Sagen wir es so: Das Angebot der gerade gelaunchten Handelsplattform Friendstorent.de (Slogan: „Freunde kann man nicht kaufen — aber mieten!“) entstammt einem Startup-Gedanken, der irgendwo zwischen eBay, myHammer und xJuggler geboren wurde. Es geht um das Verkaufen von Lebenszeit gegen echte Kohle – alternativ können die Geschäfte auch wieder mit der eigenen Lebenszeit bezahlt werden. Klingt kompliziert? Okay, ein Beispiel:
Man plant den baldigen Besuch einer fremden Stadt und möchte dort ein wenig mit den Einheimischen in Kontakt kommen. Also wird ein Gesuch aufgegeben: „Wer zeigt mir das Nachtleben? Zahle 15 Euro die Stunde.“ Wenn sich jemand meldet, kommt ein Vertrag zwischen beiden Parteien zustande. Einige Zeit später lehnen sie dann gemeinsam in einer mitternächtlichen Bar angetrunken gegen den schäbigen Tresen – und niemand der Außenstehenden würde auch nur entfernt auf den Gedanken kommen, dass wir es hier mit einer gekauften gemieteten Freundschaft zu tun haben.
Das Beispiel ist noch recht unschuldig gewählt. Zum Start von Friendstorent.de finden wir bereits Gesuche und Angebote wie „mit freiem Oberkörper für nette Mädels Rasen mähen“ oder „helfe bei Liebeskummer für € 10/h“. Sehr nett auch diese Annonce: „Schicke Blondine, sehr gut aussehend und gar nicht dumm, geht mit Dir gerne als ansprechende Begleitung zu…“ – man kann schon sehen, in welche Richtung das geht. Allerdings wehrt sich Friendstorent.de dagegen, in irgendeine Schmuddelschublade gesteckt zu werden: Partner- und Ehevermittlung sowie die Vermittlung von erotischen und sexuellen Dienstleistungen sind laut AGB explizit ausgeschlossen. Dennoch: Die Seriosität der Angebote lässt sich schlecht abschätzen; vor allem bei so vielsagenden Offerten wie „Unternehmensberatung“, die den Käufer immerhin 150 Euro die Stunde kosten.
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Heute ist Friendstorent.de also in Deutschland gestartet und hat dabei in erster Linie die Berliner im Blick. In Kürze sollen weitere „fünf bis sieben Großtädte“ in Europa folgen. Ganz wichtig für alle, die sich nun testweise da einmal anmelden wollen: Das Portal befindet sich derzeit in der Betaphase und ist während dieser Zeit kostenlos. Friendstorent.de wird später keine Provision bei abgeschlossenen Deals einbehalten, sondern pauschal eine Monatsgebühr von allen Mitgliedern erheben. Bevor dies geschieht, wollen die Betreiber alle Nutzer aber rechtzeitig informieren.
(André Vatter)