Sucht ist ein wichtiges und ernstzunehmendes Thema und sollte dementsprechend delikat behandelt werden. Ich bin allerdings, wie die Kollegen von Mashable, nicht ganz sicher, was ich von der neu entdeckten iPhone App-Sucht halten soll. Der Fernsehsender ABC7 hat in New York selbsternannte iPhone App-Junkies (iPAJ) interviewt, die eigenen Angaben zufolge nicht mehr aufhören können zu appen. Übersetzt bedeutet das: Die armen Seelen können sich kein Leben mehr ohne Apps vorstellen, benutzen sie, wo sie stehen und gehen und brechen zusammen, wenn sie ihr iPhone mitsamt Apps mal irgendwo liegenlassen. Ein App-Depp iPhone App-Junkie verspürt laut eines von ABC7 in Auftrag gegebenen psychologischen Urteils sogar vergleichbare Entzugsqualen, wie ein Drogenabhängiger.
Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn auch die Spiel- und Internetsucht wurden lange Zeit belächelt. Irgendwie habe ich bei den App-Junkies aber den Eindruck, die sind einfach nur begeistert – nicht abhängig. Der App-Store bietet so viele coole Apps für die unterschiedlichsten Lebenssituationen, dass man, wenn man es darauf anlegt, jeden Tag dutzende Apps verwenden kann. Ich erspare mir hier Beispiele, jeder iPhone-Besitzer kann mir sicherlich auch so folgen.
Mal abgesehen von dem etwas effektheischerischem, reißerischem, unseriösem Beigeschmack, den der Beitrag von ABC7 versprüht, und natürlich der doch sehr unrepräsentativ kleinen Stichprobe, stört mich noch etwas an dem Label „App-Sucht“. Laut Definition handelt es sich bei Sucht um
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
das zwanghafte Verlangen nach bestimmten Substanzen oder Verhaltensweisen, die Missempfindungen vorübergehend lindern und erwünschte Empfindungen auslösen. Die Substanzen oder Verhaltensweisen werden konsumiert bzw. beibehalten, obwohl negative Konsequenzen für die betroffenene Person und für andere damit verbunden sind.
Wo sind diese negativen Konsequenzen bei den iPAJ? Ich meine, die gehen zur Arbeit, pflegen ihre sozialen Kontakte, lächeln, während sie von ihrer Sucht erzählen… „Haha, ich bin süchtig nach den Spielen aus dem App-Store, haha.“ Nee ja, ist klar. Und ich bin Laptop-und Zeitungs-süchtig, und höre meiner Frau auch nicht immer zu, wenn sie was sagt.
Ich habe eine Idee, wie man diesen Leuten vielleicht helfen könnte. Man sollte sie mal in Urlaub schicken… Und viele Grüße nach Cupertino – guter Marketing-Job(s)!
(Marek Hoffmann / Bild: Pixelio – Fotograf(en): Lars Mikloweit/Danny König)