Ich weiß, dass wieder alle meckern werden: „Was soll denn das flashy Zippel-Zappel?“ oder „Man kann’s ja auch kompliziert machen, wenn’s einfach geht!“ oder „Bäh, Microsoft.“ Die Rede ist vom neuen Visual-Search-Feature, das Bing heute als Beta in die Suchmaschine integriert hat.
Grob gesagt geht es darum, die bislang traditionell eher textlastige Suche durch die Verwendung von Bildern intuitiver zu gestalten. Wer weiß, vielleicht kann in ein paar Jahren auf die Eingabe von Buchstaben ganz verzichtet werden? Laut Microsoft wurde in Studien herausgefunden, dass die Suche über Bilder rund 20 Prozent schneller als die herkömmliche Suche per Eingabefenster sein soll. Also, nehmen wir mal die kleine, unvoreingenommene Tour durch Bings Visual Search.
Steuert dazu bing.com/visualsearch an – achtet darauf, dass ihr das US-Portal ausgewählt habt (oben rechts). Stopp. Sorry, ich vergaß noch zu erwähnen, dass Microsoft Visual Search nur dann erlaubt, wenn der hauseigene Flash-Konkurrent Silverlight zuvor installiert wurde. Wer das Plugin noch nicht hat, kann es sich hier besorgen. Fertig? Super. Um den Einstieg zu erleichtern, hat Bing bereits ein paar Suchvorschläge hinterlegt: Hunderassen zum Beispiel, die sich nach Name, Körpergröße, Auslaufbedarf oder nach der Popularität auf Bing sortieren lassen. Fährt man mit der Maus über die Reihen, werden zudem weitere, individuelle Infos zur jeweiligen Rasse eingeblendet. Den richtigen Hund gefunden? Prima: Klick auf das Bild und Bing spuckt eine Suchergebnisseite aus, wie man sie bereits kennt. Nur der Weg dorthin hat sich geändert.
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Diese Methode lässt sich beliebig auf andere Felder erweitern: Bing gliedert Autos nach Namen, Hersteller, Preis, Sicherheit, Umweltfreundlichkeit oder Bewertung. Ein sehr schönes Beispiel sind auch die NFL-Spieler, die man sich nach Team, Position auf dem Spielfeld oder nach Gehaltsklasse anzeigen lassen kann. Ebenfalls nett: Die großen Regierungsvertreter dieser Welt.
Anhand des letzten Beispiels sehen wir auch, woher Bing seine Infomationen für die Sortierung bezieht. In diesem Fall ist es das CIA World Fact Book. Die Quelle der Daten wird immer in der rechten unteren Ecke angegeben. Bei den Hunden ist es übrigens die kostenlose Wissenssammlung Freebase.
Fazit:
Die ersten Gehversuche in der Visual Search lassen sich ganz gut angehen: Abzüge könnte es vielleicht bei der Pflicht zu Silverlight geben, außerdem lässt die Ladezeit bei einigen Abfragen noch zu wünschen übrig. Beides könnte eine Hürde beim Einsatz auf mobilen Endgeräten darstellen. Ansonsten? Nun, es ist eine Idee, wie wir ihr künftig häufiger begegnen dürften. Die neue Konkurrenz zwischen Google und Microsoft/Yahoo! könnte sich als fruchtbarer Innovationsboden erweisen. Visual Search ist ein erster Gehversuch beim Weg zum Alleinstellungsmerkmal. Probiert es einfach mal selbst aus und sagt eure Meinung dazu.
(André Vatter)