Wer noch einen guten Grund braucht, die Signale seines WLAN-Routers zu verschlüsseln – hier ist er: In Recklinghausen stürmte das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei Münster die Wohnung eines Mannes, nachdem dieser vermeintlich eine Amokdrohung in einem Chat losgelassen hatte. Pech nur, dass der eigentliche Übeltäter der Typ von gegenüber war, der über den ungesicherten Zugang seines Nachbars surfte. Laut der „Allgemeinen Zeitung“ haben die Jungs in Schwarz bei ihrem Fauxpas das Apartment des Mannes arg in Mitleidenschaft gezogen: Unter anderem hätte das SEK „dessen Wohnungstür gleich mitgenommen“, kommentierte später ein Polizeisprecher den Einsatz. Vom Schrecken, den der Mann davontrug, nicht zu sprechen.
Deshalb will er sich jetzt zur Wehr setzen, mit einer „umfangreichen Schadensersatzforderung“, die der Polizei Münster nun von seinem Anwalt zugestellt wurde. Die Behörde dachte zunächst nicht daran, zu zahlen: „Durch den Betrieb einer ungesicherten WLAN-Verbindung hat der Betroffene einen Schadensersatzanspruch verwirkt“, ließ die Behörde mitteilen. Das Verhalten des Mannes sei vergleichbar mit jemanden, „der in den Urlaub fährt, Fenster und Türen seines Hauses geöffnet lässt und sich dann wundert, dass in seinem Haus Straftaten begangen wurden“. Am Ende – vielleicht auf Druck des Zeitungsartikels – ist die Münsteraner Polizei dann doch eingeknickt und hat dem falschen Tatverdächtigen einen „angemessenen Betrag“ angeboten – natürlich ohne dabei irgendeine Rechtspflicht anzuerkennen.
Ach ja, ihr wollt wissen, was aus dem Nachbar wurde, der im Netz die Amokdrohung tatsächlich vom Stapel gelassen hat: die Polizei hat ihn zunächst einkassiert. Musste ihn dann aber wieder laufen lassen, weil es keine Anhaltspunkte gab, dass an der Sache tatsächlich etwas dran war.
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Wer von euch bis hierhin durchgehalten und noch nicht seine Router-Einstellungen gecheckt hat: tut dies jetzt. Eine zertrümmerte Eingangstür und einen Haufen Stiefelabdrücke auf dem Teppich sind das eine – die wilden Spekulationen der Nachbarn und die üble Nachrede der Frau vom Hausmeister das andere. Sichert eure WLAN-Verbindungen.
Via: Fefe
(André Vatter / Bild: Polizei Schleswig-Holstein)
So ein Quatsch
Ich finde eine Kultur der offenen Netze viel besser, als wenn sich jeder hinter Verschlüsselungen versteckt. Internetzugang ist in meinen Augen ein Bürgerrecht für Mitglieder der Informationsgesellschaft. Ich träume von einer Welt, in der ich überall mein Notebook auspacke und online bin.
Die Welt wäre natürlich sehr schön 🙂 ist aber auch etwas gefährlich 🙂
Das ist echt kontraproduktiv!
http://www.freifunk.net
… (mann mann mann!)
Ich surfe auch ohne Verschlüsslung des WLANS…
dafür aber mit IP-Sperre. :>
Aber ich sehe es bei mir in der Straße auch, es gibt wirklich viele die Unverschlüsselt surfen. Nun gut, wenn man bedenkt das die Leute schon froh sind das sie es überhaupt geschaft haben das Internet zum Funktionieren zu bringen. Da denkt man halt nicht weiter nach, beim Durchschnitts-Pc-Mann. 😉
Sozusagen SEK ex machina…
@Fleischwurst:
Überall Internet-Access ist eine Sache, überall offene WLANs eine andere. Möchtest du, dass dein Buchhalter, dein Hausarzt, deine Bank, .. ihre Maschinen in einem frei zugänglichen WLAN betreiben?
mmh „offenes“ Internet gibt es doch in einigen Ländern. Na ja, ob es wirklich einige sind weiß ich nicht, aber von Estland weiß ich dass es dort so gut wie überall offenen und kostenlosen WLAN-Zugang gibt. Scheint dort Problemlos zu funktionieren.
Zum Verschlüsselungs-Aufruf: Wenn, dann aber bitte kein WEP – das Knacken dauert 5 Minuten mit entsprechenden Tools 😉
„Überall Internet-Access ist eine Sache, überall offene WLANs eine andere. Möchtest du, dass dein Buchhalter, dein Hausarzt, deine Bank, .. ihre Maschinen in einem frei zugänglichen WLAN betreiben?“ Absolut korrekter Ansatz! Datenschutz! Achja, wer mag kann dann auch gleich seine Kreditkartenummer rausrücken und so.. man mag es doch so „offen“..
„Zum Verschlüsselungs-Aufruf: Wenn, dann aber bitte kein WEP – das Knacken dauert 5 Minuten mit entsprechenden Tools ;)“
WPA2 sinds eben 15 minuten mit dem exakt selben Tool ; )
„Aber ich sehe es bei mir in der Straße auch, es gibt wirklich viele die Unverschlüsselt surfen“ Wo siehst du das denn?? Spionierst du auf deren Rechnern rum? Du siehst doch ledeglich das das WLAN nicht verschlüsselt ist, aber das die unverschlüsselt surfen??
[…] Von Basicthinking […]
Stell dir vor. Auf einmal steht die SEK vor dir!
Gruß
Niklas E.
Gab’s da nicht mal was, daß jemand mithaftet, wenn jemand anderes über ein ungeschütztes Netzwerk Mist baut?
Ich kenne das auch nur so, dass der Internetanschlussinhaber für seine Verbindungen haftet…
[…] dem Verschlüsseln auch in Deutschland etwas ruhiger angehen zu lassen, da fiel mir diese Meldung in die Hände: Die Polizei stürmte die Wohnung eines 38-Jährigen, über dessen Internetanschluss eine […]
[…] die Polizeibehörde aber zunächst ab. Die genaue Erklärung lautetete: Durch den Betrieb einer ungesicherten WLAN-Verbindung hat der Betroffene einen Schadenersatzanspruch […]
Das sollte dem guten Kerl eine Lehre sein, nicht über den Zugang seines Nachbars zu surfen. Den Schock wird er nicht so schnell vergessen 😀
[…] sehr interessanten Beitrag habe ich eben im Blog von basicthinking.de entdeckt. Er berichtet, wie das SEK die Wohnung eines Mannes stürmt, weil dessen Nachbar […]
Ich hab extra kein Wlan-Router. So groß ist meine Wohnung nun auch nicht, das ich einen brauchen würde.
Gruß
Daniel