Take 2 hat einen, Electronic Arts hat auch einen und Sony hat selbstverständlich auch einen. Gemeint sind die speziellen Bereiche auf den Messeständen, die nur von Erwachsenen betreten werden dürfen. Auf der Gamescom gibt es jede Menge davon, nicht nur bei den eben genannten Ausstellern. Zutritt ab 18 Jahren, steht zumeist auf den Schildern an den Eingängen. Daneben steht in aller Regel ein smarter Aufpasser, der sich im Zweifel von den Besuchern auch mal den Ausweis zeigen lässt, um das Alter zu überprüfen. Welche Spiele in diesen Bereichen gezeigt werden, dürfte den meisten Besuchern schnell klar sein, zumal die Titel in dicken Lettern draußen an den Wänden stehen. Von Bioshock 2 über Borderlands, Heavy Rain und Battlefield bis hin zu Assassin’s Creed und Splinter Cell: Die Liste der Spiele, die mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren auf der Gamescom präsentiert werden, ist lang.
Während auf den normalen Ausstellungsflächen familienfreundliche Titel wie die Sims oder Super Mario das Bild bestimmen, geben in den abgesperrten Bereichen Ego-Shooter und andere Actionspiele den Ton an. Das Interesse an diesen Titeln ist jedenfalls groß, wie die langen Warteschlangen vor den Eingängen zeigen. Dennoch ist es keine Seltenheit, dass viele Hersteller mit der Alterseinstufung ihrer Spiele nicht einverstanden sind. Der Grund: Ein „ab 18“-Urteil der USK bringt für die Spieleschmieden oftmals auch erhebliche Umsatzeinbußen (da beispielsweise Wegfall des Versandhandels) mit sich, da diese Spiele dann nur von einer wesentlich kleineren Zielgruppe gekauft werden können.
Pünktlich zum Wahlkampf und passend zur aktuellen Killerspiel-Debatte ist das Thema nun wieder auf der politischen Agenda gelandet. Nicht ganz unschuldig an der Situation ist Gerhard Florin. Der Mann steht auf der Gehaltsliste von Electronic Arts, ist dort für das internationale Publishing verantwortlich und hat in einem Interview mit Spiegel Online deutliche Kritik an der aktuelle geltenden Altersfreigabe-Regelung laut werden lassen. Für ihn sei die aktuelle Jugendschutz-Situation nicht anderes als Zensur. Deshalb fordere er auch die Abschaffung der USK und die Einführung des PEGI-Systems nach europäischem Vorbild.
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Deutschland stehe mit seinem besonders strengen Jugendschutzsystem im EU- Vergleich allein auf weiter Flur, so Florin. Für das PEGI-System spreche, dass es in fast allen europäischen Ländern erfolgreich genutzt werde. Die nicht immer nachzuvollziehenden Altersfreigaben (insbesondere die Spiele mit USK 18) würden der Branche mehr schaden als nutzen. Ihn wundere es gar nicht, wenn Spiele-Entwickler aufgrund der Situation hierzulande laut überlegen würden, das Land zu verlassen. Wenn in Deutschland über Spiele gesprochen werde, dann über deren Gewalt- und Suchtgefahr. Der kulturelle Stellenwert rücke meistens in den Hintergrund der Diskussion.
Ob sich dies durch seine Kritik an der USK ändern wird, mag ich allerdings bezweifeln. Zudem dürften hinter dem Vorschlag ganz klar finanzielle Interessen des Kölner Publishers stehen. Die Diskussion um einen kulturellen Stellenwert von Computer- und Konsolenspielen ist meiner Meinung nach zwar wichtig, steht bei dieser Diskussion aber sicherlich nicht im Vordergrund. Zudem lässt sich mit Kulturmedien bekanntlich nicht so viel Geld zu verdienen. Ganz im Gegenteil, Kultur ist meistens ein Zuschuss-Geschäft.
(Michael Friedrichs)
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