Es ist ein fester Bestandteil in der Freitags-Gestaltung vieler Twitter-Nutzer: Der Follow Friday! Einmal in der Woche seit etwa einem Dreivierteljahr finden sich in meiner Twitter-Timeline unzählige Tweets, die lediglich aus der Auflistung von anderen Twitter-Usern bestehen. Zweck der Übung soll sein, dass mir auf diese Weise Kandidaten empfohlen werden, die nach Meinung der empfehlenden Person nicht in meinem Follower-Portfolio fehlen sollten.
Das ist grundsätzlich eine lobenswerte Idee und ich kenne auch genügend Menschen, die über dieses Empfehlungsinstrument einige neue Follower gewonnen haben. Ich persönlich freue mich, wenn ich weiter empfohlen werde, wenngleich ich den Nutzen für die anderen Tweeps nicht so richtig erkennen kann. Ich promote via Twitter meine Blog-Artikel, poste hier und da Links zu lesenswerten Stories, andererseits aber lästere ich auch über miese TV-Shows oder lasse meine Follower an meinen Ess-, Schlaf- und sonstigen Gewohnheiten teilhaben. Daher kann ich mir schwer vorstellen, dass dieser krude Themen-Mix wirklich durch ein einfaches @reply – in einem Pulk von anderen Namen – einen passenden Abnehmer findet.
Für mich funktioniert der Follow Friday lediglich dann, wenn ich auf einen empfohlenen Nick klicke und mir dann anschaue, was dieser Mensch in der letzten Zeit so getwittert hat. Wenn nun aber User drei Tweets hintereinander abschicken und mich darin mit insgesamt 15 oder mehr Namen bombardieren, ist für mich da der Punkt erreicht, an dem ich sicher nicht mehr jeden Namen unter die Lupe nehmen werde. Sinn und Zweck dieser Übung werden für mich spätestens dann ad absurdum geführt.
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Was ich in meinen einleitenden 250 Worten sagen will: Ich halte das Empfehlen von Kontakten für existentiell wichtig, egal ob in Blogs oder bei Twitter – aber eben nicht auf diese Weise. Sachar Kriwoj formuliert es in seinem Blog Massenpublikum ein wenig drastischer mit der Überschrift Der Follower Friday ist tot.
Ganz so dramatisch möchte ich es nicht ausdrücken, aber in der Sache stimme ich ihm hundertprozentig zu. Ist aber de facto nicht wirklich tragisch, weil man den Follow Friday aus verschiedenen Gründen schon sehr bald nicht mehr vermissen wird.
Belege dafür konntet ihr hier auf Basic Thinking bereits lesen: Twitter selbst wird schon bald eine Listenfunktion anbieten, die es uns ermöglicht, sowohl privat als auch öffentlich unsere Follower in Aufstellungen zu organisieren, die in Apps wie Seesmic oder Tweetdeck schon längst etabliert sind.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch sehr schöne Anwendungen, die uns sowohl Twitter-Listen erstellen als auch sharen lassen: Lunch.com und tweepML sind zwei dieser Anwendungen. Beispiel-Listen habe ich bei Lunch.com zum Thema Web 2.0 und bei tweepML zum Thema Dortmund erstellt. Während ich bei tweepML direkt mit einem einzigen Klick gleich jedem aufgeführten Nutzer der Liste folgen kann, bietet mir Lunch.com wesentlich mehr Möglichkeiten, die Listen zu gestalten als auch an den Listen anderer zu partizipieren.
Genau so kann meiner Meinung nach nämlich Empfehlungsmanagement auf Twitter aussehen: Ich erstelle eine Liste zu einem bestimmten Themenbereich, welchen ich in einer Kurzbeschreibung näher definiere und kann darüber hinaus zu jedem empfohlenen Twitter-Kontakt weitere Erläuterungen ergänzen. Auf diese Weise kann der Leser meiner Liste wesentlich mehr mit einer solchen Empfehlung anfangen als durch die bloße Nennung des Namens via Follow Friday. Weiter können dort nun Kurzprofile der erwähnten Twitter-Nutzer angeschaut und kommentiert werden und man kann der Person logischerweise auch direkt dort folgen.
Wie André in seinem Artikel über die Twitterlisten bereits ganz richtig festgestellt hat, ist das Listen-Feature sicher nicht das, was bei den Millionen Twitter-Usern auf Platz Eins der Wunschliste gestanden hat. Andererseits denke ich aber auch, dass wir es hier mit einer neuen Funktion zu tun haben, deren Nutzen sich erst herumsprechen muss und die dann voll einschlagen wird. Es wird immer mehr Buzz erzeugt, immer mehr Menschen bevölkern unsere Timeline und somit wird es immer schwieriger, wirklich effektiv den Dingen zu folgen, die für einen relevant sind. Genau deshalb werden die Filter-Möglichkeiten elementar wichtig, egal ob es um das Filtern der Tweets oder der User geht.
Es geht zukünftig nicht mehr darum, an irgendwelche Informationen zu kommen, denn nie zuvor hatte man Zugriff auf so eine Fülle an Information. Viel mehr wird es darum gehen, aus dieser Fülle das für sich Wichtige herauszupicken – und mit einer thematisch ausgerichteten und gut geführten Liste kann ich ungleich mehr anfangen als mit einer Auflistung der nackten Namen. Daher kann ich hier einigermaßen gelassen den Abgesang auf den Follow Friday anstimmen – vermissen werde ich ihn nicht.
(Carsten Drees)
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