Wenn man den Bildern (Google Translate) der schwedischen Tageszeitung „Sydsvenska Dagbladet“ Glauben schenken darf, sehen die öffentlichen Toiletten in Malmö von außen wie skandinavische Schwitzhütten aus. Das Besondere an den Bürger-Klosetts im Folkets Park (Volkspark) ist aber nicht ihr Aussehen, sondern ihre Funktionsweise: sie geben nämlich nur den Zugang in ihr Inneres frei, wenn man sich zuvor per SMS angemeldet hat. Dafür wird über das Handy ein Code gekauft (Preis: zwei Kronen), der per Kurzmitteilung übermittelt wird. Die Zahlenkombination muss dann vor Ort eingegeben werden, erst danach öffnet sich die Tür. Park-Manager Sverker Haraldsson verteidigt die Einführung dieses Systems, das bislang bei sechs Klokabinen und zwei Pissoirs angewendet wird. Im Park hätte es unter Besuchern Anwandlungen von Vandalismus gegeben: Indem Zeit, Ort und Name des Klobesuchers registriert würden, seien die Beschädigungen am städtischen Eigentum zurückgegangen.
Doch der Zweck heiligt nicht die Mittel, weshalb sich nun das Datenschutzinspektorat von Malmö das Latrinengeschäft näher ansehen möchte: Wer hat wann Zugriff auf welche Daten? Wie lange bleiben sie gespeichert? Insgesamt wurde ein Katalog mit zehn Fragen aufgestellt, die nun auf Antwort warten. Der Aufseher Haraldsson weist derweil alle Schuld von sich: „Ich kann die persönlichen Daten nicht einsehen“, sagte er dem „Sydsvenska Dagbladet“. „Alles, was ich abrufen kann, ist die Zeit der Registrierung, den berechneten Betrag und den Namen des Telefonanbieters. Telefonnummern selbst werden nicht angezeigt – das kann nur die Polizei.“
Neben den datenschutzrechtlichen Bedenken gibt es übrigens einen weiteren Vorwurf, der den SMS-Klos gemacht wird: Laut Berichten der schwedischen Regionalpresse sei es bereits häufiger vorgekommen, dass Touristen mit Entleerungsabsichten vor verschlossenen Türen verzweifeln mussten. Die Abrechnungsweisen ausländischer Telekommunikationsanbieter sei nicht immer mit dem schwedischen Gebührenssystem kompatibel.
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(André Vatter)
Warum nicht gleich eine HD-Videoüberwachung? So ne schicke CCTV-Kamera über dem Pissoir hat doch gleich ein besonderes Flair – zumindest für einige deutsche Politiker. Wies in Malmö aussieht weiß ich nicht.
Oder alternativ einfach nach einem anderen Örtchen umschauen.
Mit lootogo haben wir in Schweden zwar keine allzu große Abdeckung, aber für Deutschland reicht es locker!
Irgendwann wird es wirklich wortwörtlich gläserne Toiletten geben.
hmm, aber wenn man wie ich oft kein geld dabei hat, dafür aber sein handy?
Blöd wenns ganz dringend ist und das Netz abstürzt (s. T-Mobile) oder der Akku plötzlich alle ist…
haha – das ist natürlich ein Argument, aber dennoch hat man oft eher das Handy als Kleingeld dabei
[…] Schwedische SMS-Klos rufen Datenschützer auf den Plan Das sind öffentliche Klos, die man per SMS öffnen kann – das finden nicht alle gut, schreibt André Vatter. […]
„Irgendwann wird es wirklich wortwörtlich gläserne Toiletten geben.“
Also falls es wirklich soweit kommen sollte, gehe ich lieber hinter einen Busch. Da hat man wenigstens noch seine Ruhe! 😉