Ich habe gerade meine alten Bookmark-Listen abgeklappert und bin dabei über ein kleines Schmuckstück gestolpert. Lasst es mich so sagen: Vodafone war nicht der erste Telco, der sich im Social Web versucht hat. Im Zuge der schmerzvollen Umbaumaßnahmen und des Personalabbaus zur Konzernrestrukturierung hatte die Deutsche Telekom im vergangenen Jahr die Kampagne „Wir gestalten die Neue Telekom“ ins Leben gerufen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere daran – in einigen Tageszeitungen tauchten ganzseitige Anzeigen auf und an mindestens einem Tag spendierte die Telekom SpOn ein Branding. Die Online-Kanäle zeigten dabei alle in die Richtung eines frisch eingerichteten Blogs. Ein Blog!
Anders als Vodafone hat die Telekom allerdings keine Kommentare zugelassen. Wahrscheinlich aus gutem Grund, immerhin haben die Bonner eine größere Anzahl an… äh… mitteilungsbedürftigen Kunden, die Anbetracht der Post-Headlines in einen kreativen Höhenrausch geraten wären. Unter Titeln wie „Wie wird man Serviceweltmeister?“ oder „Wir machen dem Internet Beine“ gelobt René Obermann per Webcast höchstpersönlich Besserung. „Mit dem Mobilfunkstandard 3G präsentiert sich das Internet nun auch unterwegs in Breitbandgeschwindigkeit – wann, wo und wie lange man will. Und mit keinem anderen Handy lässt sich das derzeit besser erleben, als mit dem neuen iPhone“, verrät der Telekom-Chef. Ich sehe da gleich ein Dutzend Punkte, auf die Kunden angesprungen wären – hätten sie nur die Möglichkeit dazu gehabt.
Ich wollte den T-Blog hiermit nur noch einmal kurz in Erinnerung rufen, da er nach gut vier Monaten und zwölf Posts damals ja wieder in der Versenkung verschwunden ist und wahrscheinlich nicht einmal die Telekom davon noch Notiz nimmt. Vielleicht ist der Vergleich ganz hilfreich bei der Bewertung der aktuellen Vodafone-Kampagne.
(André Vatter)