Ich bin kein Betriebswirtschaftler, doch wenn ich lese, dass ein Investor gleichzeitig auf zwei im selben Sektor konkurrierende Unternehmen setzt, klingt das im ersten Moment befremdlich. Die Rede ist von der russischen Finanzgruppe Digital Sky Technologies (DST), die im Mai bei Facebook für 200 Millionen Dollar eingestiegen ist und nun noch einmal einen Betrag in der Hälfte der Höhe in die Plattform pumpen möchte. Der Investor hat sich auch Anteile beim russischen Pendant Vkontakte.ru gesichert, ein Portal, das Facebook bis auf die kyrillischen Zeichen zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Russen sind große Anhänger des Netzwerkens, Vkontakte.ru zählt heute 42 Millionen registrierte Nutzer (zum Vergleich: das gesamte VZ-Netzwerk bringt es auf 15 Millionen) und wächst stetig weiter.
Heute wurde also bekannt, dass Vkontakte.ru global expandieren will: die Domain vk.com wurde bereits geschnappt, wenn alles nach Plan läuft, soll der weltweite Rollout der Plattform im Oktober in insgesamt zwölf Sprachen stattfinden.
Damit säße DST bei zwei großen Wettstreitern im Boot. Facebook kann mit 250 Millionen Mitgliedern (500 Millionen sollen es bis zum Jahresende werden) noch klar die Führung für sich beanspruchen, genaue Prognosen über die Performance von Vkontakte lassen sich allerdings erst treffen, wenn die anvisierten Märkte bekannt sind. Noch eine spannende Frage: Wird ein deutsches „Vkontakte.de“ auch Anteile bei den VZlern abgraben? Doch haben wir in Deutschland nicht mittlerweile ein Überangebot an Netzwerken? Vielleicht gibt es ja durch den Marktstart eher einen neuen Impuls für eine längst überfällige Konsolidierung.
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