMonkey Script in google eingebunden. Diese werden über allen anderen Ergebnissen gelistet….
[…] http://www.golem.de/0910/70636.html http://www.it-pulse.eu/2009/05/windows-7-rc-auf-netbooks.html https://www.basicthinking.de/blog/2009/10/21/bing-integriert-statusmeldungen-von-twitter-und-facebook… Mehr zum Thema:Datentausch über Online-Messaging: TwittershareTwitter ist in den letzten […]
Ja, Bing sortiert auch nach Follower-Anzahl: http://www.webpronews.com/topnews/2009/10/21/how-does-bing-rank-tweets
Ich bin mir noch nicht sicher ob Twitter mit der Breite besser wird, überraschend ist jedoch, dass MS jetzt schon einige richtige Entschedungen getroffen hat um Google nicht ganz das Feld zu überlassen
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