Schlechte Nachrichten, liebe Teenager: Fummeln und knutschen ist ab sofort im Kino nicht mehr angesagt. Diese Erkenntnis verdanken wir einer Magdeburgerin, die sich im lokalen Cinestar-Filmtempel eigentlich nur den neuen „Harry Potter“ ansehen wollte – sich aber schon nach kurzer Zeit in einem Horrorstreifen wiederfand (wahrscheinlich lief es so ab). Grund waren die beiden Herren, die mit Nachtsichtgeräten ausgestattet links und rechts der Leinwand umherschlichen und das Publikum die gesamte Veranstaltung über kritisch beäugten. Erst dachte sie, dass die Typen im Security-Look das Geschehen jenseits des Vorhangs auch direkt mitschnitten, doch die Kino-Chefin konnte sie später beruhigen: Das seien nur die Jungs von Warner Bros. und die nehmen nichts auf, sondern kontrollieren nur, dass auch ja niemand auf die Idee kommt, den „Potter“ später auf einem Camcorder-Band mit nach Hause zu nehmen. Und so ungewöhnlich sei es nun auch nicht, immerhin hätten die beiden bereits sämtliche Vorstellungen von Mittwoch bis Sonntag überwacht.
Na, was sagt man dazu? Ist das der Grund für die steigenden Kinopreise? Die erhöhten Personalkosten? Die Cinestar-Filialleiterin wehrte sich gegen den Vorwurf, cineastische Spitzel bereitwillig in ihr Haus zu lassen: „Wenn wir das nicht zugelassen hätten, würden wir von Warner keinen Film mehr bekommen“, klagte die Dame gegenüber der „Volksstimme„, die die Story als erste aufgriff. Das glaube ich ihr sogar. Ich glaube auch, dass Warner so gar kein Problem mit der ganzen Sache hat, wie ein Sprecher bestätigte: „Wir möchten sicherstellen, dass Harry-Potter-Fans den neuen Film so sehen, wie die Filmemacher es vorgesehen haben: auf der großen Leinwand im Kino.“ Das ist um drei Ecken gedacht und stellt jeden Kinogänger unter Generalverdacht. Ebenso kritisch empfindet Sachsen-Anhalts Datenschutzbeauftragter Harald von Bose das Vorgehen, der nun eine Prüfung der Überwachung angeordnet hat.
Bis endlich Klarheit herrscht und die Spanner des Verleihers aus dem Kino verschwunden sind, müssen sich die Erstverliebten dieses Landes also noch in Geduld üben. Liebe Teens: Kuschelt euch im Wohnzimmer vor den Fernseher – aber lasst vorher lieber die Rolladen herunter. Es könnte ja sein, dass ein Warner Bros.-Kollege mit Feldstecher durch die Scheibe lugt.
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