Heute ist Bundestagswahl und während ihr diese Zeilen lest, haben die Wahllokale bereits geöffnet und warten darauf, dass ihr eure Stimme abgebt. Natürlich nur, sofern ihr nicht zu den vielen Briefwählern gehört, die dieses Jahr wohl besonders viel Gebrauch von ihrem Wahlrecht machen. Ich habe meinen Wahlzettel bereits vor einigen Wochen abgeschickt und auch damit gezeigt, dass mir die Politik in Deutschland nicht egal ist. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob man sich letzten Endes über die Politik, die in den nächsten wohl vier Jahren zustande kommt, ärgert oder nicht. Fakt ist: Jede einzelne Stimme von euch sorgt dafür, dass zumindest die Tendenz in diesem Land sich ändert. Geht es mehr nach links, nach rechts, in die Mitte oder überhaupt. Doch welche Hoffnung verbinde ich persönlich mit dieser Bundestagswahl?
Ich glaube, dass diese Wahl deswegen etwas Besonderes werden wird, weil die kleineren Parteien in allen Umfragen satt zulegen und die größeren Parteien fast über die Bank hinweg verlieren. Ich glaube das ist deswegen so, weil man gerade bei den größeren Parteien heute gar nicht mehr so richtig weiß, was man eigentlich von ihnen bekommt. Die große Koalition meiner Ansicht nach in den letzten Jahren keine großen Sprünge vollzogen. Die beiden Parteien haben ihre Aufgaben nach Plan durchgezogen, aber nicht mit großem Mut Zustände in diesem Land geändert und sind nicht neue Wege gegangen. Doch genau das ist es, was meiner Ansicht nach notwendig ist. Die Menschen wollen eine Veränderung, sie wollen Mut und Voraussicht – anstatt Handlung nach Plan. Ich persönlich traue das einer großen Koalition einfach nicht zu.
Gegenseitiger Respekt vor der Meinung Anderer
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Was ebenso wichtig ist, ist der Respekt vor jeder einzelnen Stimme hier in diesem Land. Wenn eine Partei wie Die Linke von allen Parteien geschasst wird, obwohl sie mittlerweile über einen deutlichen Zuwachs in der Bevölkerung verfügt, dann hat das meiner Ansicht nach nichts mehr mit dem Wählerwillen zu tun. Eine Koalition und allgemeine Zusammenarbeit generell zu verweigern, zeugt von einer puren und schlichten Arroganz, die nicht nur Die Linke betrifft sondern prinzipiell alle Parteien, die sich aktuell in der Reichweite von über drei Prozent befinden. Wie kann eine CDU/CSU und eine FDP behaupten, dass sie mit den Grünen niemals koalieren würden? Und wie kann eine SPD sagen, dass sie niemals mit den Linken zusammenarbeitet? Und gerade diese Hoffnung hege ich heute bei der Bundestagswahl: Dass ein Ergebnis herauskommt, das die Parteien dazu zwingt, alte Konventionen zur Seite zu legen. Dass eine große Koalition nicht möglich ist und auch dass Schwarz/Gelb und Rot/(Rot)/Grün nicht möglich ist. Denn dann wird meiner Ansicht nach genau das passieren, was wir uns alle wünschen: Eine Öffnung auf gegenseitiger Basis. Ein Umdenken, das stattfinden muss, wenn man etwas in diesem Land verändern möchte.
Veränderungen sind wichtig und richtig
Dass so etwas durchaus möglich ist, zeigen nicht nur einzelne Länder wie Hamburg, wo seit einiger Zeit Schwarz/Grün regiert. Und warum sollte es nicht möglich sein, Gegensätze unter einen Hut zu bringen und einfach mal Kompromisse einzugehen? Selbst, wenn ich persönlich keine der großen fünf Parteien gewählt habe, ist es eigentlich genau das, was ich mir wünsche: Eine Veränderung, die den Politikern zeigt, dass wir uns nicht mehr mit hohlen Worten für dumm verkaufen lassen und es nicht mehr die eine Partei gibt, die alles komplett in ihrer eigenen Hand hält. Ich möchte Wahrheiten hören und ich möchte realistische Einschätzungen. Ich möchte eine Wirtschafts- und Steuerpolitik, die Arbeitsplätze schafft und den Bürger entlastet. Ich möchte eine Sozialpolitik, die für mehr Miteinander steht und die Schwächeren (nicht die Faulen) mehr einbezieht. Ich möchte eine Bildungspolitik, die jedem Einzelnen ermöglicht, Bildung zu erlangen und einen ordentlichen Beruf zu erlernen – unabhängig von seinem Einkommen oder dem der Eltern. Ich möchte eine Strafpolitik und eine Justiz, die Kriminelle verfolgt, aber gleichzeitig Augenmaß behält. Ich wünsche mir mehr Verständnis für die Jugend und die Menschen von heute. Ich möchte Freiheit und Sicherheit in den Bereichen der Neuen Medien. Ich will nicht permanent überwacht werden, denn meine Privatsphäre muss meine Privatsphäre bleiben. Letztendlich wünsche ich mir mehr Respekt untereinander und mehr Ehrlichkeit. Nicht nur in der Politik, sondern in unserer Gesellschaft.
Heute ist Bundestagswahl – Geht wählen
All dies sind Dinge, die wir alle wahrscheinlich für notwendig halten und für die wir alle kämpfen müssen. Und dieser Kampf wird heute an den Wahlurnen entschieden. Ich ermutige euch alle: Geht wählen und macht Gebrauch von eurer Stimme. Sorgt mit jeder einzelnen Stimme dafür, dass sich etwas in diesem Land verändert und ihr Gehör findet. Heute ist ein ganz besonderer Tag für uns alle. Deswegen – sofern ihr nicht von der Briefwahl Gebrauch gemacht habt: Bitte lasst für eine halbe Stunde das Internet einfach mal sein, geht an die frische Luft und macht euer Kreuz. Ganz egal, wo ihr es macht – nur macht es einfach. Und dann können wir heute Abend vielleicht alle erleben, wie eine neue, frische Politik unser aller Leben mitbestimmt und auch verändern wird.
Bundestagswahl 2009 – ich bin dabei. Seid ihr es auch?
(Alper Iseri / meetinx.de)