Seid ihr es leid, täglich mit euren Profilen auf Xing, Facebook, StudiVZ und Co. kostbare Zeit zu vergeuden? Nervt euch das nichtssagende 140-Zeichen-Geblubber auf Twitter? Und wollt ihr endlich mal wieder ein bisschen Freiheit zurück bekommen, um euch mit alten Freunden und Bekannten zu einer Tasse Kaffee zu treffen. Nein, nicht virtuell in einem der vielen Chaträume, sondern im realen Leben? Dann habe ich vielleicht die richtige Lösung für euch.
Sony hat kürzlich den Ausstieg gewagt und infolgedessen eine Selbsthilfegruppe für Social-Media-Süchtige ins Leben gerufen.
Just say no to social media!
Are you one of the millions of people whose lives have been ruined by a never-ending torrent of tweets, friend requests and ‘Which kind of pasta are you?‘ quizzes? Then it’s time you joined the Social Media Addicts Association.
SMAA is run by reformed social media addicts who all had the courage to stand up and admit to their problem. Will you stop poking people you haven’t seen since college, and join us?
Aber woran kann ich erkennen, dass ich ein Betroffener bin? Und was kann ich tun, um von meiner Sucht los zu kommen? Selbstverständlich hat die Selbsthilfegruppe auch auf diese Fragen ein paar passende Antworten und Tipps im Angebot.
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- Gestehe dir ein, dass du ein Problem hat, aber twittere nicht davon!
- Akzeptiere, dass du keine Zustimmung von anderen Leuten brauchst, um zu erkennen, dass du süchtig bist!
- Mache dir die Risiken bewusst, welche Folgen es haben kann, wenn du fremde Menschen gruschelst oder pokst!
- Sprich mir nach: Twitter und Alkohol vertragen sich nicht!
- Mach keinen harten Entzug. Lösche jeden Tag ein Freund aus deiner List!
Spätestens jetzt werdet ihr euch sicherlich fragen, was das hier alles soll. Die Antwort will ich euch nicht schuldig bleiben. Die Selbsthilfegruppe und deren Mitglieder (Videos!) gibt es nicht wirklich (zumindest nicht diese). Hinter der Aktion steckt wie oben bereits erwähnt Sony Europe und der virale Werbeversuch, das neue Vaio-Notebook („Perfect for social media addicts“) ins Gespräch zu bringen. Übrigens das erste Mal, dass Sony auf virales Marketing für ein neues Produkt setzt. Ein gelungener Versuch, wie ich finde. Was meint ihr?
(Michael Friedrichs)
Gibt einen billigeren und schlechteren Versuch auf den viralen Zug aufzuspringen? Ich glaube nicht!
@ #1: Billiger und schlechter gehts bestimmt noch, aber das find ich schon ziemlich schlecht umgesetzt. Grundsätzlich vielleicht keine schlechte Idee, aber schnarchig umgesetzt mMn.
Vielleicht soll ja genau der Eindruck vermittelt werden. Als geheilter Süchtiger ist das Netzleben trostlos und langweilig – und nicht schrill und bunt wie das Social-Media-Leben.
Mies…
Einschlagen wird es erst, wenn unsere Politiker dadurch auf die Idee kommen, auf Twitter, Facebook & Co. ein Warnschild „Achtung: Kann süchtig machen“ anzubringen… 🙂
@Claudia warte mal ab, das wird wohl noch passieren wie ich unsere Schnarchnasen von Politikern kenne, dazu faellt mir ein nettes Lied auf Youtube ein, ich hoffe ich darf den Link hier posten.
Gruss
Henrik
Ich trau mich ja kaum noch, das zu sagen, aber ich find’s gar nicht so schlecht. Die Idee ist witzig, auch wenn die Umsetzung vielleicht nicht ganz perfekt ist. Aber was ist schon ganz perfekt?
Lame.
Ich habe mich ehrlich gesagt erst gefragt, ob das ernst gemeint ist oder nicht.
Es gibt schließlich tatsächlich genug Leute, die mehr Zeit auf Facebook verbringen als sonst wo und da dann so ein viralen Werbespot zu machen, der dieses Problem total verharmlost finde ich unangebracht.
Witzig finde ich den Spot trotzdem 🙁
[…] Freiheit zurück bekommen, um euch mit alten Freunden und Bekannten zu einer Tasse Kaffee zu treffen. weiterlesen…. Kommentar […]
wow – soweit bin ich glaub ich noch nicht, obwohl andere meinen, ich würde sogar mit meinem iPhone ins Bett gehen 😉
Völlig daneben! So ein Etikettenschwindel erregt Aufmerksamkeit, mehr nicht. Die angesprochene Zielgruppe geht leer aus und ist enttäuscht. Ich brauche kein blödes Gerät von irgendeiner Firma.
Hans Kolpak
bloggt mit Links alles, was recht ist
und kommentiert zu recht Alles, was link ist.
[…] Ein Lehrstück ist das ganze auch dahingehend, dass hier gezeigt wird, dass Domainkauf, obwohl schlecht beleumundet, funktioniert: Schließlich kam der erste Tweet ja von @basicthinking, und wer vermutet schon, dass der Inhalt einer Fiktion in einem Tweet von Basic Thinking als Fakt ausgegeben werden würde? Nur hat Robert Basic den Basic Thinking Blog und Twitter Account eben verkauft, und unter der URL bloggen eben jetzt andere . Zum Beispiel ein Michael Friedrichs, der die gleiche Fiction for Fact-Ungereimtheit auch im Titel des Blogposts verkauft: SMAA: Sony gründet Selbsthilfegruppe für Social-Media-Süchtige. […]
Die Seite sieht aus wie mit Paint gemacht. #fail.
Das Thema ist sehr viel ernster als geschildert.
Ich habe meinen Studivz, lokalisten account gelöscht… vor geraumer zeit schon und ich habe mich nach 1 woche twitter gelöscht- da ich keine tweet whore sein will und bei facebook habe ich nur noch 50 freunde. ich lösche rigeros freundschaften, da kenn ich nix ~~ 😀
:“kennst du Real Life?“
:“Nee. Schick mal Link“
Spaß bei Seite. Ich finde auch, dass dieses Thema immer mehr zum Problem wird.
Ich finde es unverantwortlich. Das Problem der Medienabhängigkeit ist – nicht für jeden, aber doch für viele – real genug. Für mich ist das so, als würde einer AA-Gruppen für Whiskey-Werbung nutzen!
Finde dieses Thema auch zu ernst, als dass man es als witzlose Werbekampagne verkauft. Ich beschäftige mich mit diesem Thema auch beruflich (arbeite in einem Onlineshop) und bin deshalb wahrscheinlich auch etwas kritischer dem ganzen gegenüber. Finde es äußerst bedenklich, wie manche oder inzwischen sehr viele Leute ihre Privatspähre zum Fenster rausschmeissen und entweder aus Unwissenheit oder aus irgendeiner exibitionistischen Veranlagung heraus ihre intimsten Gedanken mit der Welt teilen. Bei mir ist die Grenze eindeutig überschritten, wenn ich mich in meinen Facebook Account einlogge und mir irgendein dämliches Quiz entgegengrinst, an dem irgendein Freund teilgenommen hat. Für mich sind das Opfer der ganzen Social Media Bewegung. Sie tun es einfach, da Sie meiner Meinung nach garnicht realiseren, was sie tun. Letzendlich muss es jeder selbst begeifen, wie er mit diesen Medien umgeht und was er von sich preisgibt. Happy Social-Networking;-)
[…] Schaut mal da vorbei: https://www.basicthinking.de/blog/2009/08/13/smaa-sony-gruendet-selbsthilfegruppe-fuer-social-media-s… […]
Witzige Idee auf jeden Fall! Wie bei allem im Leben kommt es auf die richtige Mischung an. Ich nutze facebook und xing regelmäßig, und hab trotzdem noch ein reales Leben außerhalb des Internets.
Hab mir das Vid nicht angeschaut, aber das Problem ist ja durchaus ein reales. Die social networks fressen viel zuviel Zeit bei den meisten Jugendichen, aber klar, daß Sony daran nun bestimmt nichts ändern will.
Vielleicht greift eine andere Truppe das Thema auf und macht ein „viral marketing“ für Onlinesüchtigen-Selbsthilfe….
[…] SMAA: Sony gründet Selbsthilfegruppe für Social-Media-Süchtige: Virale Social-Media-Sucht oder doch nicht? Egal, Sony hat also eine Social Media Addicts Association gegründet. Wers glaubt wird süchtig. […]
[…] diesem Zusammenhang von Initiativen wie der Selbshilfegruppe für Social-Media-Süchtige von Sony (hierzu ein Beitrag auf basicthinking.de)? Über einen kleinen Erfahrungsaustausch würde ich mich freuen. Die Kommentarfunktion kennt Ihr […]
Das Ganze ist eine unglaubliche Verhöhnung von Selbsthifegruppen, voller Voruteilen und Ressentiments.
Niemand muss in einer Selbsthilfegruppe nach vorne kommen, um seine Sünden zu beichten.
Außerdem kann jede Gruppe ihre Regeln selbst festlegen. Im Gesundheitswesen werden wir künftig auch gar nicht ohne Selbsthilfegruppen auskommen, was die Interetsucht betrifft, auch schon wegen der realen Vereinsamung, der nur durch reale Kontakte, eben nicht virtuelle, entgegengewirkt werden kann. Mit diesem Spot wird das aber gerade geleugnet…
Außerdem wird so getan, als gäbe es solche Gruppen tatsächlich. Wer in die Verlegenheit kommen sollte, eine solche zu suche, wird sich dumm umgucken.
Ich kann über die Problematik vorwiegend aus Sicht der Übergewichtigen- Selbsthilfe berichten: Es ist überhaupt nicht einfach, da eine Gruppe zu gründen, und öffentliche Unterstützung gibt es dabei auch nicht viel. Vgl. http://www.fressnet.de/Selbsthilfe_Uebergewicht_Adipositas.htm
Sorry, Freunde. Sony hat sich schon 2005 in viralem Marketing probiert. Mit einem erheblich kleineren Projekt allerdings: Mit Graffities im PSP-Style wurden in San Francisco, Chicago, Philadelphia, New York und LA Häuserwände für die Playstation verschmiert.
Übrigens reagierte die örtliche Sprayer-Scene mit einer Antwort, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem heute von Sony verwendetem Claim bzw. der Domain „stopwritingonmywall.com“ hat: „Stop hawking corporate products and big business on our neigborhood walls.“
Ich finde es krank das Sony mit diesen Werbespot für ihr Vaio Notebook wirbt, denn die „Internetsucht“ ist für viele Menschen ein wirklich ernstzunehmendes Problem.
Das wäre ja schon fast so wie wenn ein Lungenkrebspatient Werbung für eine Zigarettenmarke machen würde.
@Weiney: Oder wie wenn ein Sterbender für Kuschelpullis wirbt?
Wenn eine Zeitung den Propheten karikiert?
Frau von der Leyen hätte bestimmt Verständnis für dich.
Vielleicht sollte man das doch mal ernst nehmen.
Einfach mal wirklich abschalten, einfach mal sein graues Leben wieder hereinlassen, ohne den ganzen Tag von Twitter, Blogs und Social Networks überflutet zu werden.
Aber das interessiert ja keinen, da verdienen die großen Firmen ja nichts dran. Selbst wenn man sich im richtigen Leben mal treffen will, läuft entweder die Glotze in der Wirtschaft oder das WLAN bei Starbucks.
Wenn man mal Beziehungsprobleme hat, werden diese in Foren gelöst, danach twittert man, dass man so ein toller Hecht ist.
Ich wäre wirklich mal für eine SMAA.
[…] hat so zwar viele Schmunzler auf seiner Seite, aber schaut man sich die Kommentare auf basicthinking-Blog an, so gibt es auch ein paar Kritiker, die das Thema doch etwas „ernster“ […]