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Google Docs bekommt ein eigenes Übersetzungs-Tool

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Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich ein großer Fan von Google-Keynotes bin – verglichen mit den Auftritten der Cupertino-Rampensau Steve Jobs sind sie doch meistens ein wenig dröge. Deshalb war ich zunächst positiv überrascht, als die Präsentation von Google Wave auf der I/O 2009 so locker angegangen wurde. Es hat sich gelohnt dranzubleiben und bei der Vorstellung eines Features, sprang ich sogar vom Sitz auf: Es ging um die Simultanübersetzung von Chat-Sitzungen (hier habe ich das Video mal bis zu der genannten Stelle vorgespult). Simultanübersetzungen! Willkommen bei Star Trek.

Google kann es sich als globaler Anbieter nicht leisten, das Sprachenproblem außen vorzulassen. Deshalb wird der Übersetzungs-Service wohl allmählich in alle Dienste einziehen. Der offizielle Anfang (Google Wave steckt ja noch in den Kinderschuhen) wird nun mit Google Docs gemacht: Wie der Suchriese im Blog verrät, wurde das neue Feature bereits implementiert. Um sich Texte auf Knopfdruck übersetzen zu lassen, muss der neue Befehl „Dokument übersetzen“ im Menü „Tools“ aufgerufen werden. Derzeit stehen 42 Sprachen von Albanisch bis Vietnamesisch zur Auswahl. Der übersetzte Text öffnet sich zunächst in einem neuen Fenster, in dem die Auswahl getroffen werden kann, ob das vorhandene Dokument ersetzt oder ein neues angelegt werden soll. Sämtliche Formatierungen bleiben in beiden Fällen erhalten.

„Die Übersetzungen sind nicht perfekt“, gesteht Google. „Aber wir arbeiten ständig daran, die Qualität zu verbessern.“ Wir alle haben unsere Erfahrungen mit Google Translate gemacht und ich muss sagen, dass die neue Docs-Funktion ihre Aufgaben eigentlich ziemlich sauber macht. Immerhin schafft sie es, literarische Texte verständlich ins Englische zu bringen. ReadWriteWeb weist allerdings zurecht darauf hin: Bei wirklich wichtigen Dokumenten, etwa aus dem Geschäftsbereich, sollte man noch die Finger davon lassen.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

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