Auf der CeBIT im vergangenen Jahr wurde ich in die Presselounge von Trekstor eingeladen. Wir saßen auf kniehohen Hockern, kauten Klebebonbons und sahen einen knackig-bunten Werbefilm, während Mola Adebisi auf einer externen Festplatte herumsprang und dabei immer wieder sagte: „Sehen Sie? Nix geht kaputt! Sehen Sie?“ Ich trank eine Cola und checkte den Fluchtweg, bevor auch noch Dieter Bohlen die Bühne betreten sollte.
Jetzt soll der Spaß vorbei sein: Trekstor hat Insolvenz angemeldet. Noch warten wir auf Informationen zu den Hintergründen des Entschlusses. Alles was wir wissen ist, dass gestern beim Amtsgericht Darmstadt ein entsprechender Antrag eingegangen ist. Als Insolvenzverwalter wurde der Frankfurter Rechtsanwalt Jan Markus Plathner bestellt.
Überrascht hat uns dieser Schritt schon, im Gegensatz zur Import-Schrott-Billigmarke Maxfield hatte Trekstor immer Qualität im Angebot, egal, ob bei Speicherlösungen oder MP3-Playern (der i.Beat organix hat seinerzeit neue Standards gesetzt). Von letzteren hat man in letzter Zeit weniger gehört, vielleicht hatte Trekstor die Zeichen der Zeit erkannt und eingesehen, dass man in einen vom iPod beherrschten Markt, zuviel Energie aufbringen muss, um sich Anteile zurückzuholen. Vielleicht ist deshalb der Schwerpunkt auf Home Entertainment verlegt worden – ein Markt, der allerdings wiederum von AVM und Co. angeführt wird.
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Ich rechne damit, dass wir im Laufe des Tages mehr wissen. Für alle Besitzer von Trekstor-Gerätschaften dürfte es interessant sein, wie oder ob nun etwaige Garantieleistungen abgewickelt werden.
Update, 13.30 Uhr
Gerade sind erste offizielle Infos von Trekstor reingekommen. Also, zunächst wird sich der Insolvenzverwalter dafür einsetzen, dass der Geschäftsbetrieb fortgeführt wird. Um neues Geld zu beschaffen, wurde bereits die Dresdner Bank kontaktiert, die – trotz notorischer Knausrigkeit in der Finanzkrise – ihr Wohlwollen signalisiert habe. Auch die Lieferanten hätten ihre Unterstützung zugesichert. Schwierig sei die Sanierung aber allemal. Ob Arbeitsplätze abgebaut oder ins Ausland verlegt werden (worauf „in der Vergangenheit im Hinblick auf die Qualität der Produkte“ verzichtet wurde), bleibt weiter offen. Ebenso verliert Trekstor kein Wort über die eigentliche Ursache der Insolvenz.
(André Vatter)