Als eines der ersten Twitter-Startups in Deutschland sind drei Studenten aus Hagen vor ein paar Wochen losgezogen, um die große weite Welt des Web 2.0 zu erobern. Ihr erklärtes Ziel: Mit ihrem Dienst SumtnSumtn mehr Gesprächsstoff unter den Besuchern einer Webseite zu erzeugen – und zwar mit Hilfe des Twitter-Netzwerks. Wie der Dienst genau funktioniert, wie es mit der Finanzierung aussieht und warum die ganze Sache auch für Blogs interessant sein kann? Dies sollen die Jungs am besten selbst erklären. Ich habe zwei von ihnen – Aike Sommer und Tobias Anton – beim letzten Kölner Twittwoch getroffen und einfach mal nachgefragt:
Was ist das Ziel von SumtnSumtn?
SumtnSumtn fördert den Dialog zwischen Twitternutzern. Mit uns können Twitterer direkt auf jeder Webseite Tweets über die Seite versenden und einsehen, wer noch über die Webseite getwittert hat. So kann man mit diesen Personen eine Diskussion über den Content der Seite mit Hilfe von Twitter aufbauen. Wir bringen Twitternutzer mit gleichen Interessen zusammen und fördern das Kennenlernen neuer interesannter Persönlichkeiten bei Twitter .
Wie funktioniert euer Angebot?
In einer Sidebar stellen wir alle bisherigen Dialoge über die jeweilige Seite dar. Der Nutzer kann direkt in der Sidebar einen Tweet absenden und auf bestehende Diskussionen antworten. Jede Nachricht wird dabei mit einer Short-URL ins Twitternetzwerk gesendet. Die Sidebar lässt sich ohne Softwareinstallation auf jeder Website über ein Bookmarklet öffnen.
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Was ist das Besondere an eurem Dienst?
Traditionelle Twitter-Dialoge finden unter Personen statt, die sich bereits kennen. Dies lässt sich ändern in dem man den Nachrichten einen Kontext gibt, über den diese auffindbar sind. Das sind oft Hashtags, wir denken aber, dass in vielen Situationen Webseiten dafür besser geeignet sind. URLs benötigen keine Koordination unter den Teilnehmern und auch die Bedeutung wird implizit klar. SumtnSumtn macht es hier so einfach wie möglich, die Webseite als Kontext in den Dialog mit einzubringen.
Worin liegen die Vorteile – sowohl für den Nutzer als auch für den Webseiten-Betreiber?
Auf Nutzerseite liegen die Vorteile darin, dass man durch die Aggregation der Tweets Personen kennenlernen kann, welche die selben Internetseiten besuchen. Man kann mit diesen direkt auf der Seite in Dialog treten. Weiterhin ist der schnelle Tweetversand inklusive Short-URL ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Twitterclients. Vorteile für Webseitenbetreiber liegen im erhöhten Traffic, den wir durch den Linkversand ins Twitternetzwerk generieren.
Ihr seid vor wenigen Tagen gestartet. Wie sehen eure Ziele aus?
Unsere nächsten Meilensteine sind auf technischer Seite die Fertigstellung des Widgets und die Erstellung von Linkstatistiken. Auf Nutzungsseite ist unser 6-Monats Ziel, dass 10.000 Tweets pro Tag über unser System versendet werden. Langfristig wollen wir das meist genutzte Tool für onsite tweeting werden.
Ihr arbeitet bereits an einem Widget. Welche Funktionen bietet es für Blog-/ Webseiten-Betreiber? Für welche Plattformen wird es ein Widget geben?
Das Widget ermöglicht Webseitenbetreibern Twitterdialoge auf ihren Seiten zu erzeugen. Dies erfolgt durch die Integration der SumtnSumtn Sidebar in die Seite des Anbieters. Die Vorteile für Webseitenbetreiber sind mehr Traffic für die eigene Seite und ein erhöhter Kundennutzen. Der Traffic wird durch jeden Tweet erzeugt, der über SumtnSumtn gepostet wird. In unserer Betaphase klickten bisher im Schnitt 10 Personen auf einen Link, der über uns versendet wurde. Das Widget lässt sich mittels JavaScript-Code in jeder Internetseite einbinden und ist vollständig an das Design der Seite anpassbar. Es lässt es sich in Form eines Overlays, eines Buttons oder als Inline-Kommentaransicht in jede Seite integrieren. Alle geposteten Tweets können vom Seitenbetreiber administriert werden. Wir werden Plug-Ins für WordPress und Drupal anbieten. Weitere Plug-Ins werden wir abhängig von der Nachfrage nach diesen entwickeln.
Wie sieht die Finanzierung, euer Geschäftsmodell aus? Habt ihr schon Geldgeber gefunden?
Wir haben verschiedene Formen der Monetarisierung geplant. Ein Weg ist die klassische Variante über kontextbezogene Werbung in der Sidebar. Den Fokus legen wir allerdings auf die Vermarktung des Widgets. Hier wird es eine Free und eine Premium Version geben. Bei der Premium Version evaluieren wir aktuell noch verschiedene Modelle. Ein weiterer Weg der Monetarisierung wird der Verkauf von White-Label Lösungen an Unternehmen sein. Wir sind aktuell rein Eigenkapital finanziert. In den ersten eineinhalb Monaten haben wir uns komplett auf unser Produkt und unsere Strategie fokussiert. Geldgeber planen wir in Kürze aktiv anzusprechen.
Ihr seid derzeit auf der Suche nach Kooperationspartnern. Welche Voraussetzungen müssen diese mitbringen? Welche Seiten eigenen sich für euren Service besonders gut?
Für die private Betaphase unseres Widgets suchen wir Webseitenbetreiber die idealerweise eigene Vorstellungen und Ideen mit einbringen wollen. Besonders gut eignen sich Seiten mit aktuellen Inhalten, Blogs und Nachrichtenseiten. Bei Interesse können uns Webseitenbetreiber einfach per Twitter oder Mail ansprechen.
(Michael Friedrichs)