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Gründerstreit: Ist Skype wirklich in Gefahr?

skype_logoWas für eine Überschrift: „Skype – so wie wir es kennen – könnte es in Zukunft nicht mehr geben“, schreibt ReadWriteWeb. Und es geht nicht einmal um T-Mobile und das VoIP-Verbot, sondern um den Kampf zwischen Skpe-Mutter eBay und JoltID. Aber von Anfang an: 2007 feuerte das Auktionshaus den Gründer und bisherigen CEO von Skype, Niklas Zennström. Er habe einfach nicht die erwarteten Nutzerzahlen realisieren können, wurde argumentiert. eBay zeigte sich damals reichlich knausrig beim Abschiedsscheck, woraufhin Zennström sich übelgelaunt in sein eigenes Unternehmen Joltid zurückzog. Dass genau diese Firma noch einige Rechte an den VoIP-Übertragungsprotokollen von Skype hält, kommt eBay nun teuer zu stehen. Zennström ist noch immer wütend, vor allem auch, weil eBay sich kürzlich geweigert hatte, Sykpe an den Gründer zurückzuverkaufen und es stattdessen lieber an die Börse bringen möchte.

Die Folge ist ein dicker Rechtsstreit, der für 2010 anberaumt ist und sich dann noch Monate hinziehen könnte. Um dennoch Planungssicherheit zu haben, hat sich eBay nun dazu entschlossen, die lizenzierte Technologie auf eigene Faust nachzubasteln – so wäre zumindest ein Betrieb gewährleistet, auch wenn das Gerichtsverfahren für eBay nach hinten losgeht. So ganz traut aber auch das Auktionshaus nicht dem Braten: „Skype hat damit begonnen, eine alternative Software zu der von Joltid zu entwickeln. Wie auch immer: Eine solches Programm könnte auch scheitern. Es könnte auch bei Erfolg einen Verlust von Funktionalitäten und Kunden nach sich ziehen. In jedem Fall wird das Vorhaben teuer“, ließ Skype mitteilen. Und weiter:

Falls Skype im Zuge des Prozesses das Recht verlieren sollte, die Joltid-Software benutzen zu dürfen und gleichzeitig keine Alternativ-Software verfügbar ist, wäre Skype ernsthaft in Gefahr. Es wäre möglich, dass das Geschäft, wie es bislang geführt wurde, so nicht weitergeführt werden könnte.

Das wäre sicherlich fatal: Heute hat Skype 480 Millionen Nutzer und macht etwa 170 Millionen Dollar Umsatz pro Quartal. Es bleibt also zu hoffen, dass beide Parteien zu Vernunft kommen und eine anständige Lösung finden. Einige Analysten vermuten auch, dass dies ein Schachzug von Zennström ist: Solange der Rechtsstreit besteht, wird eBay die Tochter nicht an die Börse bringen – womit die Chancen des Ex-Eigentümers steigen, sein Baby doch noch zurückzukaufen.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

20 Kommentare

  • AAHHHHHHHHHHH, wie soll ich denn noch als Macianer überhaupt noch mit Windowsusern per Video kontaktieren?
    Das geht ja gar nicht. Und auf eine bescheidene Qualität wie MSN und Yahoo möchte ich nicht 😛

  • klingt alles irgendwie nach gekränkten Egos. Manchmal frag ich mich, wo wir stehen könnten, würde nicht so oft aufs Ego geschaut, sondern an die Allgemeinheit gedacht, aber ich weiss das ist ein utopischer Gedanke…

  • […] Basic Thinking zu einer heiklen Sache um das Voip-Unternehmen Skype: Was für eine Überschrift: “Skype – so wie wir es kennen – könnte es in Zukunft nicht mehr geben”, schreibt ReadWriteWeb. Und es geht nicht einmal um T-Mobile und das VoIP-Verbot, sondern um den Kampf zwischen Skpe-Mutter eBay und JoltID. Aber von Anfang an: 2007 feuerte das Auktionshaus den Gründer und bisherigen CEO von Skype, Niklas Zennström. Er habe einfach nicht die erwarteten Nutzerzahlen realisieren können, wurde argumentiert. eBay zeigte sich damals reichlich knausrig beim Abschiedsscheck, woraufhin sich Zennström sich übelgelaunt in sein eigenes Unternehmen Joltid zurückzog. Dass genau diese Firma noch einige Rechte an den VoIP-Übertragungsprotokollen von Skype hält, kommt eBay nun teuer zu stehen. Zennström ist noch immer wütend, vor allem auch, weil eBay sich kürzlich geweigert hatte, Sykpe an den Gründer zurückzuverkaufen und es stattdessen lieber an die Börse bringen möchte. […]

  • Ja und wen würde es denn ernsthaft stören wenn Skype eingestellt wird?
    Richtig, kaum einen dürfte es wirklich auffallen das der proprietäre Internetanbieter weg wäre.
    Mal davon abgesehen das die Sprachqualität bei Skype eh unterirdisch ist und Skype nichts kann, was andere Internettelefonie-Anbieter schon lange auch können… wen juckt es da schon! 🙂 http://tr.im/uUri

  • Ich denke, es würde in einem solchen Fall genug Alternative geben, auf die man zurückgreifen könnte.

  • Es werden immer andere Alternativen dasein wenns mal schief laufen sollte 😀 wie Kobv OG Pöchlarn schon sagte google oder bing wird sich da schnell für einsetzen.

  • Eine, imho bessere, Alternative für Skype wäre Jabber:
    Open-Source, vereint Chat, Voice und Video, ist dezentral, wird weiterentwickelt (zB die Video Funktion) und man kann zu anderen Anbietern chatten.
    Bsp:
    GoogleTalk baut auf Jabber auf, gmx&web.de haben es letztens auch implementiert, die nennen es glaub ich GMXMessenger. Leider steht nicht dabei, dass das alles das selbe Protokoll ist. Denn ich kann mit Kontakten des jeweils anderen Anbieters chatten. Versuch das mal von ICQ zu MSN oÄ.

    Und deine Jabber Adresse lautet im besten Fall genau wie deine Email Adresse (Man kann aber auch zB @jabber.com ohne Email Funktion nehmen)

  • Ich bin gespannt, wie der Skype-Börsengang sich in den aktuell aufstrebenden Märkten entwickelt. Kommt der IPO genau in den Aufschwung nach der Krise, sollte man die Aktien sicher zeichnen.

  • Ok Ok, Skype ist tatsaechlich in Gefahr. Das ist allerdings weniger
    JoltID geschuldet sondern eher dem eigenen Management.
    Offensichtlich werden die eigenen kommerziellen Produkte
    aeusserst stiefmuetterlich behandelt. Lediglich das kostenfreie
    Produkt funktioniert reibungslos. Danke Niklas Z.! Skype hat
    sehr selten Probleme mit der Uebertragung von Video oder Sprache.
    Vorausgesetzt, die Audio und Videoaufnahme kann auch mit
    geeigneter Qualitaet erfolgen. Wenn dann noch die Uebertragung breitbandig genug erfolgt, was bei jedem DSL Anschluss der Fall ist,
    dann steht einer hochqualitativen Verstaendigung nichts im Weg.
    Wohingegen die mobile Uebertragung an hohen Latenzen krankt.
    Aber auch dort haben andere Anbieter Wege gefunden, die gewohnte
    Qualitaet bereitzustellen. Z.B. Sprachuebertragung ueber das GSM Netz.
    Was in Zeiten von modernen Vertraegen mit Flatrates oder vielen
    Freiminuten ueberhaupt kein Problem ist.
    Wenn jetzt noch Skype in der Lage waere, die eigenen Kauf-Produkte
    genauso reibungslos funktionieren zu lassen wie die kostenlosen, dann
    wuerde Skype wohl auch kommerziellen Erfolg haben koennen.

  • @Max #7:
    Das ist wohl das schlechteste Kommentar das ich dieses Jahr gelesen habe.

    „Ja und wen würde es denn ernsthaft stören wenn Skype eingestellt wird?“

    Umm. Ähh. Seine 500 mio user möglicherweise?

    Nur so ein Gedanke…

  • Ohne Skype wäre ich aufgeschmissen. Echt! Da hoffe ich doch, dass das nur PR ist und sich alles positiv auflöst. Aber zur Not und als echter Tipp benutze ich seit kurzen zum Telefonieren auch ins Ausland und mit mehreren Freunden einen kostenlosen Telefonkonferenzanbieter namens talkyoo. Bei meiner Flatrate zahle ich daher gar nichts und meine Frau in Italien auch nicht. Genial, günstiger kann man momentan nicht telefonieren. Dennoch, möchte ich Skype nicht missen.